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0663 - Das Unheil erwacht

0663 - Das Unheil erwacht

Titel: 0663 - Das Unheil erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgestellt, die dafür sorgen sollte, dass sich so ein schrecklicher Mord nicht mehr wiederholte.
    Diese Narren, diese Irren - was wussten die schon? Nichts, überhaupt nichts. Sie würden in die Falle laufen und gegen den mächtigen Gegner nicht ankommen.
    Er wollte Blut, er brauchte Blut, er war unersättlich. Er saugte das Flüssige Leben in sich auf, obwohl er nur einen begrenzten Platz besaß. Das störte ihn nicht. Dieses Ei schluckte Hunderte von Litern Blut, ohne dass es sich veränderte.
    Es war ein Wunder, ein magisches Phänomen, über das Jade nicht näher nachdachte. Erklärungen brauchte sie nicht, sie wollte von den Ergebnissen profitieren.
    Und sie wollte nicht allein bleiben. Larry musste aus London herausgeholt werden. Mit ihm an ihrer Seite fühlte sie sich sicherer. Sie würde den Weg nach London finden und ihn rausholen.
    Doch London war weit entfernt. Zunächst einmal bewegte sie sich durch die unmittelbare Umgebung des Hauses, wo der Nebel ein regelrechtes Meer aus Dunsttüchern gebildet hatte und alles verschlingen wollte.
    Noch war es nicht dunkel, in einer Stunde würde alles ganz anders aussehen. Und bis dahin musste sie das Ei gefunden haben.
    Der Nebel schluckte auch die Geräusche. Bei klarem Wetter hätte sie möglicherweise die Autos gehört, die über die Landstraße fuhren. Sie lag jenseits des Waldstücks, jetzt aber vernahm sie nur ihre eigenen Schritte. An die beiden Besucher dachte sie kaum noch. Jades Sinnen und Trachten war allein auf das Ei ausgerichtet, das sie finden wollte.
    Gleichzeitig dachte sie auch an die Wachtposten, denen sie nicht in die Finger laufen wollte.
    Gesehen hatte sie die Männer nicht, dafür hörte sie ein bekanntes Geräusch.
    Irgendwo vor ihr, wegen des Nebels kaum auszumachen, rollte ein Fahrzeug durch die dichte Suppe. Das Geräusch der über den Weg fahrenden, knirschenden Reifen drang trotz des Nebels an ihre Ohren, und sie überlegte, wohin der Wagen wohl fahren konnte.
    Jade ging nicht mehr weiter. Mitten auf dem Weg war sie stehengeblieben und wartete ab.
    Der Nebel verzerrte die Geräusche, er schluckte sie nicht, sie blieben, wobei sie noch an Lautstärke zunahmen. Für Jade war klar, dass der Wagen direkt in ihre Richtung fuhr.
    Sekunden später sah sie ihn.
    Das heißt, nicht direkt das Fahrzeug. Im Nebel schwammen zwei helle Lichter ungefähr hüfthoch über dem Boden. Davor wallten die wogenden Schwaden, und sie sorgten dafür, dass ein Großteil des Lichts verschluckt wurde.
    Jade überlegte. Suchte sie Deckung, oder blieb sie stehen, um das Fahrzeug anzuhalten? Sie hätte mit den Männern reden können, denn die schöpften bestimmt keinen Verdacht, wenn sie von einer jungen Frau gestoppt wurden.
    Andererseits nahm es auch Zeit in Anspruch, und Zeit hatte sie nicht zu verschenken.
    Jade wog beide Möglichkeiten gegeneinander ab, und sie entschied sich für die zweite.
    Sie hielt den Wagen nicht an.
    Bevor das zerfasernde Licht der Scheinwerfer sie noch erreichen konnte, war sie nach links weggetaucht, übersprang den schmalen Straßengraben und duckte sich in das Buschwerk am Wegesrand hinein, das wie mit langen Armen über ihr zusammenschlug.
    Der Wagen rollte näher. Im Nebel sah es aus wie ein graues Ungeheuer mit Glotzaugen. Aber er rollte nicht vorbei. Weshalb der Fahrer auf die Bremse trat, war Jade unklar. Praktisch auf ihrer Höhe wurde das Fahrzeug gestoppt.
    Jade Prentiss schaute seitlich gegen das Führerhaus des Geländewagens. Allerdings war ihr Blickwinkel zu schlecht, um den oder die Männer erkennen zu können.
    Sekunden vergingen, dann öffnete sich an der rechten Seite die Fahrertür des Autos.
    Ein Mann stieg aus.
    Jade kannte ihn. Im Dorf besaß er das größte Lebensmittelgeschäft und war stolz darauf, keiner Supermarkt-Kette angeschlossen zu sein. Der Mann galt als Patriot, war Falkland-Krieger und sehr konservativ eingestellt. Andere Meinungen ließ er nicht gelten.
    Weshalb war er ausgestiegen?
    Glücklicherweise war der Nebel dicht genug, sonst hätte er Jade entdecken müssen.
    In der Hand hielt er ein Gewehr. Er schaute sich um, ging dabei auf den Fahrbahnrand zu, zog sich aber wieder zurück, weil sein Kollege ihm aus dem Wagen etwas zurief.
    »Hast du was gesehen?«
    »Nein.«
    »Vielleicht doch eine Täuschung.«
    Der Kerl mit dem Gewehr schüttelte beinahe wütend den Kopf. »Komm mir nicht damit. Ich weiß, was ich gesehen habe. Da war eine Gestalt. Der Nebel hat mir keinen Streich gespielt.«
    »Was

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