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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Abhöranlagen installiert worden waren. Seit er wußte, welche Abneigung, welchen Haß Salem gegenüber der Zamorra-Crew empfand, riskierte er überhaupt nichts mehr. Falls Salem ihn als einen Freund Zamorras erkannte, war sein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Man würde ihn ebenso auslöschen wie Eysenbeiß.
    Und damit war nichts gewonnen.
    Es ging nicht allein um Teds Leben. Es ging um die Menschheit.
    »Korrekt«, erwiderte er knapp auf Salems Bemerkung.
    »Nun, ich möchte ein wenig Spannung und Abenteuer in Ihr so sicheres Leben bringen«, fuhr Salem fort. »Deshalb werde ich Sie in den Führungsstab des Sternenschiffs aufnehmen. Wenn wir in den Krieg ziehen, werden Sie an vorderster Front sein. Wie gefällt Ihnen das?«
    »Das Sternenschiff bietet eine Menge Sicherheit, Herr«, erwiderte Ted. »Und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis es fertiggestellt wird. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich mich bemühen, die Sicherheitsvorkehrungen an Bord des Sternenschiffs weiter verbessern zu lassen.«
    Innerlich frohlockte er.
    Es war genau das, was er hatte erreichen wollen: ganz legal ins Innere dieser technischen Ungeheuerlichkeit zu gelangen. Dort konnte er Maßnahmen einleiten, den Angriff auf die Erde und die Zerstörung zu verhindern.
    Nur dort.
    »Es überrascht mich«, sagte der ERHABENE. »Ich hatte Widerspruch erwartet. Aber wenn Sie schon so herzlich einverstanden sind, können Sie gleich noch etwas mehr für uns alle tun.«
    »Ich höre und gehorche«, zitierte Ted die uralte Formel.
    »Als der mich beherrschende Dybbuk vorübergehend dem Wahnsinn verfiel«, sagte Salem, »ging der Rat der Alphas einen Pakt mit einem der größten Wirtschaftsunternehmen Gaias ein. Ziel dieses Vertrags war, an gaianische Computertechnologie zu gelangen.«
    »Ich hörte davon«, sagte Ted. »Ich hörte auch, daß bereits erste Computer der Tendyke-Firma Satronics in Jagdbooten installiert wurden.«
    »Mittlerweile nicht nur dort. Wir bauen die Computer nach und entwickeln sie weiter.«
    »Das überrascht mich«, entfuhr es Ted, und er glaubte, selbst der Vocoder, der seine Stimme zur Unkenntlichkeit verzerrte, müsse diese Überraschung weitergeben.
    Das war es also!
    Die Ewigen entwickelten die irdischen Computer weiter…!
    »Ich traue den Menschen nicht«, sagte Salem. »Ich frage mich, weshalb sie diesen Vertrag mit uns gemacht haben. Sicher nicht nur, um in die Verfügbarkeit unserer biomedizinischen und waffentechnischen Entwicklungen zu gelangen. Es steckt mehr dahinter.«
    »Was befürchtet Ihr, ERHABENER?« fragte Ted rauh. Er war froh, daß Salem seine Originalstimme nicht hören konnte.
    »Sie wären Narren, wenn sie uns wirklich stärken wollten. Und der Rat der Alphas verhielt sich närrisch, darauf einzugehen. Aber vielleicht ist der Rat zu selbstsicher geworden. Zu leichtsinnig.«
    Er holte Luft und fuhr fort: »Der Dybbuk Eysenbeiß lebte lange auf Gaia. Ich denke, daß ich durch ihn einiges von der Mentalität der Kurzlebigen lernen konnte. Vielleicht will man uns übertölpeln. Erinnern Sie sich an das Ende des Sternenschiffs, mit dem mein Vorgänger Erik Skribent Gaia bedrohte? Sta-Mene, wissen Sie, wodurch jenes Schiff zerstört wurde?«
    »Durch etwas, das die Gaianer Computerviren nennen«, murmelte Ted.
    »Richtig!« Salems Stimme wurde messerscharf. »Und ich bin nicht der einzige, der befürchtet, daß so etwas sich wiederholt. Nicht in der gleichen Art - die Gaianer wiederholen sich mit ihren Aktionen selten, weil sie damit rechnen müssen, daß es beim zweiten Mal nicht wieder so funktioniert. Sie sind schlau, die Kurzlebigen. Sie werden versuchen, uns gleich von Anfang Computer zu liefern, die sie manipuliert haben oder manipulieren können. Dagegen werden wir etwas tun.«
    »Und was schlagt Ihr vor?« fragte Ted beklommen. Hoffentlich fragt er mich nicht nach einer Idee …
    Yared Salem grinste wölfisch.
    »Auf einem Planeten am derzeitigen Rand unseres Imperiums haben wir Hinterlassenschaften der Gkirr entdeckt. Die Gkirr haben den Planeten schon vor vielen Jahrhunderten verlassen, aber ausnahmsweise vergessen, alles zu zerstören, was sie dort jemals erbaut haben. Vielleicht hatten sie auch nicht mehr die Zeit dazu… ich weiß es nicht und will es auch nicht wissen. Jedenfalls gibt es dort eine Produktionsanlage für tronische Chips, und die haben wir in Betrieb genommen.«
    »Aha«, machte Ted tonlos.
    »Diese Prozessor-Chips«, fuhr Salem fort, »sind verblüffenderweise kompatibel zu den

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