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0673 - Raumschiff Erde

Titel: 0673 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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großmäulige Tirade gegen die Erde und die Menschheit losgelassen hatte, war noch im Kom-Prozessor gespeichert.
    Als Marabor den Auslöseschalter drückte, war die Verbindung mit dem Empfänger des Pariczaners hergestellt.
    „Ziel erkannt!" rief Major Ruitkon.
    Die SISTINA beschleunigte nach Höchstwerten. In rasender Geschwindigkeit kamen die feindlichen Einheiten näher.
    Der Gegner schien endlich erkannt zu haben, daß der kleine Terraner sich nicht in harmloser Absicht näherte. Seine erste Reaktion war, den Verband weiter auseinander zu ziehen und Spielraum für das eigene Geschützfeuer zu schaffen.
    „Feuer kann eröffnet werden", meldete Ruitkon gelassen.
    Marabor drückte den Auslöseschalter. Der Bildschirm leuchtete auf. Der Terraner blickte in den riesigen Kommandoraum eines pariczanischen Walzenschiffs. Unweit des Empfängers saß Myrianad, auch jetzt in seine goldglitzernde Phantasieuniform gekleidet.
    „Wir melden uns wieder, allmächtiger Vesyr der Pariczanischen Flotte", begann Marabor voller Hohn. „Wir kommen, um Staatsmarschall Bulls Versprechen einzulösen."
    Myrianad sprang auf. Sein breites Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse unsäglichen Entsetzens. Die Augen wollten ihm aus den Höhlen quellen. Die Lippen zuckten, als sie Worte zu formen versuchten.
    „Ich sehe, du bist vor Freude über meinen Besuch sprachlos geworden", verspottete ihn Marabor. „Nimm denn wenigstens unseren Gruß - einen Gruß im Namen aller Menschen, die zu quälen und zu töten du nun keine Gelegenheit mehr bekommen wirst.
    Da erwachte er aus seiner Starre. Er sprang vorwärts, als wolle er sich durch den Hyperfunk-Kanal hindurch auf Marabor stürzen.
    „Hund von einem Terraner!" gurgelte er. „Bist du nicht auf Merkur gestorben?"
    „Nein, Myrianad", antwortete Marabor ernst. „Das Schicksal hat mich aufbewahrt, um dir den Garaus zu machen."
    Ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden, befahl er: „Feuer...!"
    Die kleine SISTINA erbebte unter der Wucht des Abschusses. Über die Bildfläche zog sich plötzlich ein Nebel. Man sah, wie Myrianad den Mund weit aufriß. Wahrscheinlich schrie er aus voller Lunge, aber die Audioverbindung war bereits zusammengebrochen. Der Nebel wurde dichter und löschte das Bild aus. Das alles vollzog sich in Bruchteilen von Sekunden. Als Marabor aufsah, erblickte er auf der Panoramagalerie den Glutball einer Sonne, die unmittelbar vor der SISTINA aufgegangen war. Der Autopilot erkannte die Gefahr und hob das kleine Fahrzeug mühelos über die glutende Explosionszone hinweg.
    „Eine einzige Salve reichte aus ...", brummte Efrem Marabor.
     
    *
     
    So schnell, wie noch nie zuvor ein von Menschen erbautes Raumschiff die Tiefe des interstellaren Raumes durchmaß, bewegte sich die SISTINA auf jenen Punkt in der Nähe des galaktischen Zentrums zu, an dem der Transmitter der alten Lemurer, Archi-Tritrans, stand.
    Der Transmitter wurde von drei roten Riesensonnen gebildet, die an den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks standen.
    Etwa eine Milliarde Kilometer „über" dem Schwerpunkt dieses Dreiecks verharrte die lemurische Schaltstation, ein scheibenförmiges Gebilde von bedeutenden Ausmaßen, seit einiger Zeit das Revier von Lordadmiral Atlan, dem die Aufgabe zugefallen war, jene Schaltvorgänge einzuleiten und zu überwachen, die zum planmäßigen Empfang des Erde-Mond-Systems erforderlich waren.
    Ein Teil der gewaltigen Sonnenenergien wurde durch Geräte der Schaltstation angezapft und dazu verwendet, die Abstände innerhalb des Dreisonnensystems konstant zu halten. Ohne diese Maßgabe wären die drei Riesensterne, die sich relativ zueinander in Ruhe befanden, dem Sog der wechselseitigen Anziehung folgend, unweigerlich auf den gemeinsamen Schwerpunkt zugestürzt und dort in einer Explosion von kosmischem Ausmaß vergangen. Es sprach für die Qualität der lemurischen Technik, daß die Station diese wichtigste aller Aufgaben ohne jegliche Wartung fehlerfrei über die Jahrzehntausende hinweg bewältigt hatte.
    Die SISTINA materialisierte etwa eine halbe Lichtstunde von der scheibenförmigen Schaltstation entfernt. Die Augen der Männer waren wie gebannt auf den Bildschirm gerichtet, der ihnen das Dreieck der Riesensonnen zeigen mußte und irgendwo in der Nähe des Zentrums die Erde, den Mond, das Filigrannetz der knapp 100.000 Großraumschiffe und den winzigen Lichtfleck der Kunstsonnen. Der Schrei der Begeisterung drängte sich den Leuten auf die Lippen und wartete nur auf das

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