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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mitnehmen müssen. Dann haben wir eine Chance, zu Zamorra und Nicole zu gelangen und sie wieder zu uns zurückzuholen.«
    »Das ist ja verrückt!« entfuhr es Raffael Bois. Er schlug sich mit der Hand vor den Mund. »Bitte, verzeihen Sie meine Wortwahl, die der Erregung zuzuschreiben ist. Ich wollte nicht…«
    »Sie haben ja recht«, erwiderte Ted. »Es ist wirklich verrückt. Dieser Mann«, er deutete auf Tendyke, »gehört aus dem Verkehr gezogen. Ein wahrer Sohn des Teufels…«
    »Laß Robs Vater aus dem Spiel, Ted!« fuhr Uschi Peters auf. »Asmodis hat hiermit nun wirklich nichts zu tun!«
    »Um so schlimmer«, murmelte Ted. Er hob die Hand. »Rob, du willst Stefan Kreis als Köder für Shirona benutzen, wenn ich das richtig sehe?«
    »Ja.«
    »Damit gefährdest du ihn.«
    Der Abenteurer, wie immer in sein komplett aus Leder bestehendes Outfit gekleidet, schüttelte den Kopf. »Gefährdet ist er so oder so. Shirona wird nach ihm suchen, wird ihn jagen, wie sie es bereits getan hat. Wenn wir das unter Kontrolle haben, ist Kreis erheblich sicherer. Wir werden Shirona abfangen und auf das lohnendere Ziel Taran ansetzen.«
    »Und wie soll das funktionieren?« fragte Ted verdrossen. »Wir wissen weder, wo sich Taran befindet, noch ob sein gegenwärtiger Aufenthaltsort etwas mit Zamorra zu tun hat. Das ist alles nur Spekulation.«
    »Ich gehe davon aus, daß es so ist.«
    »Aufgrund welcher Fakten?«
    »Fakten? Fakten… Fakten! Wenn ich immer nur aufgrund von Fakten gehandelt hätte, wäre ich nicht das geworden, was ich heute bin! Ted, manchmal muß man auch einfach mal was riskieren, ohne lange darüber nachzudenken, und manchmal muß man auch etwas tun, das auf den ersten Blick völlig verrückt und unlogisch erscheint. Alle anderen Möglichkeiten scheiden in unserem Fall aus, sind undurchführbar, also werden wir es auf meine Weise versuchen.«
    »Und sowohl Kreis als auch Taran damit in Lebensgefahr bringen! Ganz abgesehen davon glaube ich noch nicht einmal daran, daß Shirona auf diesen Kuhhandel eingeht, und selbst wenn sie es tut: Wie können wir dann verhindern, daß sie Taran einfach umbringt? Und glaubst du im Ernst, daß sie anschließend so menschenfreundlich ist, Zamorra und uns wieder hierher zu bringen?«
    Er erhob sich aus seinem Sessel.
    »Ich mache bei diesem Todesspiel nicht mit.«
    »Du weißt, daß es vielleicht die letzte Chance für Zamorra und Nicole ist?«
    »Du solltest das Wort ›vielleicht‹ wesentlich stärker betonen«, sagte Ted schroff und verließ den Raum.
    Tendyke sah die anderen an - die Zwillinge, Fooly und den alten Raffael. »Und ihr?«
    »Dein Plan, Mister Tendyke, hat einen ganz großen Haken«, sagte der Drache. »Woher willst du wissen, daß Shirona Taran auch tatsächlich aufspürt? Wenn sie es könnte, wenn es so einfach wäre, wie du meinst - dann hätte sie es ganz bestimmt schon früher getan.«
    »Da ist was dran«, stimmte Uschi Peters zu.
    Tendyke schloß die Augen. Langsam schüttelte er den Kopf, sagte aber nichts.
    »Es gibt vielleicht jemanden, der es kann«, fuhr Fooly fort.
    »Und der wäre?«
    »Ich.«
    ***
    Nicole bewegte sich durch die düster glühende Landschaft. Das Amulett, das noch an der Silberkette zwischen ihren Brüsten hing, vibrierte ständig und gab Wärme ab, deutliches Zeichen für Schwarze Magie in unmittelbarer Nähe.
    Aber um das zu bemerken, hätte es der Warnung der handtellergroßen Silberscheibe nicht bedurft. In der Höllen-Tiefe war praktisch alles Schwarze Magie.
    Nicole fragte sich, ob sie das Amulett nicht einsetzen konnte, um Taran wieder zu sich zu holen. Eine Art Lockruf vielleicht, dem er folgen mußte…? Aber wie sollte sie das bewerkstelligen? Das Amulett selbst konnte sie mit einem magischen Befehl zu sich rufen, aber Taran war nicht das Amulett. Auch wenn er auf irgendeine vertrackte Weise immer noch ein wenig damit verbunden war.
    Was aber konnte sie tun?
    Sie mußte die Hölle verlassen, auf jeden Fall.
    Und - sie mußte auch versuchen, Zamorra zu finden! Sie war sicher, daß Stygia ihn hierher entführt hatte. Es war einfach logisch. Also mußte er sich in diesen unheiligen und unheimlichen Sphären befinden.
    Aber wo?
    Die Hölle war riesig. Er konnte sich am anderen Ende befinden, eine Ewigkeit entfernt.
    Oder direkt nebenan!
    Auch was diese Suche anging, hätte sie mit Tarans Hilfe bessere Karten! Wieder rief sie nach ihm. Aber wieder erhielt sie keine Antwort. Wahrscheinlich war er viel zu weit entfernt.
    Oder

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