0671 - Der Zeittaucher
Schiffe im Sonnensystem. Er brauchte die teilweise unersetzlichen Spezialisten in den Mannschaften ebenso wie die wertvollen Sondereinrichtungen. Sie waren Teil des Großen Plans, wie unsere kühnen Versuche genannt wurden. Mit Hilfe dieses Planes würden wir den Laren und den Hyptons entkommen. Traktorraumer, die kleine Monde bewegen konnten, hochwertige fliegende Laboratorien und Kraftwerke, alle Arten von schweren und überschweren Einheiten, zu deren Erbauung das Imperium insgesamt Jahrhunderte gebraucht hatte. Diese wertvollen Spezialeinheiten stellten einen wahren Schatz dar, den wir brauchten.
...im Sonnensystem!
Wieder warf ich einen Blick auf das Gewimmel der Sonnen, von denen sich die drei roten Sonnen nur für denjenigen Terraner deutlich abhoben, der sie lange genug gesehen hatte und wußte, was sie in Wirklichkeit bedeuteten. Für jeden anderen war diese Konstellation nicht charakteristisch und fiel überhaupt nicht auf.
Nur durch Verrat oder einen unglaublichen, fast undenkbaren Zufall würden die Laren Archi-Tritrans entdecken. Selbst wenn man die genauen Koordinaten kannte, entzogen sich die Sonnen durch die unendliche Vielzahl anderer Sterne selbst den automatischen Geräten.
„Steht unsere Space-Jet bereit?" fragte ich.
Einer der Spezialisten an den Schaltpulten von PP-III nickte und erwiderte: „Sie steht bereit. Wir werden die letzten sein, die den Transmitter benutzen."
Ihnen allen war die Spannung in allen Stadien anzumerken. In etwas mehr als einer Stunde würden wir alle, wenn es gut gegangen war, im Sonnensystem sein.
Im Sonnensystem, warnte eindringlich mein Extrasinn, das wegen des Transmittersprungs in die gefährliche Gegenwart zurückspringen muß!.
Ein Summer ertönte: noch sechzig Minuten.
Noch immer gab es keine Möglichkeit, den Transmitterkontakt zwischen den Sonnen hier und Twin-Sol herzustellen, wenn sich das Sonnensystem im Schutz des Gezeitenfeldes in der Zukunft befand. Es mußte zurück in die Gegenwart. Dadurch wurde es ungeschützt und leicht zu verletzen. Den wartenden Flotten des Überschweren würde es leicht gemacht, in die riesige kugelförmige Blase des Gezeitenfeldes einzudringen. Dies war gleichbedeutend mit einer gigantischen Raumschlacht, deren Ende der Versklavung der Erde und der Planeten gleichkam.
Dies machte unsere Aktion so gefährlich.
Es würde auch niemals eine Möglichkeit geben, einen solchen Sprung durchzuführen, wenn das Gezeiten-feld in Tätigkeit war.
Wir warteten auf den Abrufimpuls.
Er kam über automatische Relais von der Erde und war gleichbedeutend mit einer Zeitangabe.
„Haben wir schon Nachricht von Rhodan?" fragte ich, immer unruhiger werdend. „Nein."
Rhodan wartete im Imperium-Alpha auf das Ankommen der Schiffe. Für den Sprung blieb nur ein kleines Intervall von wenigen Sekunden übrig. Die gesamte Aktion wurde von zusammengeschalteten Großrechenanlagen überwacht und gefahren. Sie bestimmten alles. Den Augenblick des ersten, zeitlichen Kontakts berechneten sie ebenso wie die Dauer des Sprungintervalls. Das Signal meiner Jet, die als letzte die Schnittlinien zwischen den Sonnen passierte und im gleichen Augenblick neben der irdischen Sonne erschien, würde das Feld wieder zurückschwingen lassen.
Wenn unser Vorhaben glückte, dann würden sich im Sonnensystem rund achtundachtzigtausend Raumschiffe versammelt haben.
Eine Flotte ohne Beispiel.
Die Sekunden vergingen für uns alle viel zu langsam. Sie formierten sich zu Minuten und mehr. Einzelne Befehle gingen hinaus. Die Triebwerke der Schiffe wurden hochgefahren.
Sämtliche Kommandanten wußten ganz genau, was Sie zu tun hatten. Sie mußten beschleunigen und dann wieder abbremsen und sich, in einzelne Formationen aufgegliedert, an ihre Plätze schieben.
Wenn ...wenn alles richtig ablief.
Andernfalls würden sie sich in eine ausbrechende Raumschlacht eingliedern und versuchen, den Angreifer zurückzuschlagen.
Keiner der Männer und keine der Frauen, die hier arbeiten und die Sekunden zählten, hatten Illusionen.
Es ging wirklich um die Existenz der Menschheit als ein unversklavtes galaktisches Volk.
Ich wandte mich von den Bildschirmen ab, ging hinüber an den Tisch, auf dem unsere detaillierten Einsatzbefehle lagen.
,Das Ganze kommt in ein kritisches Stadium!" sagte ich. „Wie ist das Befinden?"
„Dort draußen schweben zehntausend und mehr Schiffe mit laufenden Maschinen. Sie starten jetzt eben und bewegen sich langsam auf die Schnittlinien zu."
„Ich
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