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0663 - Leticron, der Überschwere

Titel: 0663 - Leticron, der Überschwere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Airhahns Blicke an Quanta hängen.
    „Du kennst ihn!" rief er - einer Eingebung folgend.
    Er merkte, daß er sie überrumpelt hatte. Sie suchte nach Worten. Hatte sie ihn in eine Falle gelockt? Unmöglich! dachte er.
    Seit ihrem Aufbruch hatte sie keine Gelegenheit gehabt, eine Botschaft abzusetzen.
    „Ich...ich habe diesen Namen schon gehört", stotterte sie.
    „Er ist ein berühmter Händler."
    Airhahn blickte auf die Bildschirme und verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln.
    „Angesichts der strategischen Konstellation wäre es sicher unklug, wenn ich die Einladung ablehnen würde", sagte er sarkastisch. „Quanta, du hast sicher nichts dagegen, mich an Bord des Flaggschiffs zu begleiten? Unser Gastgeber wird von deinem Charme und deiner Schönheit entzückt sein."
    Ihr Gesicht verfärbte sich erneut, diesmal wurde es blaß.
    „Du bist nervös und unsicher, Geliebte", stellte Airhahn fest. Im Gegensatz zu seiner äußeren Ruhe fühlte er sich unsicher.
    Eine unausgesprochene Drohung lag in der Luft. Die Tatsache, daß sie von einer Springerflotte eingekreist waren, hatte in Airhahn keine Erleichterung ausgelöst. Als erfahrener Raumfahrer konnte er eine Situation richtig einschätzen. Diesmal witterte er Gefahr. Tödliche Gefahr.
    „Sie übernehmen während meiner Abwesenheit das Kommando, Major", wandte er sich an Carckran. „Sie handeln, wie es Ihnen richtig erscheint."
    Carckrans Augenlider zitterten. Auch er war beunruhigt.
    „Sie wissen, daß wir auf ihrer Seite stehen, Admiral!" sagte er.
    Airhahn sah ihn fast ein wenig mitleidig an. Dieser Offizier war zu bedingungsloser Treue und eiserner Disziplin gegenüber seinem Vorgesetzten erzogen worden, aber wahrscheinlich bildete er sich noch ein, aus Edelmut zu handeln.
    Wie absurd! dachte er. Er brauchte solche Männer, aber im Grunde verachtete er sie. Carckran und seinesgleichen waren nicht in der Lage, Zusammenhänge, die außerhalb ihres Tätigkeitsbereiches lagen, zuerkennen.
    „Danke!" sagte er knapp. „Komm, Quanta!"
    Sie legten ihre Raumanzüge an und begaben sich zur Hauptschleuse der KORBTHAN. Inzwischen hatte ein Beiboot der Springer angelegt. Seine Schleuse stand bereits offen.
    Airhahn schaltete seine Antigravprojektoren ein und packte Quanta am Arm. Er hatte das Gefühl, daß sie einen Fluchtversuch machen würde, wenn er sie jetzt nicht festhielt.
    Seite an Seite schwebten sie zum Beiboot hinüber. Keiner sprach ein Wort. Plötzlich war Feindschaft zwischen ihnen.
    Airhahn bedauerte das. Er hätte dieser Frau mehr als nur körperliche Liebe schenken können, doch ihr Verhalten hatte das niemals zugelassen. Nun war alles vorbei.
    Das Beiboot war robotgesteuert. Seine Schleuse schloß sich, kaum daß die beiden Passagiere an Bord gekommen waren.
    „Es geht los!" brach Airhahn das Schweigen. Er blickte an sich herab und sagte ironisch: „Ich habe nicht einmal eine Waffe dabei. Was sollen wir machen, wenn sie uns angreifen?"
    Sie waren etwa dreizehn Minuten unterwegs, dann legte das kleine Schiff an einem Kugelraumer an. Die Schleuse öffnete sich. Airhahn sah das helle Viereck einer Hauptschleuse hoch „über" sich. Damit war das Ziel einwandfrei markiert.
    Airhahn hatte Angst, aber er beherrschte sich. Noch kannte er die Absichten der Springer nicht genau. Er mußte kaltblütig bleiben.
    Er zog Quanta mit sich aus dem Beiboot und flog zum Kugelraumer hinüber. In der Schleuse standen zwei Männer.
    „Überschwere!" sagte Airhahn. „Auch das noch!"
    Airhahn landete. Quanta und er warteten, bis der Druckausgleich in der Kammer hergestellt war, dann öffneten sie ihre Helme. Auch die beiden Männer, die sie erwartet hatten, nahmen die Helme ab.
    „Guten Tag", sagte einer der Überschweren förmlich und deutete in den Hauptkorridor. „Leticron erwartet sie."
    Der Empfang war kühl, verhieß aber nicht unbedingt tödliche Gefahr. Airhahn betrat mit weitausholenden Schritten den Korridor.
    „Unterrichten Sie mich bitte, wenn die Sechzehnte Carsual-Flotte in diesem Sektor auftauchen sollte", sagte er beiläufig zu seinen beiden Führern. „Ich möchte dann sofort Verbindung mit Admiral Grevsann aufnehmen."
    „Nach unseren Informationen", sagte einer der Springer, „steht die Sechzehnte Carsual-Flotte zur Zeit auf der anderen Seite der Galaxis. Die Wahrscheinlichkeit, daß sie hier eintrifft, ist also sehr gering."
    Airhahn ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn diese Antwort traf. Er ärgerte sich, daß er zu einem derart

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