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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin
Autoren: Jason Dark
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flüsternder Stimme: »Schmeckt es?«
    Konowski schrak so stark zusammen, dass er das Glas beinahe von der Platte gestoßen hätte. Er dachte vor seiner Antwort und innerhalb der nächsten Sekunden daran, dass er die Stimme noch nie zuvor gehört hatte. Er kannte den Sprecher nicht. War er ein Hotelgast, der sich in die Bar verlaufen hatte?
    Der Detektiv schluckte, sprach nicht, schaute schräg über die Bar hinweg, weil er sehen wollte, wer ihn angesprochen hatte. Es war so gut wie nichts zu erkennen, denn das Licht der einsam brennenden Kerze leuchtete nur einen bestimmten Bereich aus.
    »Wer sind Sie?« Er hatte es endlich geschafft, die Frage zu stellen, nur erhielt er nicht die Antwort, die er erwartet hatte. »Trinken Sie ruhig leer, es lohnt sich.«
    »Nein.«
    »Weshalb nicht?«
    »Ich lasse mir nichts von Unbekannten sagen, Meister. Kommen Sie näher, kommen Sie zu mir, dann können wir weitersehen. Sind Sie damit einverstanden?«
    »Sicher.«
    Konowski starrte in die andere Ecke, wo sich jetzt jemand bewegte und diese Bewegungen nicht abstoppte, sondern sie weiter fortführte und auf den wartenden Detektiv zukam.
    Auch der besaß ein Gespür, einen Instinkt oder so etwas wie eine innere Stimme. Er hatte plötzlich das Gefühl, in einer großen Gefahr zu schweben. Der Mann trug dunkle Kleidung. Etwas heller war nur sein Gesicht, doch es blieb außerhalb des Lichtscheins, als hätte der Mann Angst vor der Helligkeit.
    Wie ein Vampir…
    Davon hatte der Detektiv genug. Und er wusste auch, wie gefährlich die Blutsauger waren.
    Deshalb rutschte er vorsichtig auf dem Sitz zur Seite, streckte ein Bein aus und stellte die Fußspitze auf den Boden, um so schnell wie möglich starten zu können.
    Er sah das Gesicht.
    Fremd kam es ihm vor. Fremd, aber auch unheimlich, weil es eben in der Dunkelheit so blass wirkte.
    Das war kein Mensch, das war ein…
    Er dachte nicht mehr weiter und auch nicht daran, dass er noch eine Waffe bei sich trug.
    Mit einem Sprung hatte er den Hocker verlassen, um in eine bestimmte Richtung zu starten. Vielleicht hätte er es geschafft, aber gleichzeitig bewegte sich der Blutsauger.
    Dessen Weg war kürzer.
    Konowski sah das Bein nicht, das plötzlich quer zu seiner Laufrichtung stand. Erst als es sich in Höhe seiner Knöchel zwischen den Füßen verhakte, er den Halt verlor, nach vorn kippte und auf den Boden klatschte, wurde ihm bewusst, dass man ihn reingelegt hatte.
    Aus seinem Mund drang ein schmerzerfülltes tiefes Stöhnen. Er war noch mit der Stirn aufgeschlagen, rollte sich aber herum und war dabei geschmeidig wie eine Katze.
    Halbhoch ließ der andere ihn kommen. Dann packten zwei Hände zu und hielten ihn an den Schultern fest.
    Jetzt schaute Konowski direkt in das Gesicht des Fremden.
    Es war bleich, doch auf der Stirn leuchtete plötzlich in einem blutigen Rot ein großes D auf.
    Das D für Dracula II!
    Es gab keinen Zweifel mehr. Will Mallmann war persönlich erschienen…
    ***
    Nadine Berger schrie noch immer. Sie schrie mir zu lange und ich schlug ihr auf den Mund, ohne dabei allerdings von ihren Zähnen gebissen zu werden.
    Das gefiel den Typen nicht, die vor uns standen. Ausgerechnet sie spielten sich als Kavaliere auf.
    »Darf ein Mann eine Frau schlagen?«, höhnte jemand und bekam von seinem Kumpan Antwort.
    »Selbst ein Bulle nicht.«
    »Klar, so sind sie immer, wenn sie sich stark fühlen. Besonders gegen Frauen.«
    Nadine versuchte, die Gunst der Stunde zu nutzen. »Ja«, zischte sie, »ja, verdammt! Macht sie fertig. Schlagt und tretet die feigen Bullen zusammen!«
    Das sah nicht gut aus. Auch wenn die Horde Nadine als Geisel gehabt hatte, jetzt würden sie auf ihrer Seite stehen, denn sie gehörte nicht zur Polizei. Dabei dachten sie nicht daran, was hätte passieren können, wenn Nadine frei kam, denn sie alle waren für sie potenzielle Opfer. Aber sie konnte den Keim in Berlin verbreiten und ihr Ziel trotzdem noch erreichen.
    Sie wollte nach vorn laufen, ich aber hielt sie fest.
    »Lass mich los, Bullenschwein! Sie haben mich gefesselt, die Bullen…!«
    Ihre Stimme kreischte als schrilles Echo durch den Hinterhof und wurde von den Hauswänden reflektiert.
    »Bleib du bei ihr!«, sagte Suko. Bevor ich noch protestieren konnte, hatte er uns allein gelassen.
    Wie viele Gegner vor uns standen, war schlecht zu erkennen. Ein halbes Dutzend mochten es schon sein, und Suko stand den Schlägern plötzlich allein gegenüber.
    Das sah auch Nadine. »Jetzt machen sie ihn
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