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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihr Vernichtungspotential. Wer konnte es riskieren, sich auf einen Kampf einzulassen?
    »Fort«, sagte Taknar. »Wir müssen hier fort. Langsam absetzen. Beim Permafrost, wie sollen wir den Befehl an die anderen Schiffe senden? Die da… die werden doch alles mithören!«
    Es war der Moment, in dem sich eine Holo-Projektion öffnete.
    Das dreidimensionale Abbild eines Sklavenhalters zeigte sich. Es war einer von jenen mit der unwahrscheinlich blassen Haut, die schwarz gekleidet waren und deren Augen glühten.
    »Identifizieren Sie sich. Ihr Schiff ist nicht registriert. Identifizieren Sie sich. Ihr Schiff ist nicht registriert…«
    Er benutzte die Sprache der Sklavenhalter. Die Sauroiden hatten sie lernen müssen in den langen Jahren ihrer Gefangenschaft.
    »Was jetzt?« flüsterte die Kälte-Priesterin, vielleicht erstmals in ihrem Leben ratlos. Taknar sah, daß sie Angst hatte. Zwischen ihren Hautschuppen drang kaltes, weißliches Sekret hervor.
    Plötzlich wechselte die Ansprache.
    »Ihre Weigerung, sich zu identifizieren, wird als feindlicher Akt betrachtet. Aktivieren Sie Ihre Materie-Transmitter und erwarten Sie ein Enterkommando. Bei Widerstand erfolgt unverzügliche Vernichtung.«
    Einer der anderen Sauroiden fuhr in seinem Drehsessel herum.
    »Ich kann ihre Zielerfassung registrieren«, meldete er. »Sie haben dermaßen viele Geschütze auf uns gerichtet, daß wir nicht einmal mehr Zeit zum Beten haben werden, wenn sie feuern.«
    »Still!« fuhr die Kälte-Priesterin ihn an. »Dann beten wir eben jetzt! «
    »Vielleicht«, murmelte Taknar ketzerisch, »sollten wir statt dessen lieber versuchen, so viele von ihnen wie möglich mit in den Tod zu nehmen…«
    ***
    Ein anderer Ort, jenseits der Zeit:
    Lucifuge Rofocale hatte es vorausgesehen.
    Seine Vision, sein Alptraum… er wurde wahr.
    Er hatte die Raumschiffe gesehen, und den gigantischen Koloß. Im Anflug auf die Erde, auf andere Welten. Welten, die unter den Feuerschlägen der Angreifer zerbarsten, als Trümmer und erkaltende Lavaströme durch den Weltraum davontrieben.
    Die DYNASTIE DER EWIGEN war stärker denn je, und diesmal gab es nichts, was sie aufhalten konnte.
    Damals Asmodis, der Seite an Seite mit dem Feind Zamorra handelte und das erste Sternenschiff zerstörte. Doch jetzt - wo war Asmodis? [4]
    War er geflohen? Vielleicht, weil er sah, daß der Gegner diesmal zu stark war?
    Wo waren die anderen? Was richteten sie aus?
    Sie versuchten es mit Zeitkorrekturen. Aber die einzige Korrektur, die ihm, Lucifuge Rofocale, halbwegs sinnvoll erschien durch das Erstarken der Höllenmächte und den Eroberungskrieg der Zombie-Armeen Stygias, wurde sofort wieder rückgängig gemacht.
    Aber selbst, wenn das nicht geschehen wäre - dann wäre die Erde zerstört worden. Und damit war selbst Stygias großer Schlag vergebens. Welche Bedeutung hatte die Hölle noch, wenn es keine Menschen mehr gab, die in Versuchung geführt und gequält werden konnten?
    Eine dumpfe Beklommenheit breitete sich in dem Erzdämon aus. Er, der Herr der Hölle, Satans Ministerpräsident, fürchtete um seine Macht.
    Denn die DYNASTIE DER EWIGEN würde sich nicht damit begnügen, die Erde und andere Planeten mit unliebsamen, aufrührerischen Bewohnern zu vernichten.
    Die Ewigen waren auch Gegner der Hölle.
    Was konnten die Dämonen den Ewigen noch entgegensetzen? Sie kämpften mit unterschiedlichen Mitteln. Auf verschiedenen Ebenen.
    Und sie hatten ihre Zeit genutzt, waren mächtig geworden. Sehr mächtig. Zu mächtig.
    Lucifuge Rofocale fürchtete, daß sie diese Schlacht gewannen.
    Die letzte Schlacht?
    Armageddon?
    ***
    Vergangenheit:
    Wieder waren einige Monate vergangen, als der ERHABENE Sta-Mene zu sich rief.
    »Sie äußerten einmal, daß Sie an Ihrer Existenz hängen«, sagte er etwas spöttisch.
    In seinem Büro trug er den Helm nicht, der seinen ganzen Kopf umschloß und einen Blick auf sein Gesicht verhinderte. Er setzte ihn nur auf, wenn er sich in die »Öffentlichkeit« begab. Warum, war Ted nicht ganz klar. Vielleicht wollte er nach außen die Tradition fortsetzen, die Sara Moon und Eysenbeiß begonnen hatten, um andere Ewige nicht zu sehr zu überraschen. Aber immerhin trug er den Helm nicht wie seine Vorgänger ständig.
    Ted Ewigk dagegen verzichtete keine Sekunde darauf.
    Nur wenn er sich in seinen eigenen vier Wänden befand, nahm er den Helm ab. Aber jedesmal auch erst, nachdem er sich vergewissert hatte, daß in seiner Abwesenheit keine Beobachtungs- und

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