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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mitglieder, aber die Mitglieder waren unwichtig für das Ritual.
    Der Priester konnte auch töten und Blut trinken, ohne die anderen einzubeziehen. Das Resultat war für ihn das gleiche.
    Daß der Mann in Schwarz ihm ein Opfer außer der Reihe gebracht hatte, war nicht geplant, aber willkommen, und daß der Cyborg soviel Eigeninitiative entwickelte, dieses Opfer mit eigenem Plan als Druckmittel benutzen zu wollen, gab zu denken. Vermutlich mußte das Programm des Cyborgs überprüft und korrigiert werden.
    Anschließend, wenn das frische Blut getrunken und die neue Kraft entwickelt war…
    ***
    Das Taxi stoppte. »Soll ich warten?« fragte der Fahrer.
    Nicole sah Teds Rolls-Royce. Sie sah auch den Dienst-Lancia jenes Inspektor Caruso. Der Bursche mußte hellseherische Fähigkeiten haben. Kurz überlegte sie.
    »Warten Sie bitte«, sagte sie. »Es kann allerdings etwas dauern.«
    »Wie lange?« wollte der Fahrer mißtrauisch wissen.
    Nicole legte ein paar recht große Geldscheine auf die Mittelkonsole. »Reicht das?«
    »Das reicht für wenigstens zwei Stunden«, gestand der Fahrer. Nicole kannte die Tarife und wußte, daß es für die doppelte Zeit reichen würde. Der Mann machte fürs Nichtstun einen verdammt guten Schnitt.
    »Wenn Sie nach drei Stunden noch nichts wieder von uns sehen, informieren Sie die Polizei«, verlangte Nicole. Dann stieg sie aus, nahm den »Einsatzkoffer« mit, den sie im Fußraum vor ihrem Sitz abgestellt hatte. Auch Eva turnte ins Freie.
    »Polizei?« fragte der Fahrer. »Was geht hier eigentlich vor? Ich…«
    »Geld verdienen, Mund halten«, sagte Nicole. »Es ist nichts Illegales. Wir sind für das Innenministerium tätig. Ausweisnummer…« Und sie rasselte die Zahlen- und Buchstabenkombination herunter, die zu Teds Diplomatenpaß gehörte. Sie hielt es selbst für etwas verrückt, aber aus irgendeinem unerklärlichen Gefühl heraus hatte sie sich diese Kombination eingeprägt.
    Nicht, daß der Mann etwas damit anfangen konnte - aber zumindest die letzten Zahlen, die er sich noch hatte merken können, schrieb er sich tatsächlich auf.
    »Jetzt müssen wir herausfinden, wo Ted und Zamorra sind«, überlegte Nicole. »Es muß hier in diesem Trümmerfeld etwas geben…«
    Eva räusperte sich.
    »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll«, murmelte sie unbehaglich. »Aber… ich spüre eine Präsenz…«
    ***
    Ted wandte sich ab. Zamorra legte ihm die Hand auf die Schulter und zog ihn zu sich zurück. »Es ist nicht deine Schuld«, sagte er.
    »Vielleicht doch. Ich habe mich doch in der Nacht eingehend mit ihm unterhalten. Vielleicht sind wir dabei beobachtet worden. Private Kontakte sind… hm… unerwünscht, um es mal vorsichtig auszudrücken. Ihn haben sie umgebracht, mir nur die Lebensgefährtin entführt…«
    »Mal langsam«, mahnte Zamorra. »Das steht noch nicht fest. Der MIB…«
    »Ich glaube nicht mehr, daß es zwei verschiedene Fälle sind«, unterbrach Ewigk ihn. »Das hängt miteinander zusammen. Der MIB ist für den Blutpriester tätig, oder er ist Mitglied der Sekte. Die Hinweise kannst du nicht beiseite schieben. Wie auch immer das alles zusammenpaßt, es ist so!«
    »Hier ist trotzdem was faul«, sagte Zamorra. »Carlotta ist in deinem Haus entführt worden. Mansoni wurde aber nicht in seiner Wohnung, sondern hier umgebracht.«
    »Sie können ihn hergeschleppt haben…«
    »Blödsinn!« widersprach der Dämonenjäger. »Die beschädigte Taschenlampe! Sie ist ihm hier aus der Hand geflogen. Also wurde er hier getötet. Kein Mensch denkt daran, zu Tarnungszwecken so ein kaputtes Ding mitzuschleppen und irgendwo zu deponieren. Klar?«
    »Klar«, sagte Ted. »Sorry, Mann, aber ich bin im Augenblick ein wenig neben der Welt.«
    Zamorra verstand das. Wenn es um Nicole ginge, wäre er in einer ähnlichen Verfassung wie jetzt der Freund - nur vermochte Nicole sich in solchen Situationen noch besser zu helfen als Carlotta, der erstens die Erfahrung und zweitens die magischen Möglichkeiten fehlten. Nicole hätte beispielsweise das Amulett zu sich rufen können, und sie besaß eine nicht zu unterschätzende telepathische Begabung.
    »Und was jetzt?« fragte der Reporter.
    »Wenn wir dank deiner bemerkenswerten Initiative schon mal hier sind, können wir auch weitermachen«, sagte Zamorra. »Nur sollten wir aufpassen, daß es uns nicht wie Mansoni ergeht.«
    Ted nickte.
    »Deckung«, sagte er und versetzte Zamorra einen kräftigen Hieb, der den Dämonenjäger beiseite

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