0669 - Stützpunkt Donnergott

angegriffen und vernichtet wurde."
    „Warum sollten sie das tun?"
    „Es gibt nur eine Erklärung - und die paßt recht gut zu unseren neuesten Ortungsermittlungen. Die Überschweren wollten eines unserer Raumschiffe haben, um sich unauffälliger im Sonnensystem bewegen zu können."
    „Sie haben ein verdächtiges Schiff beobachtet?"
    „Genau. Die MINKO. Aus Funkverbindungen scheint zwar hervorzugehen, daß alles in Ordnung ist, aber ich glaube es nicht."
    Der Solarmarschall berichtete, daß ein Sicherheitskommando Verbindung mit der MINKO aufgenommen, aber nichts Verdächtiges festgestellt hatte.
    „Die Beobachtungen könnten in Ordnung sein.
    Die MINKO befindet sich auf einem Kurs, der völlig in Ordnung ist. Rückfragen haben ergeben, daß dieses Schiff tatsächlich den von der Besatzung angegebenen Auftrag hat. Und dennoch ..."
    „Ich kann ja mal nachsehen", schlug der Mausbiber vor. Er hatte die Dose geleert und stellte sie achtlos auf den Boden.
    „Genau das wollte ich vorschlagen", sagte Deighton.
    Er schwenkte seinen Sessel herum, so daß er den Ilt ansehen konnte. „Ein Telepath könnte die Sache schnell und zuverlässig klären, so daß wir uns auf andere Schiffe konzentrieren können, falls sich die MINKO als harmlos erweisen sollte-was ich nicht glaube." -"Willst du mit, Baiton?" fragte Gucky.
    „Muß das sein?" fragte der Telekinet schläfrig.
    „Hast du Faulpelz dir schon einmal überlegt, daß es schädlich für deine Gesundheit ist, wenn du dich nicht ab und zu mal bewegst? Du mußt deinen Kreislauf in Schwung halten."
    Baiton Wyt gähnte herzhaft.
    „Das mache ich telekinetisch, Kleiner. Das strengt nicht so an."
    „Bitte, kein Palaver", sagte Galbraith Deighton. „Die Zeit drängt."
    „Ich fliege ja schon", erwiderte der Mausbiber und tat, als sei er gekränkt. Er teleportierte in die Hauptleitzentrale und ließ sich dort von einem Offizier zeigen, wo sich die MINKO befand.
    Danach konzentrierte er sich kurz und verschwand.
    Phryl zupfte Eymontop aufgeregt am Ohr.
    „Was ist denn, Kleines?" fragte er und unterbrach das Gespräch mit einem seiner Offiziere.
    „Kartop. Er gefällt mir nicht. Er gefährdet alles. Du mußt ihn töten. Von ihm hängt alles ab."
    Der Vesyr zögerte. Ohne ausreichende Begründung durfte er niemanden töten.
    „Ich kann ihn nicht einfach umbringen, Phryl."
    „Du mußt es tun. Wenn du es nicht tust, ist alles verloren. Und du mußt dich beeilen."
    „Gibt es keine andere Möglichkeit?"
    „Nein."
    Der Zweite Vesyr verließ die Zentrale. Er wollte es selbst tun, weil er fürchtete, ein anderer könnte bei dieser Aufgabe versagen. Phryl hockte auf seiner Schulter.
    „Schnell", drängte sie. „Wir haben keine Zeit mehr."
    Eymontop begriff nicht, warum es so eilig war, aber er stellte keine Fragen. Er wußte, daß er sich auf das Talent Phryls verlassen konnte. Phryl konnte Gefahren erspüren. Sie wußte, was sie sagte.
    Er rannte einen Gang entlang. An seinem Ende befand sich die Kabine des Degradierten.
    Erregt öffnete er die Tür.
    Kartop saß ahnungslos auf seinem Bett. Er blickte den Kommandanten fragend an.
    Eymontop zog seinen Energiestrahler. Er zögerte. Kartop begriff. Erblassend erhob er sich.
    beeile dich, Eymon", schrie Phryl voller Panik. „Es ist kein Mord.
    Es ist eine Hinrichtung."
    Eymontop! Nein!"
    Der Vesyr hob ruckartig den Kombistrahler.
    Da erschien eine kleine Gestalt neben ihm. Im gleichen Moment flog dem Kommandanten die Waffe aus der Hand. Phryl schrie entsetzt auf.
    „Ich habe es gewußt", rief sie.
    Eymontop stürzte sich auf Gucky, doch dieser teleportierte bereits wieder und erschien plötzlich neben Kartop. Er packte den Degradierten bei der Hand. Kartop versuchte, ihn von sich wegzustoßen, aber der Ilt blockierte telekinetisch seinen Arm.
    Spöttisch zeigte er ihm seinen Nagezahn.
    „Was ist mit dir? Grünhaut? Willst du dich lieber von deinem fetten Kommandanten umbringen lassen?"
    Phryl schnaufte vor Empörung. Sie wollte Gucky angreifen, doch sie kam zu spät. Der Mausbiber teleportierte in die Zentrale der GALAXY zurück wobei er Kartop mitnahm.
    Der Überschwere begann zu toben. Er bemerkte Rhodan, der gerade die Zentrale betrat. Mit unfaßbarer Geschwindigkeit raste Kartop quer durch den Raum auf den Großadministrator zu.
    „Nicht schießen", schrie Gucky schrill. „Er will, daß wir ihn töten, damit er nichts verraten kann."
    Neben Rhodan stand ein großer, schlanker Mann mit rostroten Haaren. Er streckte Kartop