067 - Monster-Bestie Gorho
Britta zu dieser Party eingeladen wurde.
Quanto wir dies nur recht, da damit für ihn die
Anwesenheit des bekannten Arabers Achmed Khaa-Shazaam gesichert war.
Ein neues Gesicht auf einer Party reizte den Charmeur
mehr als das Fest an sich.
Bruce Starring war nicht der Typ, der einer Frau zuliebe
kämpfte. Dafür wurde es ihm zu einfach gemacht. Als er merkte, daß sich mit der
Einladung Britta Kargusons nicht das erfüllte, was er gern gesehen hätte,
widmete er sich einer rassigen Peruanerin und fand den Ersatz nicht mal so
schlecht.
Khaa-Shazaam wurde auch zu vorgeschrittener Stunde von
den Anwesenden darum gebeten, etwas von seiner Arbeit und über sein neues Buch
zu erzählen.
Die mysteriösen Geschichten, die er veröffentlichte,
waren eine Rarität. In der gesamten Literatur gab es nichts Gleichwertiges. Ein
bißchen Science, ein bißchen Fiction, ein bißchen Phantasie und die Gabe,
Personen und Charaktere in ungewöhnlichen Situationen darzustellen und
seelische Vorgänge transparent zu machen, das war seine Stärke.
Achmed Khaa-Shazaams Welt war die Darstellung des
Mystischen, Außerirdischen, Übernatürlichen. Aber es war so raffiniert
geschildert, daß der Leser oft nicht wußte, was Wahrheit und was Dichtung war.
Kritiker nannten Khaa-Shazaam einen Magier, dem es gelungen sei, die Welt
hinter den Dingen sichtbar zu machen. Khaa-Shazaam beschrieb Menschen und
Landschaften so, als wäre er ihnen begegnet.
Kurz bevor er ging, wurde er aufgefordert, über seine
unveröffentlichten Arbeiten zu sprechen, und Khaa-Shazaam kam nicht umhin, eine
Geschichte zu erzählen, die er im Moment konzipierte. Auch in dieser Geschichte
kam die geheimnisvolle Hauptperson A. K. vor, die er immer mit den Initialen
nannte, deren Namen er nie ausschrieb. A. K. hat einen Traum. Er lernt ein
geheimnisvolles Wesen von einem anderen Planeten kennen, das ihm die Geschichte
dieser Welt in allen Details nennt und beschreibt. Als A. K. aufwacht, muß er
feststellen, daß er nicht geträumt hat, daß das seltsame und rätselhafte
Lebewesen tatsächlich in seiner Wohnung ist und Quartier erwartet.
A. K. gewährt dieses Quartier. A. K. ist Schriftsteller.
Wie Khaa-Shazaam. Er verlangt als Gegengabe weitere Einblicke in die Soziologie
und die politische Struktur einer Welt, deren Existenz er begreifbar zu
gestalten vermag. Es gab Stimmen, die behaupten, auch Khaa-Shazaam beherberge
ein solch rätselhaftes Wesen in seinem Haus. Niemand dürfe es sehen, deshalb
seien die Fensterläden stets geschlossen und Besucher würden an der Türschwelle
abgewiesen. In der Tat war es so, es gab niemand, der den Araber je in seinem
Haus besucht hatte.
Außer den schönen Frauen, die Khaa-Shazaam persönlich
mitnahm.
Es hieß, daß seine Betthäschen nach einer Nacht in seinem
Haus reich beschenkt mit unbekanntem Ziel abreisten, wobei Khaa-Shazaam ihnen
das Versprechen abgenommen hätte, nie über ihre Erlebnisse in seinem Haus zu
plaudern.
Es war halb vier Uhr morgens, als Khaa-Shazaam sich ein
Taxi kommen ließ. Gemeinsam mit Britta Karguson verließ er das gastfreundliche
Haus von Señor Juan Quanto.
Khaa-Shazaam und seine appetitliche Begleiterin gehörten
mit zu den letzten Gästen, die die Party verließen.
Wie in Lima üblich, mußte Khaa-Shazaam erst den Fahrpreis
mit dem Taxifahrer aushandeln. Der Mann fand, daß zu vorgerückter Stunde der
hohe Zuschlag zu vertreten sei. Khaa-Shazaam, der die peruanischen Taxifahrer
kannte, blieb aber hart.
Er setzte sich mit Britta Karguson in den Fond des Wagens
und legte den Arm um ihre Schultern.
Im Haus von Quanto brannten noch sämtliche Lichter. Ein
paar unermüdliche , Gäste setzten die Party fort. Es gab immer
einige, die bis zum Tagesanbruch blieben und dann um die Mittagszeit des neuen
Tages sich gleich zum Kaffeetrinken einladen ließen.
Während der Fahrt kam der. Chauffeur immer wieder auf den
Preis zu sprechen.
»Bedenken Sie, Señor!« sagte er und warf einen Blick in
den Rückspiegel. »Ich habe eine Frau und fünf Kinder zu versorgen. Das Leben
ist teuer. Dreißig Sol - was sind schon 30 Sol für Sie?«
»Ich habe gesagt, daß ich zwanzig zahle«, blieb
Khaa-Shazaam hart. Er sprach fließend spanisch, konnte den arabischen Akzent
nicht ganz unterdrücken. Der Indio-Chauffeur glaubte, mit einem Fremden eher
fertig zu werden, da die meisten Fremden nicht wußten, wie das mit den
Fahrpreisen wirklich war.
Doch mit dem Araber hatte der Indio kein Glück!
Da gab er es
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