067 - Monster-Bestie Gorho
leisten, hier
die Rückkehr von Rha-Ta-N’my, der Dämonengöttin, erwarten. Aber irgend etwas
stimmt mit ihren Überlegungen nicht. Das ›Tor zur Hölle‹ vernichtet nicht, wie
sie das glauben. Hier unten gibt es zahlreiche Altäre und Felsentische, die
aussehen wie Schalttische. Die Ornamente und Zeichnungen darauf erinnern mehr an
technische Angaben als an mystifizierende Darstellungen. Ich habe vor drei
Jahren bereites ein Buch herausgegeben, in dem ich die These vertrete, daß
unsere Erde vor Jahrtausenden Vorposten einer oder mehrerer Superrassen aus dem
Raum gewesen ist. In den Tafeln und tischähnlichen Gebilden haben wir
strahlenförmige Gebilde entdeckt.«
»Wie in Bramhills Haus«, nickte Kunaritschew. Er erzählte
sein furchtbares Erlebnis mit dem fressenden Stein und dem Verdacht des Lords,
daß Gorho, Rha-Ta-N’mys Schwarzer Sklave, in der Nähe Londons zurückkehren
sollte. Aber diese Gefahr war nun gebannt.
Mit dem Tod der Eingeweihten und den Ereignissen in dem
geheimnisvollen Keller hatten die Dinge einen anderen Verlauf genommen.
»Alles, was du uns da erzählst, Brüderchen«, schaltete
Larry sich in das Gespräch ein, »paßt in das Bild, das wir entwickelt haben.
Dieser Bereich hinter der Fratze wurde ganz offensichtlich nicht von
Rha-Ta-N’my selbst noch von ihren Anhängern geschaffen. Die Anlagen sind viele
tausend Jahre alt. Wir haben strahlende Metallfäden entdeckt, die aufleuchten
und wieder verlöschen. An einer Stelle aber hat das leuchtende Metall nach
Bramhills Abreise ununterbrochen gestrahlt: Sobald einer von uns in den
Strahlenbereich geriet, muß an einem anderen, fernen Ort der Erde sein
Fiktivbild erstanden sein. Welcher Zweck damit erreicht wurde, entzieht sich
unserer Kenntnis.«
»Vielleicht geschah es zur Abschreckung«, bemerkte
Pascuala de la Bailar aus dem Dunkeln. Sie kannte die Materie genauer. Schon
als junges Mädchen war sie das erstemal in Machu Picchu gewesen. Jetzt nach
über zehnjährigen Studien, in denen sie nachweisen wollte, daß die
Entwicklungsgeschichte der Erde anders verlaufen war, als man dies allgemein
annahm, war sie zum zweitenmal hierher nach Peru gekommen. Es war ihr gelungen,
mit ihren Begleitern den Priester zu überlisten, der in dem Tempel wohnte, wo
die riesige Götzenfigur den Eingang zum unbekannten Labyrinth in die Tiefe des
Berges freilegt. Beim Versuch, sich im Labyrinth nach vorn zu arbeiten, waren
Sie von dem rätselhaften Indiostamm angefallen worden. Bei den Kämpfen verlor
Pascuala de la Bailar ihre beiden Begleiter. Nur sie kam mit dem Leben davon
und geriet in Gefangenschaft. In dem Durcheinander der Flucht Larry Brents und
dem Auftauchen Lord Bramhills, der sich endlich am Ziel seiner Forschungen sah,
war sie entkommen. Allerdings verlief ihre Flucht nicht in den Bahnen, wie sie
das gerne gehen hätte. Sie wurde entdeckt, wie auch Larry Brent entdeckt worden
war. Und dann trieb man sie in die Enge, über den Steg, der über den Abgrund
führte und der im Maul der Titanenfratze endete. »Mister Kunaritschew, Sie
haben Ihren Freund und mich eindeutig in London wiedererkannt. Larry Brent trug
die blaugemusterte Hose und das zitronengelbe Hemd, das er jetzt noch trägt.
Wie immer sein Fiktivbild auch auf die andere Seite des Erdballs kam, wir
können nur Vermutungen darüber anstellen.
Gehen wir von dem Gedanken aus, daß dieser Bereich hier
zum Schutz gegen Rha-Ta-N’my und ihre Dämonen errichtet wurde, dann müssen wir
es als eine Tatsache hinnehmen, daß es in Vorzeiten schon Gegner und
Widersacher jener Dämonenrasse gegeben hat. Die Opfer, die man Rha-Ta-N’my
darbrachte, wurden in den Abgrund gestoßen.
Wir finden heute in vielen Sagen und Legenden primitiver
Völker und auch in den historischen, Berichten der Mayas, Inkas und Azteken
noch Berichte von Menschenopfern, die man in Brunnenschächte oder Abgründe
stieß, um finstere Mächte günstig zu stimmen. Geht das auf Ereignisse zurück,
die sich hier abspielten, viele tausend Jahre zuvor, und die mündlich oder
schriftlich weitergegeben wurden, aber wieder verschollen gingen?
Wer immer hier Unterschlupf fand, wer immer die seltsamen
Altäre und Schalttisch ähnlichen Anlagen errichtete - es waren keine Menschen
gewesen, keine Menschen im herkömmlichen Sinn. Alles ist so groß, so
gigantisch. Zwei Superrassen aus dem Weltenraum stoßen hier auf der Erde
zusammen. Sie sind wie Feuer und Wasser, sie bekämpfen und bekriegen sich. Und
eines Tages sind sie wieder
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