0671 - Der vergessene Gott
persönlich für dieses Geschenk gedankt«, sagte Zamorra.
Rekoc nickte. »Und er hätte es dir bestimmt gerne persönlich überreicht. Aber manche Dinge geschehen nicht so, wie man es möchte.«
Er blickte einen Moment auf das brennende Holz.
»Aber er hat uns allen eine zweite Chance gegeben«, erinnerte ihn Nicole.
Zamorra erschauerte kurz, als er an seine Begegnung mit dem Wahnsinn dachte und atmete tief durch.
»Das hat er, und es liegt an euch, was ihr daraus macht,« sagte er dann.
Der große Affe lächelte. »Darauf läuft es doch immer heraus, oder?«
Die beiden Menschen antworteten ihm nicht, sondern sahen zu, wie der schwarze Rauch sich in der Luft über San Lirri verteilte.
Epilog
Zweitausend Jahre zuvor, San
Aufzeichnungen des Zentaurenfürsten Cumil-Logropatek
Ich schreibe diese Zeilen, während die letzten meines Volkes durch den blauen Wirbel schreiten, den Merlin ein Weltentor nennt. Die meisten von ihnen müssen den plötzlichen Wechsel erst einmal verkraften und wirken hilflos. Aber keinem von ihnen entgeht die Schönheit dieser Welt.
Ich weiß nicht, wie ich dem großen Zauberer jemals für seine Güte danken kann, aber er hat versprochen, uns hier zu besuchen und ich werde mein Bestes tun, um ein geeignetes Geschenk zu finden. Vielleicht würde die Geschichte unserer Reise ihn erfreuen, aber das ist zuwenig.
Er hat uns mehr gegeben, als ich je zu glauben wagte. Eine neue Welt, eine neue Hoffnung.
Es wird schwierig werden, soviel ist sicher. Trotz der langen Reise begegnen Menschen und Magische sich immer noch mit Mißtrauen und einer Furcht, die im Aberglauben liegt. Die Götter haben die schwere Aufgabe in meine Hände gelegt, diese Furcht zu zerstreuen und beide Völker zu vereinen. Vielleicht wird es mir gelingen, vielleicht nicht, aber ich werde es versuchen.
Wenn ich es nicht schaffe, dann mein Sohn oder Sohnessohn. Wir werden darum kämpfen, diese zweite Chance, die man uns gegeben hat, zu nutzen.
Und wenn es zweitausend Jahre dauert.
Es wird uns gelingen.
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 645 »Das ewig Böse«
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