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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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Paradox-Magie hier bewirkt hatte.
    Im ersten Fall hatte sie die magische Kraft des Lucifuge Rofocale gegen ihn selbst gerichtet. Statt den Dunklen Lord zu töten, hatte Lucifuge Rofocale sich selbst vernichtet!
    Im zweiten Fall ging es um das Feuer der Zeit.
    Auch das hatte der Dunkle Lord irgendwie reflektieren können! Aber mehr als das - er hatte es auch noch für sich selbst nutzbar machen können!
    Wie auch immer er das fertiggebracht hatte…
    In diesem Moment begriff Lamyron, daß er keine Möglichkeit mehr hatte, den Dunklen Lord zu stoppen…
    Er konnte nur hoffen, daß er selbst verschont blieb…
    ***
    Mit röhrendem Motor fuhr Michael Ullich die PS-starke Yamaha-Geländemaschine vor, die sie neben einem Range-Rover in Luxor gemietet hatten. Eine ›ehrliche Harley‹, wie sich Michael Ullich ausdrückte, war in ganz Luxor nicht zu finden und so mußte er zähneknirschend mit einer ›Nähmaschine‹ made in Japan vorliebnehmen. Allerdings hatte ihn die Yamaha in Bezug auf Leistung und Zuverlässigkeit in den letzten Tagen schon mehr als überrascht.
    Mit diesem Motorrad konnte man die Abkürzungen über die Berge nehmen, die sonst nur per Pferd, Kamel oder Esel zu überwinden waren. Zu Fuß das Tal der Könige zu erreichen war in dieser Situation gar nicht in Betracht gezogen worden. Es zählte jede Minute, und so hatte Michael Ullich dem Freund sein übliches »Laufen ist gesundheitsschädlich« erspart, indem er ihn erst gar nicht aufforderte, das mehrere Kilometer entfernt liegende Tal per pedes apostolorum zu erreichen.
    Der blonde Hüne trug ein weißes T-Shirt, das seinen athletischen, muskulösen Körper wie eine zweite Haut umspannte und jede Nuance hervortreten ließ. Dazu eine maßgeschneiderte schwarze Jeans aus weichem Ziegenleder, die so eng geschnitten war, daß sie die bedeckten Körperteile mehr betonte als verhüllte.
    Carsten Möbius hatte für diesen Trip mal wieder seinen uralten, vergammelten Jeans-Anzug aus dem hintersten Winkel seines Kleiderschranks ausgegraben. Viele Jahre hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt, ihn zu tragen. Jahre, in denen er bei seinen Direktionskonferenzen und Geschäftsgesprächen stets den abgrundtief gehaßten Designeranzug, auch ›Jubelkaftan‹, ›Bonzenoutfit‹ oder ›Kapitalistenkutte‹ genannt, tragen mußte. In den alten Klamotten Marke Levis hatte er mit Michael Ullich an Zamorras Seite die wildesten Abenteuer erlebt - und das Zeug hatte alles ausgehalten.
    Ganz klar, daß Carsten trotz der Jahre, die er inzwischen älter geworden war, und der Millionenbeträge, über die er frei verfügen konnte, in Ägypten endlich mal wieder in ›einer Klamotte zum Wohlfühlen‹ ’rumlaufen wollte. Das verwaschene T-Shirt, das er unter der Weste trug, stammte noch aus seiner Studentenzeit und die ausgefransten, abgelatschten Turnschuhe hatte er sicher bereits beim ungeliebten Sportunterricht in der Schule getragen. Alles in allem bildete Carsten mit seinen langen, dunkelbraunen Haaren, die jeden Heavy-Metal-Rocker neidisch machten, nicht das Bild eines erfolgreichen Konzernchefs, dessen Bilanzen schwindelerregende Höhen erreichten. Er wirkte eher wie ein Instrumententräger bei der Kelly-Family.
    Eine Staubwolke aufwirbelnd rauschte Michael Ullich mit dem Motorrad heran, während Carsten Möbius sich die Lederscheiden mit den beiden Schwertern auf den Rücken band. Selbst auf einer schweren Maschine durchs Gelände zu düsen war nicht sein Fall. Ihm genügte es, wenn er in seiner betagten ›Ente‹ mit ›hundert Knoten‹ über die heimischen Autobahnen rauschen konnte. Zu weiteren Geschäftsterminen fuhr Carsten Möbius mit der Bahn oder ließ Michael Ullich ans Steuer des Bitter-CD, den er von Roy de-Voss, einem holländischen Ölmagnaten, billig erworben hatte, weil dessen Firma Pleite gegangen war.
    »Auf die Rad'ln hupft's! In die Pedal’n tret's!« rief Michael Ullich den Schlachtruf der österreichischen Radfahrer-Regimenter und ließ den Motor im Leerlauf aufheulen.
    »Quatsch keine Wagner-Opern und laß den Hobel über die Piste brettern«, fauchte Carsten Möbius. »Und rutsch mal nach vorn, daß ich auch Platz habe. Hockst da drauf - locker wie ein Rocker…«
    »Nenne mich Tiger. Mein Moped fährt vierzig!« grinste Michael Ullich.
    »Auf, du junger Wandersmann, schaff dir schnell ein Moped an - denn Moped fahren ist gesund«, rief Carsten Möbius und schwang sich hinter ihm auf den Sitz. »Los, jetzt fahr mal einen heißen Reifçn und

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