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067 - Monster-Bestie Gorho

067 - Monster-Bestie Gorho

Titel: 067 - Monster-Bestie Gorho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kisten und Kästen
auf dem Schrank in Mitleidenschaft zogen.
    Erst schepperte und knirschte es, dann löste sich ein
großer, runder Tisch, kippte nach vorn und riß den gesamten Aufbau mit sich.
    Es gab einen Lärm wie bei einer Explosion.
    Britta Karguson drückte sich eng an die Wand, wurde
kreidebleich und hielt den Atem an.
    Staub wirbelte auf, Ungeziefer raschelte schabend über
das wurmstichige Holz.
    Die Dänin mußte husten.
    Der Aufbau war glücklicherweise an der Front des hohen
Schrankes herabgekommen und nicht an der Seite, wo sie gestanden hatte.
    Aber der Lärm führte Khaa-Shazaam auf die richtige
Fährte.
    Doch das Haus war riesig. Wenn es Britta nur gelang,
irgendwo Unterschlupf zu finden, dann brauchte sie in ihrem Versteck nur den
Anbruch des Tages abzuwarten. Irgendwie würde es ihr dann schon gelingen,
dieses unheimliche Gebäude zu verlassen, in dem zu nachtschlafener Zeit
blutverschmierte Diebe auftauchten und wo der Hausherr sich als Wahnsinniger
entpuppte.
    Sie rannte quer durch die folgenden Räume und Säle.
    Die Fensterläden schlossen nicht hermetisch. Durch die
Ritzen und Spalten fiel schwacher Lichtschein. Draußen war die Wolkendecke
aufgerissen, und das bleiche Mondlicht schien in schmalen Bahnen durch die
undichten Läden. Das kam der Orientierung der Dänin zugute.
    Sie war überzeugt davon, daß Khaa-Shazaam hier unten im
Labyrinth der zahlreichen Gänge und Korridore, der Zimmer und Abstellräume auf
jeden Fall ihre Spur verlor.
    Schon sah sie das flackernde Licht der Kerze nicht mehr,
mit der er sie suchte. Wahrscheinlich war er in eine ganz andere Richtung
gelaufen und hatte ihre Fährte verloren.
    Sie sah sich gehetzt um. Es mußte ihr gelingen, das Haus
zu verlassen. Khaa-Shazaams Verhalten gab zur größten Besorgnis Anlaß. Britta
Karguson konnte nur ahnen, was mit ihr passierte, wenn der Araber sie in seine
Hände bekam.
    War Khaa-Shazaam vielleicht ein moderner Blaubart?
    Britta schätzte den Abstand vom Boden zur Fensternische.
    Sie mußte sich strecken, um die Nische zu erreichen. Wenn
sie sich einen Stuhl besorgte, gelang es ihr sicher, hier hinten heimlich das
Fenster aufzubrechen, den Laden aufzustoßen und nach draußen zu springen.
    Dieser Gedanke erfüllte sie mit unerwarteter Freude.
    Sie ging ein paar Schritte zurück, um sich einen Tisch
oder Stuhl zu nehmen. In der Dunkelheit stieß ihr Fuß gegen einen
prallgefüllten Sack, der auf dem Boden lag. Kalt und bleich schimmerten die
Mondstrahlen auf den blinkenden Metallgegenständen, die aus der Hülle gerutscht
waren.
    Gold? Silber? Mit Brillanten und Diamanten besetzte
Diademe, Colliers und Ringe …
    War sie auf einen Schatz gestoßen? Britta bückt sich,
ließ die Ketten, die Broschen und Ringe durch ihre Finger gleiten, und das
Ganze kam ihr vor wie ein Traum.
    Khaa-Shazaams Schatz! Er war Sammler schöner, erlesener
Stücke. Und der Dieb mußte irgendein Erlebnis in diesem Haus gehabt haben, daß
er in seiner Angst die Beute hier liegenließ und nur noch den einen Wunsch
hatte zu fliehen.
    Da wurde sie gepackt und herumgerissen.
    Wie aus dem Boden gewachsen, stand Achmed Khaa-Shazaam
vor ihr. Seine Mundwinkel waren herabgezogen, sein Gesicht wirkte wie eine
böse, abstoßende Fratze, und die Dänin verstand nicht mehr, daß sie diesen Mann
vor einer Stunde noch begehrenswert gefunden hatte.
    Sie kam zu keiner Gegenwehr. Shazaam zerrte Britta
Karguson wortlos in den fensterlosen Raum, schleppte sie zur Tür, die in den
Keller führte, gab ihr einen Stoß in den Rücken und knallte die Tür hinter ihr
zu.
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew schlug die Augen auf.
    Dunkelheit umgab ihn. Er tastete nach seinem Kopf und
fühlte das verkrustete Blut an der Schläfe. Er war verletzt, aber er lebte!
    Er zog die Beine an, ging in die Hocke und merkte erst in
diesem Augenblick, daß er nicht allein war.
    Er spürte instinktiv die Nähe von Menschen.
    Mechanisch tastete er den Boden ab und hoffte die Smith
& Wesson Laser zu finden, die er fest umklammert gehalten hatte, als er in
die Tiefe rutschte.
    Ein Lichtstrahl flammte neben ihm auf, der Russe fuhr
zusammen und nahm sofort Abwehrstellung ein. Der Strahl war aber nicht auf ihn
gerichtet, sondern auf ein Gesicht, das sich nur einen halben Meter von ihm
entfernt befand.
    Iwan Kunaritschew mußte zweimal hinsehen.
    »Besdoroschnje«, murmelte der Russe, und das bedeutet
soviel wie aus - am Ende. »Da kann man doch hinkommen wo man will, aber deinen
Charakterkopf sieht man

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