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0671 - Der vergessene Gott

0671 - Der vergessene Gott

Titel: 0671 - Der vergessene Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Magischen geflohen war, den Befehl, sie zurückzubringen. Ich folgte ihnen über die Berge bis hinein in die weite Steppe. Schließlich verlor ich ihre Spur und kehrte nach Hellas zurück.«
    Er stockte und sah Nicole mit irren Augen an. »Aber sie waren weg… alle waren weg. Sie waren einfach gegangen… Warum haben sie mich verlassen?« fragte er fast verzweifelt.
    Nicole konnte sich vorstellen, was passiert war. Während der Ewige sich durch den Balkan schlug und versuchte, seine Mission zu erfüllen, hatte die Dynastie ihren Stützpunkt aufgegeben und die Erde verlassen. Durch einen dummen Zufall oder die intriganten Absichten anderer Ewigen hatte man den Agenten in der Wildnis vergessen. Aber das sagte sie ihm nicht.
    »Das steht jetzt nicht zur Debatte«, fuhr sie ihn schroff an. »Fahre fort mit deinem Bericht.«
    »Natürlich.« Der Ewige nickte und wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln. Für einen Moment tat er Nicole fast leid.
    »Ich wußte nicht, was ich machen sollte, und so setzte ich meine Suche nach Araki fort. Ich dachte, dies sei möglicherweise ein Test des ERHABENEN, um meine Loyalität zu prüfen. Schließlich fand ich die Magischen in Rom und folgte ihnen als Berater Cäsars. Ich brachte ihn dazu, seinen Feldzug auf die Magischen zu konzentrieren, auch wenn er das nicht wollte.«
    Der Ewige lächelte überlegen. »Aber ich konnte seine Anfälle von Fallsucht verhindern, deshalb tat er oft, was ich von ihm verlangte.«
    Er wartete einen Augenblick, aber Nicole fühlte sich nicht dazu veranlaßt, ihn für seine Erpressung zu loben.
    »Nun gut«, fuhr er beleidigt fort. »Jedenfalls hätte ich sie in Gallien beinahe gehabt. Ich wußte, daß sie in der Nähe der Magischen bleiben würde, deshalb folgte ich ihnen bis nach Britannien und schließlich bis in diese neue Welt. Ich tarnte mich als Mensch, Araki als Magische. Es gelang mir jedoch nicht, sie zu stellen. Also erschuf ich ein Wesen aus einem Splitter meines Dhyarras, damit es die Menschen gegen die Magischen aufhetzte. Ich glaubte, wenn die Menschen alle Magischen töten, müßte auch Araki dabei sein. Reine Logik.«
    Nicole spürte eine heiße Wut in sich aufsteigen. Die Ewigen hatte zwei Völker aufeinandergehetzt, nur um eine private Fehde auszutragen. Das war selbst für Angehörige der Dynastie eine ungeheure Verachtung des Lebens. Die Dämonen jägerin schluckte ihren Ärger herunter. Es war momentan nicht gut, den Ewigen gegen sich aufzubringen.
    »Oh, es hat natürlich nicht so ganz geklappt«, gab dieser zu. »Die Magie dieser Welt ist sehr komplex und ich hatte die Wechselwirkungen offensichtlich nicht richtig bedacht. Aber das ist ja jetzt auch egal. Heute wird mir der Sieg gelingen.«
    Er lächelte wieder. »Ich bin sicher, der ERHABENE wird mit mir zufrieden sein.«
    »Herr!« unterbrach ein atemloser Späher in diesem Moment seine Rede.
    »Was ist los?«
    Der junge Mann zeigte auf einen niedrigen Hügel. »Dahinter befindet sich die Armee der Magischen, Herr. Ich habe sie beobachtet. Was sollen wir unternehmen?«
    Der Ewige lachte wahnsinnig und breitete die Arme aus. »Was ihr unternehmen sollt?« rief er laut. »Angreifen natürlich!«
    Im gleichen Augenblick fielen Nicoles Fesseln.
    ***
    Zamorra ritt an der Spitze der Zentauren dem Rand des Waldes entgegen. Gerton hatte darauf bestanden, ihn zu tragen und mit der höheren Geschwindigkeit argumentiert, die sie auf diese Weise erreichen konnten. Dem Parapsychologen war es zwar unangenehm, ihn mit seinem Gewicht zu belasten, aber gegen diese Argumentation hatte auch er nichts sagen können.
    Zumindest hatten die anderen Zentauren seine Enthüllung, daß er nicht der Befreier war, relativ gelassen aufgenommen, auch wenn Zamorra in ihren Augen immer noch eine gewisse Scheu bemerkte. Aber die würde sich mit der Zeit wohl auch legen.
    »Wann werden wir in San Lirri sein?« fragte er Gerton.
    Der zuckte die Schultern. »Es wird bald dunkel, deshalb werden wir es heute nicht mehr schaffen. Wenn wir morgen früh aufbrechen, sollten wir dort sein, bevor die Sonne den Zenit erreicht hat.«
    Zamorra betrachtete die Hügel, die sich am Rand des Waldes erhoben.
    Das Gelände sah nicht sonderlich schwierig aus. Es gab eigentlich keinen Grund, die Nacht mit einer Rast zu verschwenden.
    »Können wir nicht trotz der Dunkelheit Weiterreisen?« hakte er nach.
    Der Zentaur schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich. Es sind viele Banden unterwegs, die nur auf die Gelegenheit

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