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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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regelrecht verschweißt worden, so daß kein Blut austreten konnte.
    Wie bei einem Laser.
    »Mansoni«, murmelte Ted Ewigk.
    ***
    Die Taxifahrt verlief ziemlich schweigsam. Als der Fahrer versuchte, ein Gespräch zu beginnen, schwieg Nicole sich aus und ließ ihn kalt auflaufen, und Eva, die auf der Rückbank saß, war froh, sich selbst nicht angesprochen fühlen zu müssen. Zu ihrer Erleichterung kam Nicole auch nicht auf die Idee, sie in eine Unterhaltung zu zwingen. Denn ihr hätte sie allein aus Höflichkeit antworten müssen.
    Aber sie wollte das nicht.
    Etwas geschah mit ihr, zog sie aus Rom fort, so wie zuvor etwas sie von Château Montagne nach Rom gezogen hatte - und davor von Moskau zum Château. Deshalb war sie in Moskau froh gewesen, daß Zamorra und Nicole sie mit nach Frankreich genommen hatten. Obgleich sie die Stadt eigentlich gern näher kennengelernt hätte, in der sie unvermittelt und ohne jede Erinnerung erschienen war.
    Sie verstand nicht, was mit ihr vorging.
    Sie wußte nur, daß sie ihrem Ziel mit dieser Taxifahrt noch etwas näher kam.
    Welchem Ziel?
    Sie wußte es nicht!
    Sie wußte nur, daß sie eigentlich gar nicht beabsichtigte, in die magische Auseinandersetzung einzugreifen. Aber es war eine Gelegenheit, aus Rom hinauszukommen. Die ungefähre Richtung stimmte. Deshalb…
    Richtung wohin?
    Sie war nicht in der Lage, ihr Ziel zu benennen. Cervéteri konnte aber nur eine Zwischenstation sein. Von dort aus mußte sie versuchen, anders weiterzukommen.
    Sie schloß die Augen und tat, als würde sie schlafen.
    Nicole konnte sie damit natürlich nicht täuschen, aber die Französin respektierte das Signal, daß Eva im Moment nicht an einer Unterhaltung interessiert war. Worüber hätten sie in Gegenwart des Taxifahrers auch reden sollen?
    »Wohin in Cervéteri wollen Sie denn?« fragte der Fahrer, als er die Autobahn verließ und die Mautquittung auf die Ablage legte; logischerweise würde er die Gebühr doppelt berechnen, weil er ja die gleiche Strecke wieder zurückfahren mußte.
    »Ein Trümmergrundstück am Ortsrand, die genaue Adresse kenne ich nicht. Aber es wird ja wohl kaum zu verfehlen sein«, sagte Nicole.
    »Außerdem parkt vermutlich ein Rolls-Royce in der Nähe.«
    »Ups«, machte der Fahrer.
    Es ging weiter, dem Ziel entgegen.
    Eva fragte sich, wie sie von hier so schnell wie möglich weiterkommen konnte, ohne sich zu verraten.
    Warum, ohne mich zu verraten? Was soll das? Warum darf niemand wissen, wohin ich will?
    Sie fand keine Antwort auf ihre Fragen.
    ***
    Seit Stunden versuchte Carlotta vergeblich, aus ihrem Gefängnis zu entkommen. Sie wußte nicht, wo sie sich befand. Um sie herum war tiefste Dunkelheit, und die Luft in ihrem Verlies wurde allmählich schlechter. Mittlerweile war sie bereits so sauerstoffarm, daß Carlotta es an der Reaktion ihres Körpers deutlich merkte.
    Das bedeutete, es gab keine Öffnung für Frischluftzufuhr. Es gab überhaupt nichts. Nur geschlossene Wände. So, als hätte man sie eingemauert. Aber warum das alles?
    Der unheimliche Fremde, mit dem sie gerungen hatte, war stärker als sie gewesen. Sie glaubte nicht mehr, daß es sich um einen normalen Einbrecher handelte. Solche Körperkraft wie dieser Mann und eine solche unglaubliche Reaktionsgeschwindigkeit brachte kein Mensch zustande. Sie ahnte, daß sie es mit einem Cyborg zu tun hatte.
    Warum die Entführung? Warum dieses finstere Gefängnis?
    Wenigstens war es nicht kalt, so daß sie in ihrer unzureichenden Bekleidung nicht fror, und es gab keine Ratten, Spinnen, Schmeißfliegen oder Kakerlaken. Nicht mal außerirdische. Zumindest hatte sie bisher nichts Entsprechendes bemerkt.
    Sie hoffte, daß Ted bald kam, um sie hier herauszuholen. Er und seine Freunde besaßen sowohl technische als auch magische Möglichkeiten, das zu bewerkstelligen. Es ärgerte sie, daß ihr die Waffe nichts genützt hatte. Trotz dieser Vorkehrung war sie in die Hand ihres Entführers geraten.
    Sie wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als plötzlich ein Stück der Wand beiseite gezogen wurde. Dahinter gab es Dämmerlicht, das ihr die Umrisse eines breitschultrigen, hochgewachsenen Mannes zeigte.
    Ob Mensch oder Roboter, konnte sie nicht erkennen.
    Sie versuchte ihre Chance abzuschätzen, an ihm vorbeizukommen. Ihm einen möglichst gemeinen Tritt zu verpassen und damit für kurze Zeit auszuschalten.
    Aber diese Chance bekam sie nicht.
    Etwas blitzte blaßblau auf. Und wieder wurde alles um sie herum dunkel.
    Als

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