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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fertig!«, flüsterte sie. »Jetzt zeigen sie ihm, was eine Harke ist. Die schlagen ihn zusammen. Und dich wollen sie auch zusammendreschen.«
    »Du entwischst mir nicht mehr, Nadine!«, versprach ich ihr und brachte meinen Mund dicht an ihr Ohr. »Denk daran, dass meine Kugel immer schneller sein wird. Bevor ich untergehe, nehme ich dich mit. Geweihtes Silber in dein Herz geschossen, zerstört dich radikal. Da kann dir niemand mehr helfen. Deshalb würde ich an deiner Stelle uns beiden die Daumen drücken, dass die Chaoten nicht gewinnen.«
    Sie musste mich verstanden haben, nur gab sie mir keine Antwort und starrte gegen den Himmel.
    Ich stand ihr so nahe, dass ich Nadines Geruch aufnehmen konnte.
    Roch sie nach Leiche, nach Moder, Tod und Friedhof? Oder vielleicht nach altem Blut?
    Da waren schon Anzeichen vorhanden, doch auch ein anderer Geruch zog in meine Nase.
    Schwer und süßlich, durchzogen von Lock- und Duftstoffen, wie es nur Parfüm hervorbringen konnte. Sie musste sich damit besprayt haben, um den Modergeruch zu übertünchen.
    »Ich bringe dich zurück, Nadine. So oder so. Das bin ich mir schuldig. Du hast dich schon einmal zurückverwandelt. Von der Wölfin in einen Menschen. Und ich will, dass du dich noch einmal verwandelst. Diesmal nicht durch die Magie der Insel Avalon, sondern durch das flüssige Leben, das wir lange gesucht und endlich gefunden haben…«
    Eine weitere Erklärung gab ich ihr nicht. Sie sollte sich selbst ihre Gedanken machen, falls überhaupt. Zudem musste ich verfolgen, wie es Suko erging.
    Mein Freund war auf die Gruppe der Randalierer zugeschlendert. Waffenlos, die Arme vom Körper gespreizt, damit jeder sehen konnte, in welcher Absicht er kam.
    Für einen Moment irritierte sie das, denn sie schauten sich an und wussten nicht, was sie tun sollten.
    »Wer ist euer Chef?«, fragte Suko.
    »Wir haben keinen.«
    »Trotzdem, ich brauche ihn.«
    Sein Auftreten musste selbst die Chaoten eingeschüchtert haben. So sicher gab er sich.
    Einer trat schließlich vor. Es war ein junger Mann, der seine Mütze mit den Augenschlitzen nicht mehr vor das Gesicht gezogen hatte. Sie saß jetzt auf seinem Kopf. An der Kleidung klebten Dreck und Staub. Das Gesicht war ebenfalls verschmutzt, über die Stirn zog sich eine lange blutige Schramme. Er sah wild, verwegen und auch gefährlich aus. Sein Körper verströmte den eisigen Hauch der Gewalt.
    »Was willst du überhaupt, Chinese?«
    »Euch warnen.«
    Lachen schallte Suko entgegen. »Wovor denn?«
    »Treibt es nicht auf die Spitze. Wir werden mit dieser Frau hier verschwinden, denn nur das garantiert eure Sicherheit.«
    Aus dem Hintergrund wurde der Anführer angesprochen, und er drehte sich dabei um. »Lass dich nicht einseifen, Meinke. Hau ihn zu Brei und den anderen auch.«
    »Das will ich…«
    Plötzlich hatte Suko ihn gepackt. So schnell, dass er das letzte Wort nicht aussprechen konnte. Der Griff, den Suko ansetzte, ließ ihn vor Schmerzen aufschreien und in die Knie gehen. Seine Augen füllten sich mit Tränen, aber die Kumpane taten nichts, denn sie alle sahen die Waffenmündung, die die Stirn ihres Anführers berührte.
    »Ich glaube nicht, dass jemand um ihn weinen würde!«, erklärte Suko.
    »Scheiße!«, keuchte ein Mädchen.
    »Bleibt stehen, verdammt!« Meinke würgte die Worte hervor. Er heulte leise. Noch immer drang Wasser aus seinen Augen, das sich mit dem Schweiß vermischte. Er musste auch psychisch angeknackst sein. Was zahlreiche Polizisten nicht geschafft hatten, das war einer Einzelperson gelungen.
    So etwas nagte an einem selbstherrlichen Menschen. Das bekam er so leicht nicht in die Reihe.
    »Und jetzt?«, rief jemand.
    »Es ist klar«, sagte Suko. »Wir wollen nur mit dieser Frau verschwinden. Sie ist der Grund unseres Kommens. Ihr interessiert uns nicht. Wir wollten sie holen.«
    »Was hat sie euch getan? Gar nichts!« Die Frau gab sich selbst die Antwort. Sie war einen Schritt vorgetreten und stand da mit geballten Händen. Wahrscheinlich wollte sie uns ablenken, damit ihre Kumpane an ihre Waffen herankamen. Es war schwer, sie in der Dunkelheit unter Kontrolle zu halten. Und einer von ihnen war dabei, sich abzusetzen. Er schob seinen Körper aus der Reihe hervor.
    Das sah ich.
    In der rechten Hand hielt ich die Beretta, mit der anderen hatte ich die Kette zwischen den Handschellen umklammert. Den rechten Arm hob ich an und legte die Waffenmündung auf Nadines Schulter. Das kalte Metall streichelte dabei ihr

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