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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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löste, die Gegner trennte und den alten wie den neuen Herrn vor dem Schlimmsten bewahrte.
    Die Klinge wirbelte durch die Luft, drehte sich zweimal und kam dann mit der waagerechten Schneide herabgefallen. Trotz der gespannten Situation erkannte Zamorra, daß es die Seite mit der Elbenschrift war, die jetzt das Buch der Verfluchten Mirakel genau dort zerschnitt, wo es zusammengeheftet war.
    So stark hatten die beiden Gegner an den Teilen des Buches gezerrt, daß jeder für sich rückwärts zu Boden stürzte. Doch mit raubtierhafter Gewandtheit kam der Herrscher des Krakenthrones wieder auf die Füße. Mit einem Blick nahm er wahr, daß er die Seite des Buches in seinen Händen hielt, in dem sich die unheilige Litanei zur Beschwörung der Blutgötzen von Atlantis befand. Mehr brauchte er nicht, um das große Werk zu vollführen.
    Doch nun galt es, dem an Körperkräften jetzt übermächtigen Gegner zu entfliehen. Auf seinen schrillen, durchdringenden Ruf kehrte Gwaiyur in seine Hand zurück.
    Und dann blitzte ein tückischer Plan durch seinen Schädel, wie er seinen Gegner doch noch töten konnte. Denn noch waren die Zauberkräfte nicht vollständig aus seinem geschwächten Körper gewichen. Er spürte, daß das steinerne Gefüge über ihren Köpfen überall brüchig war. Es würde ihn nur wenige Kräfte kosten, die Gänge hinter sich zum Einsturz zu bringen. Dann mochte der Feind sehen, ob es ihm gelang, sich aus diesem unterirdischen Grab herauszuschaufeln.
    »Du kannst mich nicht vernichten, Zamorra!« schrie er dem Dämonenjäger höhnisch entgegen. »Weder du noch dein Freund, der in einem früheren Leben mal der Held mit den zwei Schwertern war. Denn ich habe Gwaiyur. Und ich werde diese Waffe zu meiner Verteidigung führen, wenn er gegen mich antreten will. Dann laß sehen, ob der Stahl des Eisriesen Ymarson oder das Zauberschwert des Lee gegen die Wunderwaffe des Erzmagiers Palmaros bestehen können. Und was die Hälfte des Buches betrifft - die Zauberzeichen des alten Atlantis wirst du niemals entziffern können. Die Schrift, die du erbeutet hast, ist wertlos für dich und jeden Menschen, der auf diesem Planeten lebt.«
    »Ich werde es schaffen, zu erkennen, was der Sinn der Zeichen bedeutet«, knirschte ihm der Meister des Übersinnlichen entgegen.
    »Dazu gebe ich dir keine Gelegenheit mehr, Zamorra. Denn noch bin ich nicht am Ende meiner Macht. Du hast dein eigenes Grab bereits betreten. Also stirb wohl, mein großer Gegner!« brüllte Amun-Re.
    Seine Hand mit dem Schwert wies hinauf zur Decke. Und der silberne Flammenstrahl, der aus Gwaiyurs Klinge schoß, fraß sich ins Gefüge der Steine. Sofort bildeten sich über Zamorra dünne, dann immer breiter werdende Risse.
    Und dann stürzte die Decke von Amun-Re's Refugium ein…
    ***
    Frankreich, Château Montagne:
    Wie immer hatte Lady Patricia Saris am Morgen ihren Sohn zur Schule nach Roanne gefahren und am späten Mittag wieder abgeholt. Für den Erbfolger, der vor kurzer Zeit erst von dem Dämon Astardis gekidnappt worden war, hatte der Alltag wieder begonnen. Die Gefahr für ihn bestand leider nach wie vor. In den Jahren, bis die Erinnerung an seine früheren Leben in ihm wieder erwachte und damit auch seine Magie, war er äußerst angreifbar, und ihn zu töten, gedeutete einen der größten Siege für die Höllenmächte überhaupt. Denn wenn der Erbfolger endgültig starb, würde es künftig keine weiteren Unsterblichen mehr geben, weil niemand außer ihm den Weg zur Quelle des Lebens kannte…
    Nicole Duval zeigte sich an diesem Tag von der etwas verdrossenen Seite; es gefiel ihr nicht, daß ihr Gefährte Zamorra so sang- und klanglos aufgebrochen war, ohne sich von ihr zu verabschieden. Daß er noch in der Nacht aufgebrochen war, und sie davon erst erfuhr, als der alte Diener Raffael Bois es ihr mitteilte, ärgerte sie gewaltig.
    Allerdings konnte sie ihren Gefährten auch gut verstehen. Warum er allein nach Marokko geflogen war, war logisch - er wollte nicht, daß sie ebenfalls in Gefahr geriet. Und selbstverständlich hätte sie versucht, ihn zu überreden, daß er doch nicht allein ging. Sie kannten sich doch beide viel zu lange und viel zu gut, um sich selbst und einander etwas vorzumachen…
    Es hätte Streit gegeben. Es hätte Zeit gekostet. Und zum Schluß wäre es doch auf dasselbe hinausgelaufen.
    Nicole hoffte, daß er sich bald wieder meldete. Leider hatte sie keine Möglichkeit, ihn direkt zu erreichen. Selbst wenn Zamorra ein Handy bei

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