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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unten und gehen wieder in Ihr Büro. Schließen Sie die Tür ab, nehmen Sie sich meinetwegen eine Flasche Schnaps und saufen Sie sich die Hucke voll. Aber lassen Sie sich nicht mehr blicken.«
    Der Hoteldirektor hatte die ernst und direkt gesprochenen Worte verstanden. Er rieb seine schweißfeuchten Handflächen gegeneinander, nickte, räusperte sich und ging als Erster auf den Fahrstuhl zu. Konowski bewegte seine Hand vor dem Gesicht im Kreis. Ein Zeichen, was er von dem Hoteldirektor hielt.
    Sie fuhren hinunter in die leere Halle, wo Harry Stahl noch einmal auf das Thema zu sprechen kam.
    »Ich kann auch mit Ihnen gehen und die Tür selbst abschließen.«
    »Nein.« Hastig wehrte der Mann ab. »Dann hätten Sie ja den Schlüssel und ich…«
    »Stimmt genau.«
    »Das will ich nicht.«
    Harry lächelte. »Ich gehe trotzdem mit, kommen Sie.« Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und schob ihn vor. Konowski blieb zurück. Er zündete sich einen Zigarillo an und stieß die Rauchwolken aus wie ein Schornstein den Qualm.
    Das Büro des Hoteldirektors war nicht sehr groß. Ein Panzerschrank stand neben dem Rechner, der auch mit einem Drucker ausgerüstet war. »Wo steht der Schnaps?«, fragte Harry.
    »Moment.« Der Hoteldirektor holte die Flasche Weinbrand aus dem Papierkorb.
    »Trinken Sie sie leer, Mann, dann haben Sie es hinter sich.«
    »Mal sehen.« Der Mann schaute auf die Flasche, als würde sich Gift darin befinden.
    »Wir halten Wache und sehen uns bestimmt bei Sonnenaufgang wieder.« Harry Stahl grüßte von der Tür her, bevor er verschwand.
    Konowski hockte in einem Sessel und hatte den Kopf zurück auf die Lehne gedrückt. Der Zigarillo klemmte in seinem rechten Mundwinkel. Ein Rauchfetzen stieg zitternd von seinem Gesicht in die Höhe. »Na, was hat unser mutiger Mensch gesagt?«
    »Zufrieden war er nicht.« Harry reckte sich. Er nahm auf einer Lehne Platz.
    »Und von Ihren beiden Freunden haben wir ebenfalls noch nichts gehört.«
    »Leider.«
    »Glauben Sie überhaupt, dass sie es schaffen?«
    Der Kommissar nickte sehr heftig. »Ich kenne John Sinclair und Suko zwar noch nicht lange, aber was ich von ihnen gehört und auch gesehen habe, lässt mich hoffen.«
    »Die Zahl der Vampire ist ziemlich groß.«
    »Trotzdem - die beiden packen es.«
    Der Detektiv stand ruckartig auf. »Sie können mich für wen auch immer halten, Kommissar, aber ich habe das Gefühl, einen großen Drink nehmen zu müssen.«
    »Tun Sie das.«
    »Sie haben nichts dagegen?«, staunte Konowski.
    »Nein - wie sollte ich?« Harry lächelte. »Es ist Ihre Gesundheit, sind Ihre Nerven, außerdem sind Sie ein erwachsener Mensch.«
    Konowski starrte auf seine Finger. »Ja, da kann ich nicht widersprechen. Trotzdem wünschte ich mir in dieser Nacht, noch ein Kind zu sein und irgendwo in einem Kinderbett zu liegen.«
    »Man kann nicht alles haben.«
    »Stimmt. Bis gleich dann, Kommissar.« Er ging davon und schlug den Weg zur Bar ein. Dort konnte er sich die Getränke aussuchen.
    Harry Stahl blieb in der Halle zurück. Von diesem Platz aus hatte er den besten Überblick. Es war zwar nicht seine Art, sich voll laufen zu lassen, doch er machte anderen Menschen auch keine Vorschriften, was sie zu tun hatten.
    Konowski hatte schon ein etwas schlechtes Gewissen, als er in die Bar ging, denn sein »Durst« war einfach stärker. Im Raum brannte keine Kerze mehr, dementsprechend dunkel war es geworden. Er tastete sich weiter, fand eine Kerze und zündete den Docht an. Jetzt fühlte er sich wohler, als er die letzten Schritte auf die Bar zuging und sich dort so hinsetzte, sodass er nur die Hand auszustrecken brauchte, um das Regal zu erreichen, wo die Flaschen standen.
    In seiner unmittelbaren Reichweite stand der Whisky ebenso wie der Cognac. Er entschied sich für Whisky und schüttete ein Longdrink-Glas zur Hälfte voll.
    Dann trank er.
    Es war für Konowski ein Genuss. Er schluckte zunächst nicht, sondern ließ das edle Gesöff im Mund, schmeckte nach und war zufrieden.
    Die Hälfte leerte er, dann erst stellte er das Glas wieder auf die Theke.
    Sein Gaumen brannte nicht, aber es hatte sich eine angenehme Wärme in seinem Mund ausgebreitet, die nach Weite und Feldern schmeckte. Vor der Vereinigung hatte er ein solches Getränk selbst durch gute Beziehungen kaum bekommen können. Und jetzt zog er es sich einfach rein.
    Er griff wieder nach dem Glas, ohne es allerdings anzuheben, denn eine Stimme, die vor ihm aus dem Dunkel klang, fragte mit

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