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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zu.
    Im Tempel war es dämmrig. Die weißen Zähne des Negers
blitzen in der Dunkelheit wie poliertes Elfenbein.
    Martino winkte ihnen zu, und wortlos folgten die Freunde
ihm nach.
    Eine Treppe führte hinter einer steinernen Umfriedung in
eine Art Keller, wo auf morschen Sockeln grausame Götzenfiguren standen, welche
vor fünfhundert Jahren von den hier lebenden Inkas verehrt wurden.
    Ein fast fünfzehn Meter hoher, steinerner Koloß ragte vor
ihnen in die Höhe. Martino ging auf die riesige Götzenfigur zu, bückte sich und
griff an eine der scheinbar zur Verzierung dienenden Kugeln am Sockel. Es
knirschte und kratzte auf dem sandigen Untergrund, als die Figur sich langsam
zur Seite neigte und einen schmalen Geheimeingang freigab.
    Vier sehr hohe Stufen führten in die Tiefe auf eine
felsige Plattform.
    Turnwood und Kunaritschew folgten Martino nach, der aus
seiner armseligen, zerrissenen Kleidung eine kleine handliche Taschenlampe
geholt hatte und sie jetzt einschaltete.
    Als Iwan und James neben ihm standen, griff er in eine
Nische hinter sich und drückte einen steinernen Klotz nach unten.
    Vor ihren Augen hob sich die gewaltige Götzenfigur wieder
in die Höhe, als würde sie an unsichtbaren Fäden gezogen.
    Die beiden Agenten und der Indio standen in einer
Felsenkammer. Die Gänge, die sie anschließend betraten, waren das reinste
Labyrinth, und schon nach zwanzig Schritten hatten Iwan und James Mühe zu
erkennen, in welche Richtung sie eigentlich nun gegangen waren. Auf dem Weg in
die Tiefe mußten sie noch zwei Barrieren beseitigen. Mächtige geschliffene
Platten, die wie Felswände aussahen, glitten zur Seite, wenn Martino den
Mechanismus betätigte.
    Wer immer auch hier unten eindrang, würde die allergrößte
Mühe haben, den wirklichen Weg in den Bauch des Berges zu finden.
    Viele Hindernisse gab es zu überwinden. Schon die
Tatsache, daß die riesige Götzenfigur sich bewegen ließ, grenzte ans Unwahrscheinliche.
    Selbst wenn es jemand gelang, die Figur durch Zufall von
der Geheimöffnung zu bringen, würden die Eindringlinge nur in einem Gewirr von
Felsengängen angelangen, ohne zu wissen, daß es zwei fugenlos glatte Wände gab,
die wichtige Geheimgänge in die Tiefe verbargen.
    Wie in einer Spirale führte der schmale, glitschige Weg
weiter nach unten.
    Die Luft war feucht und kalt. Nie drang ein Sonnenstrahl
hier ein. Aber es mußte verborgene Luftschächte geben, denn die Luft war nicht
sauerstoffarm.
    Rein gefühlsmäßig schätzte Kunaritschew, daß sie schon
mindestens zwei bis dreihundert Meter in die Tiefe gegangen waren, als sie über
eine Art Felsenbrücke kamen, die einen tiefschwarzen, ungeheuerlich fernen
Abgrund überspannte.
    Kleinere Steine und auch große Findlinge lagen ihnen im
Weg.
    Vorsichtig bewegten sie sich auf der nicht allzu breiten
und unebenen Brücke. Der Schein der Taschenlampen wanderte unruhig wie
Geisterarme über den schwarzen Boden und über die Wände, die von der Seite her
langsam auf sie zuzuwachsen schienen.
    Niemand sprach ein Wort.
    Die riesenhafte Ausdehnung der Höhle, die gewaltige
Anlage, bei der man nicht wußte, ob sie natürlich entstanden war oder
künstlich, zog die beiden PSA-Agenten völlig in ihren Bann.
    Der Fußweg verbreiterte sich und lief in einer
eiförmigen, bizarren Höhle aus, von der aus mehrere Durchlässe in alle
Richtungen führten.
    Sie umrundeten eine mehrfach durchbrochene Felsensäule,
die wie ein titanenhafter Dorn in die nachtschwarze Höhe wuchs, und die so hoch
war, daß der Schein der Taschenlampen die Spitze nicht mehr erreichte.
    Geräusche …
    Leise, flüsternde Stimmen, flackerndes, trübes Licht, das
an dunklen, feucht schimmernden Felsen spielte.
    Fackeln brannten auf der anderen Seite des Durchlasses.
    Turnwood und Kunaritschew blickten sich an. Hier in der
Tiefe des Berges lebten die geheimnisvollen Auserwählten, von deren Existenz
nur wenige eingeweihte Priester wußten.
    Hierher hatte man Larry Brent verschleppt, und keine
Funkwellen drangen bis zur PSA-Zentrale durch.
    Doch jetzt wußte man in der PSA in etwa Bescheid, wie der
Film abgespult wurde.
    Man kannte den Namen Martino, des Mittlers zwischen
Freunden und Anhängern des blutrünstigen Dämonenkults, und war auch durch die
aktivierten Ringe der beiden Agenten in die knappen Gespräche und Dialoge
zwischen Turnwood und Kunaritschew und Martino eingeweiht worden. Durch eine
entsprechend geschickte Bemerkung des Russen wußte man in der PSA auch von

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