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0663 - Das Unheil erwacht

0663 - Das Unheil erwacht

Titel: 0663 - Das Unheil erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Großteil der Sicht nahm.
    Er wusste jedoch, dass er sich in einer wahnsinnigen Lebensgefahr befand und er sich nur vor dem Tod retten konnte, wenn er so rasch wie möglich floh.
    »Tut mir leid, Ken!« keuchte er und sprang aus dem Wagen, kam schlecht auf, rutschte fast aus, fing sich wieder und rannte dann, wie von Furien gehetzt, davon.
    Erst als Jade seine Schritte hörte, wurde sie auf die Flucht aufmerksam.
    Sie fluchte ebenfalls. Dass der zweite Mann im Nebel entwischt war, hatte nicht sein sollen.
    Jade folgte ihm nicht. Es wäre bei diesem Wetter vergebene Liebesmüh gewesen.
    Sie interessierte das Ei und auch der Wagen. Endlich löste sie sich aus dem Gebüsch. Ken nahm sie nicht wahr, ein Toter konnte nicht mehr schaden und erkennen.
    Steif wie ein Stock »klebte« er an der Kühlerhaube des Wagens. Das Gesicht war durch Blutfäden verschmiert, nur mehr eine Hülle ohne Seele. Jade lachte leise, trat dicht an das Ei heran und strich mit der Hand über die Haut, wo sich keinerlei Blutspuren abzeichneten.
    »Ja, ich habe dich wieder!« flüsterte sie. »Ich habe dich endlich wieder. Wir beide gehören zusammen…« Mit diesen Worten umfasste sie den Gegenstand.
    Mit dem Knie stieß sie gegen die Leiche.
    Der Tote kippte um. Mit einem ungewöhnlichen Laut prallte er zu Boden.
    Es hörte sich an, als würde die Haut aufplatzen, was jedoch nicht geschah. Normal blieb er liegen.
    Jade Prentiss war zufrieden. »Komm!« flüsterte sie und streichelte das Blutei. »Komm ruhig zu mir. Wir beide gehören zusammen.«
    Es schien so, als hätte der Gegenstand die Worte der Frau verstanden.
    Für einen Moment leuchtete er noch stärker auf. Da sie das Oval auch weiterhin umfasst hielt, breitete sich das Leuchten so weit aus, dass es in ihre Hände hineinstrahlte und sie bis zu den Gelenken durchsichtig erscheinen ließ.
    »Deine Kraft für mich!« flüsterte Jade. »Wir beide sind unschlagbar.« Mit dieser Gewissheit betrat sie das Fahrzeug. Das Ei drapierte sie auf den Beifahrersitz.
    Dort blieb es liegen, ohne sich zu rühren. Es traf überhaupt keine Anstalten mehr, zu verschwinden.
    Jade setzte das Fahrzeug zurück. Sie dachte daran, dass ihr neuer Freund noch längst nicht satt war. Er brauchte unbedingt mehr Blut, und sie wusste auch, wo sie ihm das besorgen wollte.
    Hatten die beiden nicht von den alten Ulmen gesprochen?
    Es war ein Platz, der im Wald lag, allerdings auf einer Fläche, wo nur diese Bäume wuchsen, als hätte man in der unmittelbaren Umgebung einen Kahlschlag versucht. Eine Laune der Natur, mehr nicht, aber ein bekannter Treffpunkt, der auch mit dem Auto zu erreichen war.
    Jade hatte einen derartigen Geländewagen noch nie gefahren, dem entsprechende Schwierigkeiten musste sie überwinden, um ihn überhaupt wenden zu können.
    Es klappte.
    Sie fuhr in die entgegengesetzte Richtung davon. Ihr Haus blieb dabei immer weiter zurück.
    Jade Prentiss hatte es schon längst vergessen. Selbst an ihre tote Mutter dachte sie nicht mehr.
    Wichtig war ihr neuer Freund, ein Kraftspender, wie er wohl einmalig auf der Welt war…
    ***
    Hätten wir uns nicht so lange im Haus aufgehalten, wäre es kaum besser gewesen als jetzt.
    Der Nebel war zu einer Qual geworden. Von Dunst konnte da nicht mehr gesprochen werden. Die Schwaden hatten sich verdichtet und aus dem Wald eine Waschküche gemacht.
    Als Suko seinen BMW aufschloss, zog er ein skeptisches Gesicht. »Das wird eine Horrorfahrt«, beklagte er sich. »Wobei ich nicht einmal glaube, dass wir auch einen Erfolg, erreichen können. Schau dich um, die Suppe deckt alles zu.«
    Ich blies meinen Atem in den Dunst. »Willst du hier warten?«
    »Nein, das bringt auch nichts. Ich glaube nicht, dass Jade Prentiss so rasch zurückkehrt.«
    »Eben.«
    Ich stieg zuerst ein. Suko blieb noch draußen, und ich hatte die Tür schon zugeschlagen, wollte mich anschnallen, als ich seine Stimme hörte.
    »John, da ist geschossen worden!«
    »Wo?«
    Suko stieg ein. »Weiß ich auch nicht genau. Jedenfalls habe ich es gehört.«
    »Also auf der Straße.«
    »Was man so Straße nennt.«
    Sekunden später vibrierte der BMW, als Suko ihn anließ. Er fuhr nicht schnell, wir rollten im Schritttempo durch die graue, nie abreißende Wand, wobei die Seitenscheiben nach unten gefahren worden waren, um auch die Außengeräusche mitzubekommen.
    Wir schauten nach vorn und warteten darauf, dass sich das Schußgeräusch wiederholte, von dem ich leider nichts gehört hatte.
    Nur das Mahlen der

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