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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach einem im Lauf der Jahre immer wieder verbesserten Plan die einstige Kalahari.
    Uralte Bäume, Bewässerungsanlagen, die hydroponischen Farmen, die kleinen Brücken und die Siedlungen, die aus der Luft so gut wie unsichtbar waren - alles das kontrollierte dieses Team und eine Anzahl anderer Mannschaften. Sie waren für jeden Zweck einsetzbar. Zur Schädlingsbekämpfung ebenso wie zur Reparatur schadhafter Leitungen oder Brunnen.
    „Nichts los!" sagte David und deutete nach unten.
    „Warte nur!" prophezeite Remba.
    Der Lautsprecher hämmerte Panikmeldungen aus allen Teilen der Erde in ihre Ohren. Vulkanausbrüche! Überschwemmungen!
    Gebrochene Staudämme! Flutwellen! Beben! Mit scharfen Augen betrachteten die beiden Männer die Landschaft, die unter ihnen dahinzog. Eine Brücke tauchte auf, über die gerade ein kreischend gelber Gleiter auf seiner Piste dahinraste. Keine Spur von einem Beben. Der Fluß, der sich in weiten Windungen durch das Gelände zog, zeigte kein Hochwasser. Aber ganz langsam schlich sich eine verdächtige Nervosität in die Gedanken der beiden Männer.
    „Remba?"
    Ein starker Wind fuhr dicht über den Boden dahin. Die Kronen der Bäume schüttelten sich. Auf den Weiden, auf denen das Gras fast mannshoch stand, zeichneten sich Strukturen wie Meereswellen ab.
    „Ich höre?" erwiderte N'getha seinem Kameraden.
    „Mir ist gar nicht wohl. Eben, dieser Damm. Dann der Deich in Nordeuropa. Die Erde schüttelt sich."
    Sie sahen sich kurz an. Beide sahen aus, als ob sie Zwillinge wären. Sie waren Neger, fast zwei Meter groß, breitschultrig und knapp vierzig Jahre alt. Sie hatten die letzten zwei Jahrzehnte hier verbracht, eintausend Kilometer von der Heimat ihrer Ahnen entfernt. Wieder schüttelten sich die Bäume. Remba wartete auf den Ansturm des Windes, um die Maschine auszusteuern. Aber er wartete vergeblich. Das war der Moment, an dem er zum erstenmal stutzig wurde.
    „Verdammt! Verdammt! Bei M'shimba M'shamba, David! Kein Wind! Und die Bäume bewegen sich!"
    „Aber die Kalahariwüste war noch nie seit der letzten Rißeiszeit ein Bebengebiet!"
    Remba lachte.
    „Mann! Seit dieser Zeit hat sich die Erde auch niemals von ihrem Platz im Sonnensystem entfernt."
    Sie waren mit allem fertig geworden, mit der Vorstellung sogar, daß die Erde von einem Pulk künstlicher Sonnen erwärmt wurde, nicht mehr von einem einzigen Gestirn. Und sogar mit der Vorstellung, daß die Erde von Archi-Tritrans aus vagabundierend durch den Kosmos zog, den Mond in einer wirbelnden Bahn im Schlepp hinter sich herziehend. Aber die Vorstellung, daß ihr geliebter Park verwüstet werden konnte, akzeptierten sie nicht.
    Nicht sie, und auch die anderen Teams nicht.
    „Die Bäume!" rief M'komo. „Sie brechen zusammen."
    „Ich sehe es. Offensichtlich ein kleines Beben. Warten wir auf einen Kontakt!"
    David drückte einen Schalter, und augenblicklich verstummte der überregionale Sender. Die Lautsprecher zischten, atmosphärische Störungen knisterten und knatterten. Der Empfänger war jetzt auf die vielen Minifunkgeräte und Minikoms eingestellt, die von der Bevölkerung des Parks benutzt wurden.
    Gerade, als der Gleiter die Brücke überflog, sagte David plötzlich: „Halt! Fliege eine Schleife! Die Brücke! Es ist ernster, als wir glauben, Remba!"
    „Verstanden, Dave!"
    Remba handelte augenblicklich, riß den Gleiter in einen riskanten Sturzflug und gleichzeitig in eine Kurve. Als er aus dem Fenster blickte, sah er die Brücke. Eben war sie noch ein breites Band aus reinem Weiß gewesen, an einigen Stellen beschattet und überdeckt von mächtigen Baumkronen.
    Jetzt neigten sich in dem geriffelten Kunststoff schmale Risse, wurden breiter, zackten nach allen Seiten aus und platzten wie ein Spinnennetz. Dann wurde der Beton sichtbar. Die Ebene der Brücke zerbrach. Plötzlich bildete der glatte Streifen eine Oberfläche aus, die den Wellen vor dem Strand glich. Einzelne Teile kippten nach beiden Seiten ab und sackten schwer durch.
    Dann brach die Brücke auseinander.
    Eine Wolke aus weißem Gesteinsstaub breitete sich aus. Aus den Leitungen, die im Brückenkörper verlegt worden waren, schlugen Funken. Jetzt erreichten die Geräusche die beiden Männer in dem Gleiter. Krachend und polternd, mit dem eigentümlich singenden Geräusch überdehnten Stahls, riß die Verbindung zwischen den Ufern auf. Teile fielen in den Fluß, andere schlugen schwer in das weiche Ufer. Einige Tiere stürzten sich ins Wasser und schwammen

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