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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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versehenen Metallstreifen
durch die Finger gleiten ließ, merkte er, wie seine Handflächen plötzlich
feucht wurden.
    Hatte er den größten Fehler seines Lebens begangen, als
er sich dazu entschloß, den genialen Professor Mrowsky von der Umwelt völlig zu
isolieren, damit er ungestört und vor allen Dingen ohne Risiko seine Studien an
Originalmanuskript und Übersetzungsfragment treiben konnte?
    Glühendheiß pulste das Blut plötzlich durch seine Adern.
    Bis zur Stunde hatte Mrowsky sich nicht gemeldet!
    Wer sich aber mit der Urschrift beschäftigte, wer die
Ursprache zu ergründen versuchte, war ein Gefangener RhaTa-N'mys!
    So hatte Bramhill Kunaritschew es anvertraut.
    Die Macht des Urwortes nur konnte das Unheil in die Welt
bringen!
    Dies hatten die Computer erkannt, und dies erkannte auch
X-RAY-1.
    Er griff zum Telefon, das ihn augenblicklich über die
Sonderleitung mit Mrowsky verband.
    »Professor Mrowsky, hier spricht David Gallun. Hallo,
können Sie mich holen?«
    Er lauschte.
    Auf der anderen Seite war abgehoben worden, Gallun hatte
ein Schnaufen gehört, als fiele es jemand schwer, zu atmen.
    »Professor Mrowsky?«
    Ein dumpfes Gurgeln antwortete ihm. Dann ein Schmatzen
und Seufzen, fremdartige Laute drangen an sein Ohr, die keiner menschlichen
Kehle entstammten.
    »Rha-Ta-N'my aglo surghh – hatmargh ola – gorhooo –
    kmarrugran Rha-Ta-N'my …« trommelte es in grauenvollen
Lauten an sein Ohr.
    David Gallun wurde kreidebleich.
    Er hatte deutlich Worte vernommen, die der PSA nicht
unbekannt waren. Janosz Bracziskowsky hatte ähnliche Laute von sich gegeben,
als er sich zum letzten Mal telefonisch bei seiner Sekretärin meldete.
    Von diesem Gespräch existierte eine Bandaufnahme, und
diese Bandaufnahme stand der PSA zur Verfügung. Auch Mrowsky hatte sie gehört,
da er sich mit dem angeblichen Urtext der Sprache und des Manuskriptes einer
dämonischen Rasse beschäftigte.
    »Professor Mrowsky?« rief Gallun in die Muschel.
    Es knackte. Mrowsky hatte aufgelegt!
    X-RAY-1 spürte, wie seine Kopfhaut sich zusammenzog.
    Er griff zu einem anderen Telefon und rief seinen Diener
Bony an. Der Apparat im Ford Mustang schlug an. Bony, der sich auf der
Rückfahrt in die Lexington Avenue befand, machte sofort kehrt.
    Zwanzig Minuten später raste der weiße Ford Mustang zum
Helikopterlandeplatz. Mit einem Hubschrauber ging es Richtung Lakewood.
    Schon als sie auf dem Hof landeten, fühlte Gallun die
furchtbaren Ausstrahlungen eines unfaßbaren, ungeheuerlichen Geistes. Dies war
nicht mehr das Bewußtsein, nicht mehr die Stimmung, wie sie in einem
menschlichen Gehirn vorkamen.
    Ein Fremder lebte in diesem Haus!
    Ein Mensch, der sich gewandelt hatte in seinem Denken und
Fühlen.
    Die Tür zum Haus war nicht abgeschlossen. Jemand
hantierte in der Küche.
    Mrs. Clementine Wells.
    Sie sah und hörte die Besucher kommen. Sie kannte beide.
    Der Blinde und sein Begleiter hatten sich vorgestellt,
als sie gestern hier ihre Stellung übernahm.
    »Wir möchten gern zu Professor Mrowsky«, sagte Gallun.
    »Wie kommen Sie mit ihm zurecht, Mrs. Wells?«
    Clementine Wells wischte die Hände an der Schürze ab.
»Ich kann nicht klagen, Sir. Er ist ein äußerst zurückhaltender und bequemer
Gast. Aber ich fürchte, er ist krank. Den ganzen Tag heute hat er noch keinen
Bissen angerührt. Heute morgen, als ich ihm das Frühstück bringen wollte, hat
er mich darum gebeten, es vor die Tür zu stellen. Das ist an sich nichts
Besonderes.
    Das hat er gestern schon so gehalten. Das unbenutzte
Geschirr stellte er dann in einem unbeobachteten Moment heraus. Aber heute hat
er alles stehen lassen. Er arbeitet wie ein Besessener und vergißt darüber
Essen, Trinken und Schlafen. Sogar heute nacht ist er unruhig gewesen. Er hat
im Schlaf gesprochen.«
    Gallun und Bony eilten durch den Gang zum Zimmer, wo
Mrowsky untergebracht war. Trotz seiner Sehbehinderung fand er sich erstaunlich
gut zurecht. Galluns Orientierungsvermögen war ausgezeichnet. Sobald er mal
irgendwo gewesen war, erinnerte er sich genau an die Schritte, die er gemacht
hatte. Er bewegte sich nicht tastend und steif vorwärts, wie dies bei Blinden
normalerweise der Fall war.
    »Professor Mrowsky?« Gallun klopfte an. Clementine Wells
stand hinter den beiden Männern.
    Im Zimmer rührte sich nichts.
    »Aufbrechen!« sagte Gallun knapp.
    Bony warf sich gegen die Tür. Er mußte dreimal einen
Anlauf nehmen, ehe die stabile Tür nachgab.
    Das Schloß wurde aus der Haltung

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