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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Postkarten und
Bleistiftzeichnungen an, welche als immer wiederkehrendes Motiv Machu Picchu
zeigten …
    Auf dem Tisch standen auch Silberkännchen und aus Lehm
geformte Vasen und Kannen.
    Der Touristenverkehr war nicht stark. Hin und wieder sah
man einen Weißen, der mit Fotoapparat und Filmkamera bewaffnet die gigantischen
und massigen Mauern der Tempel und Bergheiligtümer auf den Film bannte.
    Der Neger schlenderte um den Tisch herum, betrachtete die
angebotenen Waren und nahm das eine oder andere Stück in die Hand.
    Der Indio hockte auf einer umgestülpten Bierkiste und
hielt eine halbgeleerte Cola-Flasche in der Hand. Martino sah seinen beiden
Interessenten aufmerksam zu.
    »Die Ponchos müssen Sie sich ansehen«, hielt er es für
angebracht, ein Verkaufsgespräch zu beginnen.
    Kunaritschew nickte. »Es sind sehr schöne Stücke
darunter«, sagte er. Die Farben waren kräftig und einmalig. Das Rot leuchtete
und hob sich von den schwarzen, blauen und weißen Ornamenten ab. Jedes Stück
war einzeln handgearbeitet, und keines glich dem anderen. Iwan entschloß sich
zum Kauf eines Ponchos, den er als Andenken mitzunehmen gedachte.
    »Sie sind Señor Martine, nicht wahr«, fügte er wie eine
Selbstverständlichkeit hinzu, als er die verlangten Sol auf den Tisch legte.
    Der Indio sah ihn groß an. »Ja, ich bin Martino.«
    »Lord Bramhill hat uns Ihren Namen genannt. Wir hätten
Sie gern gesprochen und auch die Höhle kennengelernt.«
    Martino nickte. Es gab kein langes Palaver. Wer sich als
Freund oder Bekannter einer gewissen Gruppe oder gewisser Personen ausgab, dem
kam man sofort entgegen. Entweder man war vertrauensselig oder sich seiner
Macht so sehr bewußt, daß man einen Außenstehenden nicht zu fürchten brauchte.
    »Ich werde sie Ihnen und Ihrem Freund zeigen, Señor«,
entgegnete Martino einfach, als handele es sich um die einfachste Sache der
Welt. »Bei Einbruch der Dunkelheit erwarte ich Sie hier. Freunde Rha-Ta-N'mys
sind uns immer willkommen!« Es war ein kurzes Aufblitzen in seinen Augen, das
Iwan nicht entging und das ihm andeutete, daß er auf der Hut sein mußte.
    Aber er fürchtete sich nicht. Sie waren zu zweit. Und
beide bewaffnet. Und sie waren vorbereitet. Im Gegensatz zu Larry Brent, der
mit weit geringeren Kenntnissen das Risiko einer unberechenbaren Gefahr auf
sich genommen hatte.
    Die Sonne versank hinter den Bergen. Der Himmel nahm eine
seltsame Mischung aus Purpur und dunklem Violett an, das zu einem tiefen,
dunklen Blau wurde. Die ersten Sterne zeigten sich.
    Die Tempelgassen hinter den zyklopischen Mauern waren
menschenleer.
    Die Luft auf dem hohen Gipfel war kühl.
    Mit dem Einbruch der Dunkelheit trafen Iwan Kunaritschew
und James Turnwood am verabredeten Ort ein.
    Der Indio Martino hockte rauchend an der Mauer, die
dreißig Meter über ihm in den Himmel ragte. Er erhob sich vorm Eingang seiner
Unterkunft, die am Ende der holprigen Gasse lag und völlig menschenleer war.
    Er ging seinen beiden Besuchern voraus.
    Eine Zeitlang ging es auf engen, holprigen Gassen
entlang.
    Die Mauern der Bergfestung schienen von Titanen errichtet
zu sein. Wenn man diese geheimnisvolle Stadt sah, fragte man sich, wie es
möglich gewesen war, diese gigantische Stadt zu errichten, diese riesigen
Blöcke zurechtzuhauen und aufzustellen, ohne Kräne, ohne Baumaschinen.
    Das war eines der Rätsel, die die alten Inkas mit ins
Grab genommen hatten.
    Die Straße vor ihnen wurde enger. Martino kam durch eine
schmale Tempelgasse. Links und rechts uralte Tempel. Dann ging es eine Terrasse
tiefer. Auch hier ein Tempel nach dem anderen. Viele halb zerfallen und schon
Ruinen. Einige noch in Gebrauch. Hier wurde den alten Inkagöttern zwar nicht
mehr wie vor Jahrhunderten mit Menschenblut geopfert, aber man entdeckte kleine
Gefäße mit Speisen, Pflanzen, Früchten, welche abergläubische Bewohner hierher
brachten. In einem Tempel lebte ein Priester, ein uralter Mann mit schlohweißem
Haar und einem langen Bart. Sein zerknittertes Gesicht erinnerte an eine Mumie.
    In dem alten Tempel gab es eine Wohnstätte, wo dieser Mann
lebte. Götzengestalten an den Wänden, winzige, dunkle Fensternischen, in denen
Tongefäße standen. Auf einer ausgetretenen Treppe inmitten des Tempels standen
Opferschalen.
    Martino wechselte ein paar Worte mit dem Mann. Turnwood
spitzte die Ohren.
    »Er sagt, daß wir Freunde von Rha-Ta-N'my sind und die
Auserwählten sehen wollen«, wisperte James Turnwood seinem Kollegen
Kunaritschew

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