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0668 - Operation Sonnenbaby

Titel: 0668 - Operation Sonnenbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war. Die Konstruktion und der Bau hatten mehr Geld verschlungen als die Serienanfertigung eines Ultraschlachtschiffs der GALAXIS-Klasse, und diese Ausgabe war nur durch den Verwendungszweck der SHUTTLE gerechtfertigt gewesen.
    Das Minischiff ruhte in einem gegen Ortung abgesicherten Tiefhangar, der an der Oberfläche in einem unzugänglichen Gebirge mündete, über dem zur zusätzlichen Absicherung ein paramechanisch erzeugtes Spiegelfeld lag. Ich brauchte also eine Ortung nicht zu fürchten, solange die Triebwerke der SHUTTLE nicht arbeiteten.
    Nachdem ich mich in die Konturkabine gezwängt und die SERT-Haube über meinen Kopf gestülpt hatte, aktivierte ich durch ein Signal die Startanlage des Hangars.
    Starke Energiefelder packten mein Schiffchen und beschleunigten es in dem sechs Kilometer langen Startrohr.
    Als ich aus der Mündung schoß, schien die Lufthülle Olymps vor dem Bug der SHUTTLE zu explodieren. Das Schiff raste mit wahnwitzigen Werten innerhalb weniger Augenblicke durch die Atmosphäre und durchbrach die Blockade der Laren und der Flotte Letcrons, bevor auf den Schiffen der Ortungsalarm aufheulen konnte.
    Ich kümmerte mich nicht darum, ob der Gegner die Verfolgung einleitete, denn ich war bereits zu schnell, auch für die Energieschiffe der Laren.
    Anderthalb Minuten später tauchte die SHUTTLE in den Linearraum ein und beschleunigte bis zur achtzigmillionenfachen Lichtgeschwindigkeit - bezogen auf den Normalraum.
    Siebeneinhalb Lichtmonate von der Normalposition des Solsystems entfernt, kehrte die SHUTTLE wieder ins vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurück.
    Die Meß- und Navigationscomputer schalteten sich ein und bestimmten mit Hilfe von Leitsternen die genaue Lage des Außenfensters der Temporalschleuse zu meiner galaktischen Position. Das war erforderlich, da ich mich am Ziel nicht lange mit der Orientierungssuche nach dem Außenfenster aufhalten durfte - einmal, weil ich dann durch die Wachschiffe der Laren und Leticrons angegriffen worden wäre, und zum anderen, weil ich dadurch die Position des Außenfensters der Temporalschleuseverraten hätte.
    Nachdem die ermittelten Werte mehrmals überprüft worden waren, speiste ich sie in den Autopiloten ein, dann beschleunigte die SHUTTLE abermals und ging nach der Anlaufzeit in den Zwischenraum.
    Als sie nach kurzer Fahrt wieder in den Normalraum zurückstürzte, schwebte sie, wie das bei Linearflügen unvermeidbar ist, fahrtlos im Raum. Aber ein kurzer Schub der Impulstriebwerke genügte, um das Schiff aus der Gegenwart in das weißleuchtende Ende des Außenfensters zu bringen.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß gegnerische Schiffe die SHUTTLE geortet hatten, war außerordentlich gering. Sollten sie aber eine schwache Energie-Emission angemessen haben, so war die Zeit für eine Positionsbestimmung viel zu kurz gewesen.
    Wie immer, war das Durchfliegen der Temporalschleuse ein Erlebnis, das die Phantasie beflügelte. Die Sinne vermittelten den Eindruck, durch eine gigantische, räumlich existente Röhre zu fliegen. Mein Wissen sagte mir jedoch, daß diese „Röhre" überhaupt keine räumlichen Dimensionen besaß, sondern nur die Dimension Zeit.
    Zeit aber war etwas, das man nicht greifen konnte, obwohl es eine reale Existenz besaß, wie nicht zuletzt die Möglichkeiten der Zeitreise und der Zeitversetzungen bewiesen. Dennoch war es fast gespenstisch, wie mein Minischiff zuerst durch die weißleuchtende Etappe der Temporalschleuse glitt, danach durch die hellgrüne, die gelbe, die hellrote -und schließlich die blutrot leuchtende Etappe.
    Und plötzlich tauchte ich aus dem tiefroten Leuchten des Innenfensters in grelles Sonnenlicht!
    Ich befand mich im Solsystem!
    Nachdem die automatische Filteranlage das grelle Licht der nahen Sonne abgeblendet hatte, konnte ich schräg unter mir den Planeten Merkur sehen.
    Und als ich meinen Blick gewohnheitsmäßig sternenwärts wandte, sah ich nichts außer einem diffusen rötlichen wallenden Leuchten. Das war die sogenannte Labilzone, in die das Solsystem eingebettet war, gegen die schädlichen Einflüsse dieser Labilzone durch das Antitemporale Gezeitenfeld geschützt, das wiederum vom Zeitmodulator unablässig und nicht vorausberechenbar temporal modifiziert wurde, so daß das gesamte Solsystem in einem begrenzten Bereich in der Zeit außerhalb der Gegenwart hin und her schwang.
    Anderthalb Sekunden nach meinem Eintauchen ins Solsystem sprach mein Hyperkom an. Die merkurnahe Raumüberwachung verlangte meine

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