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0663 - Die Höllen-Lady

0663 - Die Höllen-Lady

Titel: 0663 - Die Höllen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie. »Genau das meine ich. Das wird hinterher ‘ne ganz tolle Party, wollen wir wetten?«
    »Ich finde die Idee nicht so gut«, sagte Frederic.
    Charlotte zog sich bereits aus. »Worauf wartet ihr noch? Nun macht schon. Die sind vielleicht jeden Moment fertig und kommen zurück.«
    »Könnte tatsächlich recht amüsant werden«, stimmte Bertrand schließlich zu. Corinne sah etwas skeptisch von einem zum anderen, dann nickte auch sie und zeigte plötzlich Begeisterung. Warum sollten sie sich nicht ausziehen? Wenn sie in der Loire badeten, taten sie das schließlich auch häufig nackt - man konnte ja schließlich nicht immer Bikini und Badehose mitschleppen, und viele ihrer Aktionen entwickelten sich einfach ganz spontan.
    Nur Bertrand klammerte sich an seine Bermudas und setzte sich verzweifelt zur Wehr, als die Mädchen sie ihm auch noch abpflücken wollten. »Feigling«, kommentierte Charlotte grinsend und knüllte das ganze Kleiderbündel zusammen, um dann damit zum Peugeot hinüber zu laufen. Dort wühlte sie alles noch einmal wild durcheinander. Wer seine eigenen Kleidungsstücke herausfinden wollte, würde tatsächlich erst einmal gehörig suchen müssen.
    Charlotte sprintete zu den anderen zurück. »Jetzt noch das Auto etwas zurück, daß sie es nicht gleich sehen, und wir legen uns hier im hohen Gras auf die Lauer.«
    Frederic übernahm es, den R 4 außer Sichtweite zu bringen, und gesellte sich dann wieder zu den anderen. »Sag mal, schwitzt du nicht fürchterlich in dem Ding?« lästerte Charlotte und zupfte an seinen Bermudas. »Bei dieser Hitze…«
    »Laß die Finger davon!« ächzte Frederic. »Ihr seid ja alle verrückt! Das wird ganz übel ausgehen!«
    Auch Corinne und Bertrand lachten.
    Plötzlich tauchte das Pärchen am Waldrand auf. Hand in Hand, schmusend und küssend, näherte es sich dem Wagen und dem Kleiderbündel.
    Die beiden stutzten, sahen sich um. Der Mann hob ratlos einige der Teile auf.
    Charlotte prustete leise vor Vergnügen. »Ein Königreich für die Gedanken der beiden«, kicherte sie. »Schade, daß wir keine Kamera dabei haben. So was muß man filmen.«
    »Der Junge sieht gar nicht schlecht aus«, sagte Corinne. »Vielleicht wird aus der Party tatsächlich noch was ganz Tolles.«
    »Das Mädchen würde ich auch nicht unbedingt von der Bettkante stoßen«, bemerkte Bertrand, was ihm einen beinahe eifersüchtigen Blick Charlottes eintrug; manchmal hatte er das Gefühl, daß sie mehr für ihn empfand als nur Freundschaft, die bisweilen in unverbindlich-lockeren Sex mündete. »Diese schwarze Haarpracht - wenn’s blond wäre, könnte man sie glatt für diese Druidin halten, die hin und wieder bei Zamorra auftaucht, diese Teri Rheken, oder wie sie heißt…«
    »Die hat goldenes Haar, kein blondes«, korrigierte Charlotte.
    »Egal. Hauptsache lang.«
    Woraufhin Charlotte beschloß, sich auch eine möglichst lange Mähne wachsen zu lassen - auch wenn die mehr Aufwand für die Pflege benötigte.
    Inzwischen war der Mann, was seine eigenen Sachen anging, in dem Durcheinander teilweise fündig geworden und wollte beginnen, sich anzuziehen.
    »Das darf er nicht«, stieß Charlotte hervor. »Auf sie mit Gebrüll! Die Indianer kommen!«
    Sie sprangen auf und rannten lachend und johlend zu den beiden »Opfern« hinüber. Die zuckten zusammen, verblüfft über die nackte Gruppe, die sich ihnen da näherte.
    »Ihr seid ganz schön verrückt!« entfuhr es dem Mann. Er schien sichtlich verärgert. »Was soll dieser Quatsch? Könnt ihr andere Leute nicht einfach in Ruhe lassen?«
    »Party!« versprach Corinne. »Wie wär’s? Unsere Vorräte reichen auch für zwei Personen mehr, und vielleicht wird das der Beginn einer wundervollen Freundschaft!«
    »Das glaube ich kaum«, sagte das schwarzhaarige Mädchen und schnipste mit den Fingern.
    Im gleichen Moment brach unter ihnen der Boden auf, und sie stürzten in die Tiefe.
    ***
    Gaston Sasson staunte, als Charles auf seinem Hof erschien und sich suchend umsah.
    »Vermißt du was?« erkundigte er sich. »Vielleicht ein paar Hufeisen oder ‘ne Sense?«
    »Den Klapperatismus, mit dem dein Thronfolger die Gegend unsicher zu machen pflegt«, sagte der Schmied.
    »Den R 4? Was ist damit? Den hast du doch gestern repariert. War irgendwas mit den Bremsen, nicht?«
    »Richtig. Und ich hab’ dabei was vergessen. Eine Schraube. Die hier. Tut mir leid, sollte eigentlich nicht Vorkommen. Aber… ist nun mal passiert. Ich bring’ das eben in

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