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0663 - Leticron, der Überschwere

Titel: 0663 - Leticron, der Überschwere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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billigen Trick gegriffen hatte, aber das ließ sich nicht mehr korrigieren.
    Airhahn warf seiner Begleiterin einen Seitenblick zu, sie hielt den Kopf gesenkt.
    „Wie fühlst du dich?" fragte der Admiral. „Alles in Ordnung?"
    Sie nickte nur. Airhahn spürte, daß sie unter starker innerer Anspannung stand. Sie schien auf irgend etwas zu warten.
    Airhahn nahm die Umgebung kaum wahr. Er war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, daß er erst auf den Zuruf eines Überschweren die Richtung änderte und in einen Seitengang trat.
    „Da sind wir", sagte einer der beiden Führer schließlich und stieß die Tür zu einer Art Konferenzraum auf. Im Innern des Raumes hielten sich mehrere Männer auf. Einer von ihnen wirkte besonders auffällig und beanspruchte sofort Airhahns gesamte Aufmerksamkeit. Der Mann war wesentlich größer als alle anderen Überschweren. Seine Uniform saß korrekt, trotzdem wirkte er auf eine nicht erklärbare Art wie ein Wilder. Der Unbekannte mußte eine unheimliche Ausstrahlungskraft besitzen, denn obwohl er noch keinen Ton geredet hatte, wurde Airhahn von ihm angezogen. Der ertrusische Raumfahrer spürte die Persönlichkeit dieses Mannes.
    „Sie sind Leticron!" stieß Airhahn hervor.
    „Willkommen an Bord!" begrüßte ihn der große Mann höflich.
    „Ich bin glücklich, daß Sie meiner Einladung gefolgt sind."
    Airhahn starrte ihn an. Mit dieser sanften freundlichen Stimme hatte er nicht gerechnet.
    „Unser Zusammentreffen erscheint mir mehr als ungewöhnlich", erwiderte Airhahn.
    Leticron durchquerte den Raum und kam auf ihn zu.
    Unmittelbar vor Airhahn vollführte er einen schnellen Schwenk und legte einen Arm um Quantas Schulter. Airhahn stand wie versteinert da, als Leticron die junge Frau mit sich auf die andere Seite des Raumes zog.
    „Sie hat uns in ihre Nähe geführt", sagte Leticron. „Quanta und ich sind uns früher schon einmal begegnet, auf einer Weltraumakademie für Umweltangepaßte."
    Airhahn fühlte, daß ihm das Blut in den Kopf stieg. Er beherrschte sich nur mühsam.
    „Du Verräterin!" stieß er hervor.
    „Sie tun ihr Unrecht", sagte Leticron vorwurfsvoll. „Sie hatte überhaupt keine andere Wahl. Sie gab mir alle Informationen unfreiwillig, obwohl sie sicher geahnt hat, daß es so kommen könnte." Er lächelte Airhahn zu. „Quanta und ich hatten auf der Akademie ein intimes Verhältnis. Wir wissen viel voneinander."
    „Quäle ihn nicht unnötig!" brachte die Ertruserin hervor.
    „Ich bitte dich, meine Liebe", sagte Leticron. „Natürlich hätte ich sein Schiff angreifen und es mitsamt seiner Besatzung auf einen Schlag vernichten können. Aber dann hätte ich einen meiner Konkurrenten niemals kennengelernt. Abgesehen davon, hätte auch für dich Lebensgefahr bestanden."
    „Was bedeutet das alles?" rief Airhahn. „Was wollen Sie überhaupt von mir? Ich warne Sie, Leticron! Wenn Sie mein Schiff angreifen, wird die Flotte von Carsual Sie vernichten."
    „Man wird mir dankbar sein, daß ich einen Deserteur erledigt habe", antwortete Leticron gelassen. „Aber dieser Streit hat wohl wenig Sinn. Wir sollten uns über unser gemeinsames Ziel unterhalten."
    „Wie meinen Sie das?"
    „Nun, jeder von uns möchte Rhodans Nachfolger werden."
    Leticron breitete die Arme aus. „Nur einer kann das Ziel erreichen. Ich interessiere mich sehr für die Qualitäten meiner Konkurrenten. Dann habe ich Gelegenheit zum Vergleich, noch bevor ich den Laren gegenübertrete. Hinzu kommt noch die Chance, einen unerwünschten Mitbewerber loszuwerden."
    Wenn er bisher noch gehofft hatte, wieder an Bord der KORBTHAN zurückkehren zu können, lösten diese Worte tiefe Niedergeschlagenheit in Airhahn aus. Er begriff, daß er dieses Schiff nicht lebend verlassen würde. Leticron hatte längst beschlossen, ihn zu ermorden.
    „Sie enttäuschen mich", fuhr Leticron fort. „Man sollte einen zum Tode Verurteilten nicht beleidigen, aber ich kann Ihnen den Vorwurf nicht ersparen, daß Sie schlecht vorbereitet sind. Ihr Entschluß kam viel zu spontan."
    Er sah Airhahn abschätzend an.
    „Sie waren zu ungeduldig. Außerdem ist es immer ein Fehler, wenn man sich von einer Frau drängen läßt." Er schüttelte den Kopf. „Ich mag solche Männer nicht. Wahrscheinlich mag ich überhaupt keine anderen Lebewesen. Verstehen Sie das?"
    Trotz der tödlichen Bedrohung, der er ausgesetzt war, fühlte Airhahn sich von der Persönlichkeit dieses Mannes überwältigt.
    Airhahn stellte fest, daß er seinen

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