0660 - Gefangene der Zeit
Hand auszulösen, wenn er das wollte, aber Rob bevorzugte die etwas weniger selbstmörderische Variante, den Zeitzünder.
»Aha«, sagte er zufrieden zu sich selbst, als er das lockere Kabel bemerkte, das zur Zündvorrichtung führte. Er schraubte es wieder fest und sah, wie das rote Licht auf seiner Fernbedienung aufleuchtete. Die Bombe war scharf und mußte nur noch aktiviert werden.
Rob steckte die Fernbedienung ein, nahm den Blaster und ging zurück zur Tür. Er öffnete sie - und zuckte zusammen.
Zombies!
Sie waren überall. Sie standen auf dem Rasen, der Einfahrt, vor der Garage und auf den Wegen. Es mußten Tausende sein, die bewegungslos vor dem Haus verharrten und ihn anstarrten.
Rob hatte keine Ahnung, welchen Plan sie verfolgten oder ob sie einfach nur neue Befehle erwarteten, aber ihr Anblick war das Unheimlichste, was er je gesehen hatte.
Plötzlich sah er, daß ein Zombie etwas in der Hand hielt, das in der Sonne funkelte. Rob kniff die Augen zusammen, um es besser erkennen zu können.
Er spürte, wie heiße Wut in ihm aufstieg. Der Untote hielt das erbeutete Amulett in der Hand!
Rob schoß ihm in den Kopf.
Als wäre das ein Startzeichen gewesen, erwachten die Zombies zu neuem Leben. Mit Knurr- und Stöhnlauten, die dem Abenteurer durch Mark und Bein gingen, schoben sie sich auf das Haus zu.
Tendyke wußte, daß er nie an ihnen vorbeikommen würde. Er schlug die Tür zu und ging mit ruhigen Schritten zurück ins Arbeitszimmer.
Der Schaltkasten war noch geöffnet. Von draußen hörte Rob, wie die Eingangstür unter den Schlägen der Zombies zerbarst. In anderen Zimmern splitterte Glas, als die Untoten sich ihren Weg ins Haus erkämpften. Währenddessen deaktivierte Tendyke die Fernzündung und stellte auf manuellen Betrieb um. Erfragte sich, ob er noch genug Zeit haben würde, nach Avalon zu gehen.
Die Tür zum Arbeitszimmer wurde eingetreten. Mit steifen Schritten quollen die Zombies durch die Öffnung.
»Das ist für Monica«, sagte Tendyke heiser und aktivierte den ersten Stromkreis.
»Das ist für Uschi.«
Der zweite Stromkreis war aktiviert.
»Das ist für Nicole.«
Der dritte Stromkreis erwachte mit einem leisen Summen zum Leben.
»Und das ist euer Weg in die Hölle«, sagte Tendyke, als der erste Zombie ihm die Hände um den Hals legte.
Er schlug mit der Faust auf den roten Knopf.
Seine Welt verging in einem Inferno.
Pascal wischte sich die Tränen aus dem Gesicht: »Das ist alles.«
***
Ted fühlte sich wie in einem Alptraum.
Um ihn herum tobte ein Krieg, der in seinem Ausmaß alles übertraf, was er je gesehen hatte. Sie kämpften nicht nur gegen Zombies, sondern gegen jede Art von Höllenwesen. Einige sahen aus wie prähistorische Flugsaurier, andere wie Haie mit Beinen, einige waren so klein, daß sie einem fast entgingen und man sie erst bemerkte, wenn sie sich festbissen, während andere turmgroße Giganten waren.
Es war ein ungleicher Kampf, den die Menschen bisher nur durchgestanden hatten, weil nicht sehr viele der Kreaturen gleichzeitig durch die Absperrung gelangten.
»Schießt nicht auf die Zombies«, schrie Gryf. »Nehmt euch zuerst die anderen Kreaturen vor!« Aber das ließ sich leicht sagen, denn die Kreaturen hielten sich hinter der Wand von Zombies zurück, die sie gegen die Abschirmung laufen ließen.
Wie in Florida, dachte Zamorra und schluckte. Die Ereignisse wiederholen sich.
Er fuhr herum, als er einige Soldaten schreien hörte, vor denen plötzlich eine ganze Horde von Zombies durch die Abschirmung brach.
Zamorra schrie Merlins Machtspruch, der das Amulett wie eine kleine Sonne aufleuchten ließ. »Anal'h natrac'h - ut vas bethat - doc'h nyell yenn vvé!« Rund um ihn herum vergingen die Zombies in einem vom Amulett ausgehenden magischen Energiegewitter. Das verschaffte den Menschen zumindest für einige Sekunden Luft.
»Ted!« rief der Dämonenjäger und packte den Reporter am Arm. »Wir leiten die Evakuierung ein. Du läßt dich von Gryf zurück zum Château bringen und kümmerst dich dort um alles. Teri übernimmt hier die Leitung, während ich versuche, diese verdammten Zombies so lange wie möglich aufzuhalten. Du weißt ja, wohin wir die Leute bringen.«
Der Reporter nickte, obwohl er keine Ahnung hatte, was Zamorra meinte. Der hatte sich auch schon wieder von ihm abgewandt und gab einige Befehle über Funk weiter.
Im nächsten Moment hatte Gryf ihn auch schon bei der Hand gepackt und ins Château gebracht. Er wollte gerade wieder
Weitere Kostenlose Bücher