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0673 - Die Jagd

0673 - Die Jagd

Titel: 0673 - Die Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand.
    Plötzlich erschrak sie. Das breite Gesicht verlor an Farbe, als hätte sie ein schlechtes Gewissen, das urplötzlich zum Ausbruch gekommen war.
    »Was wollen Sie?« Ihre Frage klang böse.
    »Ich suche jemanden.«
    »Na und?«
    »Er heißt Knife.«
    Die Person legte eine Hand an ihr Ohr. »Wie soll der heißen, Mister?«
    Suko wiederholte den Namen, obwohl er damit rechnete, hinters Licht geführt zu werden. Die Vorarbeiterin winkte locker ab. »Schauen Sie sich um, hier gibt es keinen Mann. Das schaffen wir Frauen allein. Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ein Bekannter von Knife.«
    »Den kenne ich nicht!«
    Suko wusste sehr genau, dass die Frau log. So gut konnte sie nicht schauspielern. Er hätte sie am liebsten hinter ihrem Schreibtisch in die Höhe gezogen. Die Blöße wollte er sich jedoch nicht geben, blieb sogar freundlich und erkundigte sich, wo er den besagten Knife wohl finden könnte.
    »Ich bin nicht sein Hüter.«
    »Dann kennen Sie ihn also doch.«
    Die Vorarbeiterin schloss für einen Moment die Augen, bevor sie böse sagte: »Hauen Sie endlich ab, Mann!«
    »Wo führt der Weg hin?«
    »Zu einem Lokal.«
    »Danke.« Er hatte längst die zweite Tür entdeckt, auf die er sich zuschob. Dabei merkte er, dass er von einigen Büglerinnen heimlich beobachtet wurde. In ihren Augen stand eine gewisse Furcht.
    Möglicherweise hatten sie die Fragen verstanden, und sie wussten auch, dass Knife irgendwo in der Nähe war.
    Nur wenn er sie fragen würde, bekäme er kaum Antwort. Diese Frauen waren froh, Arbeit zu haben.
    Sie würden ihren Job auf keinen Fall aufs Spiel setzen.
    »Danke«, sagte Suko, als die Vorarbeiterin wieder den Kopf senkte und auf ihre Liste schaute. Er drehte sich um, wollte gehen, als er die Bewegung sah.
    Jemand war gekommen.
    Wie ein Gespenst stand er im zischenden Dampf, der aus den Löchern der dicken Bügeleisen drang.
    Es war Knife, und er kam vor. »Wie immer du es geschafft hast, aus dem Verlies zu entwischen, Hund, hier bist du am Ende des Weges angelangt.« Und mit einem hässlichen Klicken schnellten die vier Messer aus dem Ring hoch…
    ***
    Wir waren in einen Geländewagen verfrachtet worden und rollten durch den dicken Schnee, der unter den breiten Reifen knirschte. Die Schatten der ersten Dämmerung waren über das Tal gefallen.
    Die Spitzen und Kämme der Berge glühten noch im letzten Licht der Wintersonne und sahen aus wie hellgelb angestrichen.
    Wir saßen im Fond, die Handfesseln umklammerten noch immer unsere Gelenke. Einer fuhr, der Zweite hatte sich neben uns gehockt und ließ hin und wieder seine Waffe sehen.
    Natürlich hätten wir einen Angriff versuchen können, aber durch die verdammten Handschellen waren wir einfach zu stark behindert. Einer von uns hätte sich immer eine Kugel eingefangen, und das wollten wir nicht riskieren. Der Raum hier war einfach zu eng.
    Das Haus des Logan Costello hatte etwas außerhalb des Ortes gelegen, so brauchten wir nicht durch Arosa zu fahren, um zum Ziel zu gelangen. Wir nahmen auch nicht die verschneite Serpentinenstraße nach Chur hinunter, sondern einen schmalen Weg, den ein Schneeräumer in die Landschaft gezeichnet hatte. Rechts und links lag der Schnee hoch wie eine hüfthohe Mauer.
    Manchmal wehte ein Windstoß die leichten Kristalle hoch und ließ sie gegen die Karosserie prasseln. Über uns nahm der Himmel eine immer dunklere Farbe an, und das Funkeln der Sterne glich einer kalten, herrlichen Pracht.
    Ein wunderbarer Winterabend kündigte sich an. Klar, kalt und mit einer auch bei Dunkelheit herrlichen Szenerie. Hinter uns lag Arosa, eingetaucht in den hellen Glanz der Lichter, wobei sich der Schein noch auf der weißen Schneefläche widerspiegelte und zahlreiche Laternen ebenfalls ihre Fülle verstreuten.
    Jane Collins saß rechts neben mir. Hin und wieder drehte sie den Kopf und schaute mich an.
    Ich lächelte nicht, sie aber verzog die Lippen jedes Mal, als hätte sie noch Hoffnung.
    Ich sagte nichts mehr, wollte auch nicht fragen und die andere Seite misstrauisch machen.
    Es ging hinein in die Berge. Das heißt, der Weg wurde steil. In weiten Kurven führte er in die Höhe.
    Wie lange wir fahren würden, konnte ich auch nicht sagen, jedenfalls hatten die Kerle vor, uns irgendwo abzusetzen und wahrscheinlich erfrieren zu lassen. Kein schöner Tod.
    Das Fahrzeug tat seine Pflicht. Auch wenn es manchmal rutschte, kam es doch immer weiter. Wir hielten uns mit Fragen zurück und wunderten uns nur darüber, dass der

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