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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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energetisches Niveau zu heben. Er glaubte auch nicht daran, daß es ihm gelingen würde, einen Dhyarra 10. Ordnung auf die 13. Ordnung aufzustocken und damit einen neuen Machtkristall zu schaffen.
    Aber es zählte nicht, was er selbst glaubte oder sich zutraute, sondern die Meinung, die der ERHABENE von ihm hatte.
    Und die schien sehr hoch zu sein, was diese Dinge anging.
    Aber das letzte, was Ted jetzt brauchte, war, daß Salem einen potentiellen Rivalen in ihm sah.
    »Ich hege keine Ambitionen, Euch eines Tages herauszufordern«, versicherte er. »Da, wo ich jetzt stehe, bin ich sicher. Fordere ich Euch heraus, muß ich damit rechnen, selbst vernichtet zu werden, weil Ihr möglicherweise stärker seid, als ich Euch einschätze. Aber ich hänge an meiner Existenz und bin nicht begierig darauf, früher als nötig hinüberzugehen.«
    »Sie sind ein gefährlicher Mann, Sta-Mene«, sagte Salem nachdenklich. »Ich denke, ich werde Sie weiter beobachten. Sehr genau beobachten. Sollten Sie versuchen, mich zu täuschen, werde ich Sie dafür härter zur Rechenschaft ziehen als jeden anderen.«
    »Ein Grund mehr, nichts zu tun, was Euren Zorn erregt, ERHABENER«, sagte Ted und verneigte sich.
    Er hütete sich davor, Salem zu unterschätzen.
    Der Ewige war einst ein Omikron gewesen. Jetzt, nachdem er von der Unterdrückung durch Eysenbeiß befreit war, hatte er es aus eigener Kraft geschafft, einen Machtkristall zu erschaffen und sich dessen auch souverän zu bedienen!
    Etwas, das Eysenbeiß nie gelungen war. Eysenbeiß selbst hatte nur einen Dhyarra 13. Ordnung bei sich getragen, um sich zu legitimieren. Für wirkliche magische Aktionen hatte er unbemerkt einen wesentlich niedrigeren Dhyarra benutzt. Stets hatte er dafür Sorge getragen, daß er nichts tun mußte, das größere Kräfte erforderte - solche Aufgaben hatte er an seine Untergebenen delegiert.
    Schlaues Kerlchen, dachte Ted.
    Aber Eysenbeiß war nie dumm gewesen. Es sei denn, man zählte Arroganz zur Dummheit. Eysenbeiß hatte sich immer wieder mit einer gehörigen Portion Bauernschläue aus jeder noch so kritischen und tödlichen Situation wieder herauslaviert, und Ted konnte es kaum glauben, daß er jetzt wirklich tot sein sollte. Der Bursche besaß mehr Leben als eine Katze… Unzählige Male totgeglaubt, war er doch immer wieder aufgetaucht wie der Springteufel aus der Kiste.
    Nun, vielleicht war es diesmal tatsächlich das letzte Mal gewesen.
    Es gab ihn nicht mehr, und Salem war wieder er selbst.
    Aber nicht ganz.
    Es schien, als hätte Eysenbeiß ihm eine Art Stempel aufgedrückt.
    Salem, vormals ein Ewiger, der gegen die Expansions- und Eroberungswut der Dynastie opponierte, war jetzt noch expansions- und eroberungswütiger als sein Vorgänger. Er ließ detaillierte Pläne entwerfen, um andere Planeten zu überfallen und deren Bevölkerung zu unterjochen. Er ließ auf unzähligen Planeten Produktionsanlagen errichten, die die Ressourcen jener Welten radikal ausbeuteten, damit die versklavten Völker Raumschiffe für die Ewigen bauen konnten. So lange, bis die ökologischen Systeme jener Welten zusammenbrachen.
    Salem forcierte auch die Arbeiten am Sternenschiff.
    Ein Planet wie die Erde hätte vielleicht hundert Jahre oder mehr gebraucht, um allein die finanziellen Mittel zusammenzubekommen, damit dieser Kampfkoloß gebaut werden konnte. Hundert Jahre, in denen politische Interessen wechselten, Diktatoren entmachtet wurden, andere Dinge in den Vordergrund traten. Vor vierzig Jahren hatten die Amerikaner und Sowjets das Wettrennen um die Vorherrschaft im Weltraum begonnen. Die Eroberung des Mondes war erstes Ziel gewesen, Flüge zum Mars waren für Mitte der 80er Jahre projektiert gewesen.
    Nichts davon war geblieben. Als vor 30 Jahren die ersten Menschen den Mond betraten, war das noch eine Sensation. Aber Kriege wurden wichtiger; das Geld wurde für Bomben und Soldaten gebraucht und nicht länger für die Erforschung eines relativ lebensfeindlichen Raumes. Die ehrgeizigen Raumfahrtprogramme stockten; was blieb, waren Shuttle-Flüge in den erdnahen Raum.
    Und selbst deren Wichtigkeit wurde von den Geldgebern bestritten.
    Die Ewigen brauchten sich um nötiges Geld keine Sorgen zu machen. Sie nahmen das Bruttosozialprodukt und die Arbeitskraft der Bevölkerung eroberter Welten.
    Irgendwann, nach Monaten, fand Ted heraus, daß Salem über seinen Eroberungsdrang hinaus die Menschen haßte.
    Sicher nicht alle Menschen.
    Sein Haß konzentrierte sich speziell auf

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