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0673 - Raumschiff Erde

Titel: 0673 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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pariczanischen Walzen-Kriegsschiffen. Die Laren waren im Augenblick verschüchtert und nahmen kaum an den Kämpfen teil, würden jedoch in Kürze ohne Zweifel wieder mit eingreifen. Unsere eigenen Verluste waren minimal - so minimal in der Tat, daß hier und da der Verdacht geäußert wurde, die Regierung habe die Ziffern frisiert, um die Bevölkerung nicht in Unruhe zu stürzen.
    Ungeachtet ihrer hohen Verluste kämpften die Pariczaner mit einer Verbissenheit, die einer edleren Sache würdig gewesen wäre. Ihre Ausfälle ersetzten sie im Handumdrehen durch neue Einheiten. Wir konnten uns drehen und wenden, wie wir wollten, wir konnten Pariczaner abschießen, soviel uns vor die Geschützmündungen kamen: immer hatten wir es mit rund fünfunddreißigtausend Paricza-Raumern zu tun, die das Solsystem durchschwirrten und verzweifelt versuchten, an die Erde selbst heranzukommen.
    Über der Tagseite der Erde stand mittlerweile die Sonne als ein ungeheures, feuriges Riesenauge. Die Schutzschirme, die inzwischen auch über dem Mond angelegt worden waren, begannen, ihre Wirksamkeit zu verlieren. Es wurde wärmer. Und immer noch mußten wir weiter ausharren. Die Abwehrflotte zog sich, je näher der kritische Zeitpunkt heranrückte, immer dichter um das Erde-Mond-System zusammen. Im Augenblick des Transmittersprungs würde sie eine gewaltige Kugelhülle bilden, die den Mond und die Erde in sich einschloß und unmittelbar an der Grenze der Zone stand, auf die der Transportvorgang einwirkte. Auch die achttausend Posbi-Raumer wurden in diese Struktur mit einbezogen. Die Erde würde also umgeben von nahezu einhunderttausend Großraumschiffen im Archi-Tritrans-Transmitterempfänger materialisieren. Lediglich die zwölftausend älteren Einheiten unter Julian Tifflors Befehl würden dort, wo sich früher die Erde befunden hatte, zurückbleiben, aus sicherer Entfernung Beobachtungen anstellen und sich schließlich auf Schleichwegen ebenfalls nach Archi-Tritrans begeben.
    Am Abend des 4. März griffen die fünfzehntausend larischen Einheiten erneut ins Kampfgeschehen ein.
    Sie hatten die Verschnaufpause glänzend genützt: das Hoschtra-Paraventil war von nun an wirkungslos. Die Posbis verloren achtzehn Einheiten, bevor sie das Nutzlose ihres Unterfangens einsahen und sich von nun an an die Pariczaner hielten.
    Von unseren Großraumschiffen waren in den letzten Tagen und Wochen mehr als sechshundert mit dem KPL-Projektor ausgerüstet worden. Sobald man die Wirkungslosigkeit des Paraventils erkannt hatte, wurden diese Einheiten zur ausschließlichen Bekämpfung der SVE-Raumer abgestellt. Damit erzielten wir nicht unerhebliche Erfolge. Als der 5. März anbrach, hatten die Laren weitere 105 ihrer strukturvariablen Energie-Raumer verloren.
    Den ganzen 5. und 6. März über tobte die größte Raumschlacht aller Zeiten mit unverminderter Wucht. Immer neue Reserven wurden von den Pariczanern in den Kampf geworfen. Auf der Erde staunte man und wußte doch nicht, was erstaunlicher war: daß die Überschweren trotz ihrer gräßlichen Verluste noch immer weiterkämpften, oder daß sie, die bislang ein relativ unbedeutendes Mitglied der galaktischen Völkerfamilie gewesen waren, über so ungeheure Einsatzreserven verfügten.
    Im Laufe dieses Tages vollzog sich auf der Erde ein Stimmungsumschwung. Man glaubte endlich zu wissen, daß es dem Feind auch in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht mehr gelingen werde, die Erde in ernsthafte Gefahr zu bringen.
    Man brauchte die Aufmerksamkeit nicht mehr ungeteilt wie bisher auf die Vorgänge draußen im interplanetarischen Raum gerichtet zu halten. Man konnte plötzlich wieder an sich selbst denken und an das eigene Schicksal.
    Fast schien es so, als hätten die Menschen bisher gewaltsam aus ihrem Bewußtsein verdrängt, daß die Erde im Begriff stand, von ihrer jahrmilliardenalten Heimat Abschied zu nehmen. Es war, als würde man sich erst im Laufe dieser letzten zwanzig Stunden klar, daß die Sonne, die Mutter der Erde, in kurzer Zeit für immer vom Firmament verschwinden würde, um zunächst durch einen Pulk von Kunstsonnen, später dann durch einen fremden, unsagbar weit entfernten Stern ersetzt zu werden.
    Mit einemmal wurde es still in den Städten der Erde und draußen auf dem Land. Die Menschen gingen in sich, wie man so sagt.
    Der Lärm und die Aufregung verstummten. Fast ängstlich sah man zu dem riesigen, glutenden Sonnenball hinauf, der sich anzuschicken schien, die Erde zu verschlingen. In

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