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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht.
    »He, keinen Schritt mehr!«
    Der Kerl wusste genau, wer gemeint war. Er blieb tatsächlich stehen und schaute zu uns herüber. Ob er die Beretta sah, wusste ich nicht. Möglicherweise ahnte er etwas, lachte unsicher und spreizte dann seine Arme ab.
    »Ist schon gut, Bulle!«
    »Das meine ich auch.«
    Suko hielt den Anführer noch immer. »Okay, ihr Helden. Ich werde jetzt losgehen. Mein Partner hinter mir. Er nimmt die Frau mit, ich euren Kumpel. Und sollte jemand auf dumme Gedanken kommen, muss Meinke es büßen. Verstanden?«
    Es dauerte zwar etwas, dann aber nickten sie zögernd, was uns aufatmen ließ.
    Die erste Schlacht hatten wir gewonnen, ohne dass Blut geflossen war. Nur die junge Frau gab nicht auf. Unwirsch schüttelte sie den Kopf und wütend fragte sie: »Was hat sie euch getan, verdammt? Weshalb macht ihr das alles?«
    »Sie ist eine Verbrecherin.«
    Das Lachen hörte sich schrill an. »Die und eine Verbrecherin? Das ist ein Witz.«
    »Stimmt, es ist ein Witz!« Nadine sah wieder Oberwasser. Ich wollte nicht, dass sie die Situation noch einmal verschärfte, drehte die Waffe und drückte die Mündung gegen ihre Schläfe.
    Nadine merkte, wann sie verloren hatte. Sie sprach nicht mehr weiter. Es sah aus, als würde sie sich auf die Lippen beißen.
    »Ich glaube, wir können gehen, Suko.«
    »Das meine ich auch!« Er drückte die Waffenmündung stärker gegen Meinkes Kopf, und der verstand das Zeichen.
    Noch immer in seiner gebückten Haltung, setzte er sich in Bewegung. Die ersten, zögernden Schritte ging er auf seine Kumpane zu, die ihre Mauer noch nicht öffneten.
    Erst als die Sprecherin zur Seite trat, gingen auch die anderen zurück. Ich schritt hinter Suko und seiner Geisel her, die Beretta sichtbar in der Hand.
    Sie alle wussten bisher nicht, welch eine Laus sie sich in den Pelz gesetzt hatten. Das allerdings zeigte Nadine plötzlich, als sie ihre Lippen zurückzog.
    Da sie sehr dicht an der Sprecherin vorbeiging, konnte diese die Zähne am besten sehen.
    »Das ist ein Vampir!«
    »Sehr richtig!«
    Jemand lachte, aber dieses Lachen brach schnell ab. Jeder aus der Gruppe war plötzlich verunsichert. Keiner wusste so recht, wie er sich verhalten sollte.
    Jedenfalls hatten wir freie Bahn und tauchten in die Einfahrt ein.
    Ich ging rückwärts durch die Einfahrt, denn deckungslos in meinem Rücken wollte ich sie nicht haben. Sie verfolgten uns nicht, standen zusammen und berieten flüsternd. Wahrscheinlich hatte sie die letzte Bemerkung durcheinander gebracht.
    Suko stand bereits auf der Straße, Meinke noch immer im Griff haltend. Der Mann fluchte und schimpfte uns aus. Seine Worte flossen an uns ab wie Regenwasser auf einer Ölhaut.
    »Alles okay, John?«
    »Bis jetzt ja.«
    »Und was ist mit mir?«
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Meinke. Wir werden dich irgendwann laufen lassen.«
    »Bulle, wenn du mir den Arm gebrochen hast…«
    »Hast du es knacken gehört?«
    »Oh, du Scheißkerl!«, stöhnte Meinke auf. »Du verfluchter Bullenhund. Du bist ein…«
    »Das wissen wir selbst, Meinke. Halt den Mund!«
    Er war tatsächlich ruhig, erstickte aber fast an seiner eigenen Wut. Ich schaute zurück in die Einfahrt, die leer war. Jedenfalls sah ich dort keine Bewegung. Niemand verfolgte uns, zumindest nicht auf diesem Weg.
    »Du kannst ihn loslassen, Suko. Die anderen haben eingesehen, dass es besser ist, zurückzubleiben.«
    »Geht klar.«
    Er lockerte den Griff. Meinke sollte sich erst daran gewöhnen, sich wieder bewegen zu können. Als er frei neben dem Inspektor stand, rieb er seine Schulter. Selbst bei diesem Licht war die Blässe in seinem Gesicht zu sehen. Die Schweißtropfen sahen aus, als hätte man sie auf die Haut gemalt.
    Suko tippte mit dem Zeigefinger gegen seine Brust. »Ich gebe dir noch einen Rat, mein Freund. Versuche es nicht. Denk daran, dass wir eine Verfolgung nicht zulassen. Es hat alles keinen Sinn, wenn du verstehst. Das hier ist unser Job.«
    Er nickte, auch wenn es ihm schwer fiel. Dann schaute er Nadine Berger an. »Was habt ihr vorhin gesagt?«
    »Sie ist ein Vampir!«
    Meinke wollte Suko zugrinsen und sich gegen die eigene Stirn tippen, doch Nadine bewies ihm, wer sie war. Sie zog ihre Unterlippe zurück, die beiden Vampirzähne lagen frei.
    Meinke sah aus, als würde er vereisen. Seine Augen verwandelten sich in starre Kugeln. Die Lippen fingen an zu zittern. In unseren Gesichtern erkannte er, wie ernst es uns war.
    »Verdammt!«, flüsterte er. »Das

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