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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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zog der Farbige eine Pistole und wollte auf den Herrn der Hölle schießen. Der sah momentan in dem Neger die größere Gefahr, schlug ihm mit einem magischen Blitz die Pistole aus der Hand und schien beruhigt zu sein, daß der Dunkle Lord sich erst einmal Lamyron zuwandte.
    Doch Lamyron wartete nicht ab, was sein Sklavenhalter mit ihm vorhatte. Er sah die Pistole durch die Luft fliegen. Er ahnte, daß der Mensch sie nicht umsonst hatte benutzen wollen. Es mußte also etwas Besonderes damit sein, etwas, das geeignet war, Dämonen zu töten.
    Mit aller Kraft benutzte Lamyron die Eisenschwingen.
    So schwer sie auch waren - die Kraft, die er einsetzte, reichte, ihn für einen winzigen Moment in die Luft zu katapultieren und vorwärts zu stoßen. Seine ausgestreckte Hand erfaßte die Pistole in der Luft. Im nächsten Moment krachte Lamyron schwer auf den Boden. Er hatte sich gerade noch rechtzeitig drehen können, so daß er mit dem Rücken aufkam und die Eisenschwingen hart auf den Boden knallten. Ein schmerzhafter Ruck durchzog den Körper des Engels. Er drehte sich und krümmte den Zeigefinger um den Abzug der Pistole, ohne sich zu fragen, woher er wußte, wie man sie bediente. Eigentlich war das Schwert seine Waffe. Aber damit ließ sich hier nicht viel ausrichten…
    Ein Geschoß raste durch die Luft und traf Lucifuge Rofocale. Zündete in seinem Körper einen Feuerball. Grün glomm es auf, Flammen züngelten, schlugen aus seinem Inneren hervor.
    Lamyron richtete die Hand mit der Pistole auf den Dunklen Lord und schoß erneut. Ein weiterer Feuerball explodierte in dem unheimlichen Dämon und setzte ihn in Brand.
    Und wenn wir schon mal dabei sind…, dachte Lamyron und feuerte weiter. Auf den Dämon, der wie Astaroth aussah, auf Stygia und auf den Vampir, der den Dunkelhäutigen mitgebracht hatte. Aber den Blutsauger verfehlte er, weil dieser es jetzt endlich schaffte, sich zu verwandeln und davonzurasen. Stygia vollzog einen Blitzstart und entging dem Geschoß dadurch. ›Astaroth‹ löste sich so auf wie vor ihm Astardis, und da ahnte Lamyron, daß er es mit demselben Dämon zu tun gehabt hatte.
    Mühsam richtete er sich wieder auf. Irgend etwas mußte bei dem Sturz nach seinem Flugsprung mit den Eisenflügeln passiert sein. Sie wollten jetzt noch weniger funktionieren als zuvor.
    Sie ließen sich nicht einmal mehr bewegen.
    Lamyron sah sich um. Wo war Stygia?
    Er sah sie nicht.
    Aber er sah den Dunklen Lord.
    Der brannte wie Lucifuge Rofocale, aber doch irgendwie anders.
    Und von einem Moment zum anderen war alles vorbei!
    ***
    Die Sofortbildkamera mit dem Elektronenblitz hatte Amun-Re mit seinen Zauberkräften einem Touristen abgenommen. Zwar verachtete der uralte Magier die moderne Technik, aber er verstand sie zu nutzen, wenn er durch ihren Einsatz Kräfte sparen konnte.
    Es hatte ihn schon viel Mühe gekostet, unmittelbar vor dem Bild des Osiris einen Riß im unsichtbaren Weltgefüge entstehen zu lassen, der durch einen grellen Lichtblitz für einen kurzen Augenblick aktiviert wurde. Durch das geöffnete Tor führte ein kleiner Schritt seitwärts direkt in den geheimen Tempel in der Libyschen Wüste, wo Amun-Re schon einmal, die Blutgötzen von Atlantis beschworen hatte. [9]
    Fußboden und Wände des Tempels hatte Amun-Re bereits mit dem schwarzen Blut einer ganzen Dämonensippe geweiht. Dabei waren die uralten Gemälde und Mosaiken des Seth-Kultes übertüncht worden. Das Gekreisch der Teufel, die der gnadenlose Zauberer auf dem Altar geschlachtet hatte, war verhallt und ihre Körpersubstanz zerfallen. An vier der fünf Säulen, die in ihrer Konstellation die äußeren Enden eines fünfzackigen Sterns bildeten, bebten bereits vier bildschöne Mädchen, nackt wie am Tage ihrer Geburt, einem ungewissen Schicksal entgegen.
    Die beiden Schönheiten, die Amun-Re hier so arglos in die Grabkammer gefolgt waren, sollten die Zahl der notwendigen Opfer komplett machen.
    »Stellt euch ganz nah vor dem Bild zusammen. Vielleicht könnt ihr gegenseitig eure Körper umfassen.« zischelte der verkleidete Zauberer tückisch.
    »Na, erlauben Sie mal! Wir sind doch nicht so welche!« protestierte Kerstin.
    »Dann bekomme ich euch aber nicht komplett aufs Bild. Die Entfernung in dieser Kammer ist zu gering. Das Foto wird nur gelingen, wenn ihr ganz eng beieinander steht.«
    »Müssen wir das wirklich?« Kerstin kicherte.
    »Tun wir dem Alten schon den Gefallen«, raunte Sabrina. Sie packte die Freundin von hinten bei den

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