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0678 - Der Zauberschädel

0678 - Der Zauberschädel

Titel: 0678 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Augen wichtig. In ihnen zeichnete sich oft ein Vorhaben ab. Da genügte eine kurze Bewegung, ein Zucken, um mir zu sagen, was diese Viecher eventuell vorhatten.
    Sie waren zu Statuen geworden. Schwarz, unheimlich, manchmal mit einem dünnen Schneefilm auf dem Gefieder, saßen sie da und lauerten.
    Sie bewegten nicht einmal ihre Schnäbel. Und die Augen, flach wie kalte Teiche, hatten einen metallischen Glanz bekommen.
    Ich wurde unwillkürlich an einen berühmten Film erinnert. Da hatten die Vögel Menschen ebenso angestarrt und zunächst nichts getan.
    Die Gänsehaut wollte nicht weichen. Es kostete mich schon Beherrschung, die Nerven zu bewahren, und ich stellte mir gleichzeitig die Frage, ob die Vögel wohl einen direkten Kontakt zu diesem geheimnisvollen Duvalier besaßen. Wenn ja, konnte ich möglicherweise über sie an ihn herankommen und natürlich auch an Suko.
    Noch immer dachte ich an den Film »Die Vögel«. Dort waren die Tiere ebenfalls so etwas wie Vermittler gewesen. Ich konnte nur hoffen, dass dies auch hier der Fall sein würde. Die lauernden Tiere würden meine Gedanken weitertragen.
    An diesem Platz hatten sie auf mich gewartet. Inmitten eines Dorfes und trotzdem einsam, denn es traute sich kein Bewohner in unsere Nähe.
    Die Menschen blieben zurück. Sicherlich hatte sich auch herumgesprochen, mit welchen Verletzungen die Bedienung leben musste.
    Ich hatte meine Beretta, ich besaß den Dolch, ich trug auch mein Kreuz bei mir.
    Waffen, durch die ich mich gegen Dämonen schützen konnte, aber auch gegen diese Tiere, wenn sie hordenartig heranflogen und mich attackierten.
    Allein ihre Größe konnte einem Menschen Furcht einjagen. Ob alle Tiere so aggressiv waren wie die Vögel mit den blutigen Schnäbeln, konnte ich nicht sagen. Ich rechnete jedenfalls damit, dass dies der Fall sein würde.
    Wer machte den Anfang?
    Mich juckte es schon, den Stecher der Beretta durchzuziehen, um die Vögel mit einigen Silber kugeln zu vertreiben, aber irgendwo tief in meinem Innern befand sich eine Hemmschwelle. Ich war mittlerweile der Ansicht, dass sie mit einem bestimmten Auftrag erschienen waren, sonst hätten sie sich schon längst auf mich gestürzt.
    Aus dem Hintergrund hörte ich Stimmen. Eine Frau schrie gellend auf.
    »Wer hat das getan? Wer hat sie so zugerichtet?«
    Andere Bewohner beruhigten die Person. Um sie konnte ich mich nicht kümmern, denn ich stand nach wie vor in einer Landschaft der Kontraste. Auf der einen Seite der helle, reflektierende Schnee, auf der anderen die kohlrabenschwarzen Vögel, die aussahen wie mutierte Raben oder Krähen. Viel größer waren sie geworden, auch flacher, wenn sie die Flügel angelegt hatten.
    Wer griff zuerst an?
    Keiner von uns, denn etwas anderes passierte. Und zwar das, was ich mir erhofft hatte. Ein Fremder erschien - Duvalier!
    ***
    Er war auf einmal da. Nichts hatte mich gewarnt, vielleicht das leise Zischen, das wie ein Atemhauch über den Schnee hinwegwehte. Es konnte auch möglich sein, dass sich die Luft vor mir verdichtete; jedenfalls materialisierte sich eine Gestalt, die mir fremd war.
    Ich behielt die Nerven. Tat nichts, um den anderen zu reizen.
    Er stand vor mir!
    Mensch - oder nicht?
    Seine Umrisse waren die eines Menschen, doch ich erinnerte mich genau an Sukos Besuch in unserem Büro. Er hatte so ähnlich ausgesehen wie der weiß und kraushaarige Duvalier.
    Feinstofflich, an den Umrissen leicht zitternd, ätherisch aussehend, als wäre er nur eine Projektion.
    Das war Duvaliers zweites Ich!
    Suko hatte auch davon gesprochen, dass er durch sein Aussehen nicht nach Indien hineinpasste.
    Es stimmte.
    Dieser Mann erinnerte mich an einen alten Voodoo-Priester, wie man ihn von Haiti her kannte. Dunkel schimmerte sein Gesicht, hell dagegen das Kraushaar. Er besaß ein dickes, wie aufgepumpt wirkendes Gesicht, er starrte mich an, aber ich hatte den Eindruck, als würde er mich überhaupt nicht sehen.
    Er trug einen langen Mantel, mehr ein Gewand, das an seinen Knöcheln endete. Seine Augen blickten kühl und gleichzeitig wissend, und in seinem Gesicht bewegte sich nichts.
    Weshalb war er hier?
    »Kannst du reden?« fragte ich ihn. Ich wollte dieses lastende, unnütze Schweigen einfach brechen.
    Seine Augen bewegten sich.
    Er schaute genau in mein Gesicht, als wollte er darin forschen. »Sag etwas!«
    »Von dir hat Suko gesprochen!«
    »Sehr richtig, Duvalier.«
    »Und meinen Namen kennst du auch!«
    Ich nickte andeutungsweise. »Zudem weiß ich

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