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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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langsamer.
    Lief er geradewegs in eine Falle hinein?
    Oder handelte es sich bei seinem Fluchtweg um eine Sackgasse?
    Wenn ja, war er erledigt. Es würde nicht lange dauern, bis die fliegenden Gespenster herausfanden, wohin er sich gewandt hatte, und ihm in diesen Korridor folgen. Erschrocken stellte er fest, daß er in den letzten Minuten vernachlässigt hatte, seine Aura abzuschirmen!
    Wenn die Flieger sie kannten, würden sie ihm hierher folgen wie Spürhunde. Dann saß er in der Falle.
    Inzwischen begann der Korridor zusätzlich, sich zu verengen.
    Zamorra wurde langsamer. Berührte die Wand neben sich mit den Fingerspitzen.
    Sie war in Bewegung! Gab unter leichtem Druck seiner Hand nach!
    Trotz der Hitze lief ihm ein kalter Schauer über die Haut, nur konnte diese Kälte ihm keine Erleichterung verschaffen.
    Er befand sich in einem der instabilen, veränderlichen Bereiche dieser Höllenwelt!
    Und gerade fand wieder einmal einer dieser Veränderungsprozesse statt!
    Mit etwas Pech würde Zamorra, wenn dieser Prozeß abgeschlossen war, nicht mehr existieren!
    Oder ein fester Bestandteil der Materie dieses Bereiches der Hölle geworden sein…
    ***
    Kreis fühlte sich nicht besonders wohl. Auch in Sydney rechnete er noch mit einer weiteren Attacke der unheimlichen blonden Frau. Dabei war das Flugzeug unangefochten gelandet, und Shado hatte die Leute der hiesigen Firmenniederlassung der Tendyke Industries über die Anwesenheit des Studenten informiert. Wenig später waren mehrere Autos mit einer ganzen Horde von dezent gekleideten, aber ganz offen bewaffneten Männern und Frauen aufgetaucht; man hatte Kreis in einem ähnlichen Apartment wie in El Paso einquartiert und ihm versprochen, ihn so schnell wie möglich wieder nach Texas zu bringen.
    Wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, gefiel ihm diese Aussicht gar nicht mehr so gut wie noch vor zwei Tagen.
    In Fantasy-Romanen zu lesen, wie seine Lieblingshelden Conan oder Dray Prescott sich mit ihren mörderischen Gegnern herumschlugen, war etwas völlig anderes, als selbst um sein Leben kämpfen zu müssen. Und wofür überhaupt? Er hatte eine fremde Computernachricht entschlüsselt, aber daß man ihm deshalb ans Leben wollte, schien ihm doch ein wenig zu übertrieben. Er war alles andere als ein Feigling, aber er kannte auch seine Grenzen.
    Hinzu kam: Wenn sich eine Romanfigur wie Conan gegen einen Angreifer wehrte und diesen dabei tötete, blieb das ohne Folgen. Wenn er mit der ihm von der T.I .-Security ausgehändigten Waffe oder auf irgendeine andere Weise bei der Verteidigung seines eigenen Lebens einen Gegner tötete, würde es ein Ermittlungsverfahren gegen ihn geben. Und selbst wenn er freigesprochen wurde, gab es doch erst einmal jede Menge Arger.
    Das Problem war, daß er auf diese ganze Sache keinen Einfluß hatte. Er war hineingestolpert, er mußte auch wieder hinausstolpern, nur wurden die Spielregeln dabei von anderen bestimmt. Das hier war kein Computerspiel, das er notfalls austricksen konnte, und es war auch nicht sein sehr geschätztes Kartenspiel »Magic: the Gathering«, in dem die Magie vom Einsatz der Karten abhängig war - und auch Kartenspiele ließen sich ein wenig manipulieren. - Stefan hatte das nie versucht, weil Falschspiel gegen die Ehre war. Aber er hätte wenigstens die Möglichkeit dazu gehabt.
    In der Realität, die ihn regelrecht überrollt hatte, gab es diese Möglichkeit nicht!
    Er wollte aus dieser Sache 'raus. Er wollte kein Gejagter sein. Okay, anfangs hatte er an Geheimdienste gedacht, oder an Sekten - der Begriff DYNASTIE DER EWIGEN ließ diese Deutungen jederzeit zu. Aber daß echte, wirkliche Magie im Spiel war, brachte sein Weltbild doch ein wenig durcheinander.
    Damit mußte er sich erst einmal anfreunden.
    Aber er war nicht sicher, ob er das auch wirklich wollte. Magie im Roman oder im Spiel war etwas anderes. Dort war sie auch für den Spieler kalkulierbar, und die Regeln waren bekannt.
    Diese Regeln kannte er nicht!
    Schlimmer: er konnte sie nicht festlegen, nicht kontrollieren! Sie wurden von anderen bestimmt, und er konnte nicht einmal annähernd abschätzen, welche Prioritäten gesetzt waren und wie weit sie mit den »Spiel«-Regeln übereinstimmten oder nicht. Der Moment, in welchem Shirona ihm das Gehirn aus dem Kopf riß, hatte ihn schockiert. Durch Shados Magie wiederum war er unversehrt geblieben, aber…
    »Laßt mich in Ruhe«, murmelte er. »Es wird wohl nicht mal einen Orden geben, wenn diesmal ich es bin,

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