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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Carlotta, die sich sogar noch selbst zu helfen versucht und im Aufwachen den mörderischen Blutpriester angegriffen hatte! Auch wenn ihre Erfolgschance praktisch null gewesen war…
    Hoffentlich erwachte sie bald wieder, damit er sie in die Arme schließen konnte!
    Derweil gab Zamorra das Zeichen zum Aufbruch.
    Und dann vermißten sie Eva.
    Das blonde Para-Mädchen war und blieb unauffindbar!
    »Wieder mal«, brummte Zamorra verdrossen. »Caruso, einen Gefallen sollten Sie uns allen vielleicht tun -und nach Eva suchen lassen!«
    Aber sie wurde nicht gefunden.
    Nicht mehr in dieser Gegend, und nicht mehr in dieser Zeit.
    ***
    Eva hatte ein gewaltiges Kraftpotential in sich aufgenommen, als die Existenz des »Dämons« erlosch. Sie hatte es von ihm aufgesaugt, ohne das wirklich zu wollen. Es geschah, wie immer bei ihrer eigenartigen Para-Fähigkeit, ohne ihr Zutun.
    Sie konnte es nicht steuern, und sie konnte es nicht verhindern.
    Aber diese geballte Energie mußte sie ableiten. Sie selbst konnte sie nicht unbegrenzt in sich speichern. Die Entladung mußte sehr bald erfolgen.
    Sie geschah auf eine Weise, mit der niemand gerechnet hatte; am wenigsten Eva selbst.
    Sie wurde fort teleportiert.
    Die eigenartige Unruhe in ihr, die sie nach Italien gezogen hatte, sie spielte eine Rolle, zeigte ihr Gesicht.
    Geballte magische Kraft schleuderte Eva von einem Ort zum anderen und reichte gerade aus, eine ganz bestimmte Distanz zu überwinden.
    Gerade so, als sei sie nach Rom gezogen worden, weil gerade in der Nähe der Stadt genau die Energie-Menge abrufbar sein mußte, die sie brauchte, um noch ein Stück weiter zu kommen!
    Als sie ihr Ziel erreichte, gab es die Energie-Aufladung in ihr nicht mehr, die Zamorra gespürt zu haben glaubte.
    Ihr Ziel?
    Strand.
    Sand, eine weiße Ebene. Nahe bei einem Ort namens Marina de Albarese. 20 Kilometer von der nächstgrößeren Stadt Grosseto, 150 Kilometer von Rom entfernt.
    Der Sturm war vorbei.
    Das Einhorn wartete auf sie.
    Sie trug nicht mehr das kurze Kleid, das sie im Château Montagne und später in Rom getragen hatte, sondern wieder ihre Lederkluft mit dem Dolch an ihrer Seite.
    Sie wußte, es mußte so sein.
    Es ging weiter.
    Sie stieg auf das Einhorn. Es gab ein leises, erfreutes Wiehern von sich, und seine Gedanken berührten die von Merlins Tochter.
    Dann setzte das Einhorn sich in Bewegung.
    Eva ritt fort.
    Fort…
    Dort, wo ihr zweites Leben begonnen hatte, endete ihr drittes.
    Oder war in Wirklichkeit alles ganz anders?
    Und - warum…?
    ***
    Es war unvorstellbar.
    Daß Eva ein weiteres Mal unauffindbar verschwunden war, so kurz nach ihrem jüngsten Auftauchen. Damit wurde das Geheimnis, das sie umgab, noch ein Stückchen größer.
    Unvorstellbar war aber auch, daß ein Ewiger in seiner Fantasie einen Dämon schuf, der ihm helfen sollte, sein eigenes Para-Potential zu verstärken, und daß dieser Fantasie-Dämon dann auch noch zur Realität wurde!
    »Ein Ewiger, der durchdreht«, seufzte Ted Ewigk. »Meines Wissens hat es so etwas noch nie gegeben, keinesfalls in dieser krassen Form… und daß er auch noch einen Mann in Schwarz unter seine Kontrolle bringen konnte… Wahnsinn dieses Ausmaßes ist bei Wesen dieser Art undenkbar, einfach unglaublich!«
    Aber da es geschehen war, mußten sie es akzeptieren.
    Und hoffen, daß es ein Einzelfall blieb.
    So wie Magnus Friedensreich Eysenbeiß ein Einzelfall geblieben war, an den Zamorra erinnerte. Eysenbeiß, der sich zum ERHABENEN der Dynastie gemacht hatte, ohne den gestohlenen Dhyarra-Kristall 13. Ordnung benutzen zu können, der ihn in seiner Position legitimieren sollte. Der Kristall war zu stark für sein Para-Potential gewesen. Er hatte ihn dennoch benutzt und darüber den Verstand verloren - aber dann irgendwann seinen Wahnsinn doch wieder abstreifen können wie eine zweite Haut, und diese zweite Haut hatte er zur Erde geschickt, um Zamorra damit zu vernichten.
    Vielleicht war es dem Blutpriester ähnlich ergangen…
    Wie auch immer: es war vorbei.
    Es gab ihn nicht mehr, wie es auch Eva nicht mehr gab - wieder einmal.
    Würde sie noch einmal zurückkehren?
    Wann, und wo?
    Und - wiederum verjüngt ?
    Nur die Zukunft konnte es zeigen…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 655 »Der Tod in Moskau«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 650 »Seelenfeuer«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 495 »Die Schlucht der Echsen«, Professor Zamorra Nr. 496 »Die Stadt der Toten«
    [4] Siehe Ted Ewigk Nr. 5 »In den Straßen der

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