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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    Der am Boden sitzende Körper veränderte sich. Er wurde zu Lars Menkenberg.
    Verdammt, wir müssen hier, weg! durchzuckte es Zamorra. Zurück in die Gegenwart! Er hatte nicht die geringste Absicht, sich hier erschlagen zu lassen oder zu verdursten und zu verhungern. Und dem Studenten wollte er dieses Schicksal auch nicht zumuten.
    Aber so instinktiv, wie er vorher auf die Sichel geschossen und damit die Zeitreise in die Vergangenheit eingeleitet hatte, ahnte er jetzt, daß es nur noch diese einzige Chance gab, zurückzukehren. Diesen Moment, in welchem Torrans Geist verwehte und seinen Wirtskörper freigab.
    Die Sichel!
    Zamorra faßte nach Menkenbergs Arm, hielt ihn fest. Mit der anderen Hand schleuderte er die Sichel, die vor Barrant im Boden stecken blieb, genau in den magischen Zeichen, die er in den Boden geritzt hatte.
    Barrant fuhr erschrocken zurück.
    Zamorras Hand flog zum Blaster. Der war noch auf Laser geschaltet.
    Er feuerte wie ein Westernheld im Film, und der blaßrote Nadelstrahl traf ein zweites Mal die Druidensichel.
    Schuf eine Verbindung.
    Feuer und Magie.
    Ein Dreieck: Barrants Zauber, Zamorra, Menkenberg.
    Und im nächsten Moment standen im Schein des Lagerfeuers die vier jungen Leute vor ihm, von denen er zwei sterben gesehen hatte…
    ***
    Sie lebten alle wieder.
    Auch Dr. Elkmeyer, was speziell die Polizei und die Rocker in Verwirrung stürzte - eben war der verbrannte Leichnam in einen Plastiksack gehüllt und in einen Zinksarg gelegt worden, als es in dem Sack zu rumoren begann; er wurde geöffnet, und ein völlig unversehrter, lebender Dr. Elkmeyer kletterte zeternd daraus hervor.
    Oben am Lagerfeuer, am einstigen heiligen Platz, bekamen die anderen davon nichts mit.
    Sie saßen am Feuer und diskutierten. Sie hatten Nicole herangeholt, aber es würde noch eine Weile dauern, bis sie aus ihrer Paralyse erwachte. Renate konnte kaum glauben, daß der Schuß aus der seltsamen Waffe nicht tödlich gewesen war, sondern das Opfer nur betäubte. Aber sie war froh darüber.
    Nur wie es möglich war, daß sie alle lebten, konnte sich kaum jemand erklären.
    Sie alle wußten, daß sie tot gewesen waren. Verbrannt, ausgelöscht…
    Aber keiner von ihnen trug mehr die Todesrune.
    »Vielleicht«, begann Menkenberg, »liegt es daran, daß Torran in der Vergangenheit endgültig getötet wurde. Dadurch konnte sein ursprünglich den Körpertod überlebender Geist nicht mehr bis in die Gegenwart gelangen und demzufolge auch keinen Todesfluch über uns alle aussprechen. Professor, Sie sind doch Parapsychologe. Was sagen Sie dazu?«
    »Es ist möglich«, sagte Zamorra. »Aber sicher können wir nicht sein.«
    »Gibt es eine andere Erklärung?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Zamorra. »Und ich glaube, ich will es auch nicht wirklich wissen. Ich bin damit zufrieden, daß wir alle noch -oder wieder - leben.«
    »Und einiges an Erfahrung daraus gewonnen haben«, sagte Renate leise. »Es tut mir leid, daß ich Sie niedergeschlagen habe und all das andere.«
    »Ich verlange eine Wiedergutmachung«, sagte Zamorra.
    Renate zuckte zusammen. Die anderen sahen den Dämonenjäger fragend an.
    »Wir werden uns morgen abend wieder hier treffen«, sagte Zamorra. »Dann ist meine Gefährtin auch wieder fit, und wir alle haben ein paar Stunden zum Nachdenken hinter uns. Und morgen abend werden wir hier diese kleine Camping-Feier von heute unter wesentlich vergnüglicheren Umständen wiederholen. Wir alle zusammen. Und Nicole und ich sind Ihre Gäste. Vorsicht: wir sind sehr anspruchsvolle Gäste. Das Abenteuer kann ein teurer Abend für Sie werden.«
    »Wenn's nur das ist«, murmelte Renate.
    »Aber das hier ist illegal«, wandte Gaby ein, die immer noch nur ihren Bikini trug; warm genug war die Nacht geblieben.
    Zamorra lächelte.
    »Ich werde ein paar Verbindungen spielen lassen«, sagte er. »Ich denke, man wird uns nicht unbedingt behelligen.«
    Ben Rowland seufzte.
    »Ich als alter Beduine hab's doch von Anfang an geahnt: der Typ ist wirklich beim Geheimdienst und erklärt die Fete zur dienstlichen Notwendigkeit.«
    Zamorra grinste.
    »Ich bin nicht ›der Typ‹«, sagte er. »Mein Name ist Zamorra. Professor Zamorra.« Und pfiff mit gespitzten Lippen die James Bond-Titelmelodie leise vor sich hin…
    ***
    Dr. Elkmeyer nahm nicht an der kleinen Feier teil. Es vermißte ihn auch niemand wirklich. Er war ohnehin nur daran interessiert, das von Menkenberg ausgegrabene Artefakt, die Sichel, sicherzustellen. Daß

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