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0668 - Operation Sonnenbaby

Titel: 0668 - Operation Sonnenbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachricht, auf die ich so lange gewartet hatte!
    Ich wies den drei Männern Quartiere zu und bat sie, auf meine Rückkehr zu warten und nicht zu versuchen, die Geheimstation auf eigene Faust zu verlassen.
    Danach kehrte ich zu meiner Transportkapsel zurück und steuerte sie zur sogenannten Biostation, die in der Nähe der Geheimstation lag und ebenso geheim war.
    Vor dem Zugang der Biostation flimmerte ein tödlicher Energievorhang. Ich trat bis dicht an ihn heran und legte die Handflächen auf elektronisch markierte Stellen der stählernen Türsäulen.
    Der Torcomputer „blickte" über hyperenergetische Kanäle unmittelbar in mein Bewußtsein. Er prüfte dabei nicht nur meine Identität, sondern auch den Trendgehalt meines Bewußtseins.
    Hätte eine verbrecherische Organisation es fertiggebracht, mich für ihre Ziele geistig zu konditionieren, wäre ich sofort paralysiert worden.
    Doch alles war in Ordnung.
    Der Energievorhang erlosch.
    Ich ließ mich von einem energetischen Transportband durch die Halle der letzten Prüfungen befördern und konnte endlich durch ein Schott die Biostation betreten.
    Nachdenklich musterte ich die Reihe der an den Schultern aufgehängten Kokonmasken. Sie hingen vollkommen erschütterungsfrei an Spezialhalterungen und sahen aus wie absolut echte Lebewesen, die in einen Tiefschlaf versetzt worden waren.
    Langsam ging ich die Reihe der Masken ab, die keineswegs aus totem Fleisch bestanden, sondern aus biologisch gezüchtetem Gewebe mit funktionierenden Organen. Deshalb mußten die Gebilde auch ständig durch Schläuche mit Sauerstoff, Nährstoffen und Vitalstoffen versorgt werden.
    Vor einer der kleinsten Kokonmasken blieb ich stehen. Sie besaß die Gestalt eines „Zwerges" vom Typ des Kamashiten Patulli Lokoshan und trug den Namen Krashni Mogul, Erster Emotiolenker von Kamash.
    „Du bist richtig, alter Freund", sagte ich, obwohl ich wußte, daß die lebende Maske mich nicht hören konnte, denn sie lebte praktisch nur vegetativ. „Du hast die richtige Größe für meine kleine SHUTTLE, und, falls die Laren mich erwischen, werden sie uns niemals mit Kaiser Argyris in Verbindung bringen."
    Ich strahlte ein Signal ab.
    Eine Halterung glitt heran. Ihre Klammern legten sich sanft um meine Schultern. Mit schmatzendem Geräusch öffnete sich mein Rumpf. Ich drängte mit meinem ovalen Grundkörper das zuckende Herz und die pumpenden Lungenflügel beiseite und löste den Kontakt zur Argyris-Maske.
    Danach zog ich den Ortungskopf und die vier Teleskopglieder ein, aktivierte mein Antigravaggregat und verließ schwebend den Argyris-Körper, der sofort von automatischen Versorgungseinrichtungen übernommen wurde.
    Ich verharrte in etwa fünfzig Zentimetern Höhe in der Luft, bis Servomaschinen den Roboterkörper gewaschen, überprüft und den Kernbrennstoffvorrat ergänzt hatten.
    Danach schwebte ich auf den geöffneten Rumpf Krashni Moguls zu und zwängte mich hinein. Die Rumpföffnung schloß sich, und Reizkontakte an meiner Roboterhülle aktivierten den Eigenkreislauf der Biomaske. Das Herz wurde zum Pumpen angeregt, die Lungen füllten sich mit Luft. Die Versorgungsleitungen fielen ab.
    Nachdem ich von den Schulterklammern befreit worden war, öffnete ich meine Mogulaugen und fuhr Ortungskopf und Teleskopglieder so weit aus, wie es die knapp 1,40 Meter große Kamashitenmaske erlaubte.
    Als ich mich anschließend in einem Feldspiegel betrachtete, sah ich eine schlanke, muskulöse Gestalt in hellgrauer Kombination, mit goldbrauner Haut, silberfarbenen Zähnen und Fingernägeln und einer Hakennase. Das grasgrüne Haar war zu kleinen Zöpfen geflochten; die Augenbrauen waren sehr dicht und ebenfalls grün.
    „Jetzt fehlte mir nur noch eine Zauberstatuette wie dieser Erbgott Lullog, den Lokoshan immer bei sich gehabt hatte", sagte ich mit der volltönenden Stimme eines echten Kamashiten.
    Ich mußte über den Scherz lachen, wurde aber gleich wieder ernst. Meine Gedanken konzentrierten sich auf die Aufgabe, die mir bevorstand. Sie war schwer - und sie war zugleich verantwortungsvoll. Die Existenz der solaren Menschheit konnte davon abhängen, ob ich sie löste oder daran scheiterte.
     
    *
     
    Die SHUTTLE war linsenförmig, fünf Meter lang, 2,50 Meter breit und einen Meter hoch. Dennoch erreichte sie im Zwischenraum die gleichen Geschwindigkeiten wie beispielsweise eine terranische Korvette.
    Es handelte sich um eine Sonderanfertigung, die in einer siganesischen Geheimwerft der USO gebaut worden

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