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0678 - Der Zauberschädel

0678 - Der Zauberschädel

Titel: 0678 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schabte mit der Gabel Konfitüre vom Teller und aß sie zusammen mit einigen Krümeln. »Wie Sie sehen. Es gibt Menschen, die auch bei einem derartigen Wetter hinaus müssen.«
    »Sicher, Mister. Den Kindern macht es ja Spaß. Aber jetzt noch im Auto zu sitzen, das wäre nicht mein Fall.«
    »Es ist mein Job - leider.«
    »Was machen Sie denn?«
    »Ich bin Vertreter.«
    »Interessant.«
    Sie wollte mehr wissen. Ich tischte ihr die Lüge von einem Vertreter auf, der die Friseure besucht, um seine Wässerchen und Tinkturen zu verkaufen.
    »Auch hier bei uns?«
    »Nein, hier bin ich nur auf der Durchreise. Aber ich werde mir Ihr Café merken. Diese Croissants sind wirklich einmalig. Haben Sie die jeden Tag frisch.«
    »Natürlich!« erklärte sie voller Stolz und strich gleichzeitig mit einer verlegen über das Lob wirkenden Geste durch das graue Haar mit den blonden Strähnen.
    Ich wollte nicht zu lange warten und verlangte die Rechnung. Da die Bedienung nicht zu sehen war, kassierte die Besitzerin. Sie ärgerte sich darüber.
    »Was haben Sie?« fragte ich.
    »Ach nichts. Das Personal, wissen Sie. Nur ein Gast und Elaine ist verschwunden.«
    »Seien Sie nicht so streng, Madam.«
    »Manchmal muss man das. Es sind schlechte Zeiten, Mister. Sie haben meine Croissants gelobt, aber glauben Sie nicht, dass es die Bewohner dieses Kaffs tun. Die denken gar nicht daran, die essen immer nur ihr eigenes Brot. Den weichen, weißen Toast, die…« Sie hörte auf, denn die Klingel über der Tür schlug an.
    Nicht ein Gast betrat das Café, sondern Elaine. Ich schaute kaum hin, hörte nur, wie die Besitzerin den Namen der Bedienung aussprach, und dann noch einmal.
    Diesmal schrill und keuchend.
    Ich schnellte hoch und herum.
    Was ich sah, war schrecklich. Über die Schwelle taumelte eine blutbeschmierte Gestalt, deren Gesicht von Hieben malträtiert worden war.
    Mit dem linken Auge war auch etwas geschehen. Es sah aus wie herausgehackt.
    Der heiße Schock durchfuhr mich wie ein Strahl. Noch bevor ich Elaine auffangen konnte, fiel sie um und riss einige Stühle gleich mit. »Holen Sie einen Arzt!« schrie ich der Besitzerin zu und hetzte selbst nach draußen, denn ich wusste genau, wem die Bedienung diesen Angriff zu »verdanken« hatte.
    Den Monstervögeln!
    ***
    Schwarze Schatten über dem weißen Schnee. Blut zeichnete eine rote Tropfenspur. Ich sah dies alles wie in einem bösen Traum und wusste genau, wohin ich mich zu wenden hatte.
    Was Elaine draußen auf dem Parkplatz wollte, war mir unbekannt. Ich aber verfolgte ihre Spur und achtete auch auf den Schatten über mir, der mich aber nicht angriff.
    Zweimal rutschte ich aus, fing mich Wieder, lief weiter und erreichte meinen Wagen.
    Und da hockten sie.
    Sechs oder sieben der schwarzen Mordvögel, gewaltig mit ihren breiten Schwingen, die einige von ihnen ausgefahren hatten. Sie bildeten einen großen Kreis, der an einer Stelle unterbrochen war, wie für mich geschaffen, um hineingehen zu können.
    Sie taten mir nichts, aber bei zwei von ihnen schimmerte Menschenblut auf den Schnäbeln.
    Mir wurde nicht allein wegen des Wetters kalt. Ich hatte die Jacke noch mitgenommen, sie übergestreift, aber nicht geschlossen. So stand ich den Bestien gegenüber.
    Wenn es zum Kampf kam, würde ich ihnen nicht ohne Verletzungen entwischen können, aber das wollte ich auch nicht. Mir war wichtiger, dass sie mich an ein bestimmtes Ziel brachten.
    Es soll ja Menschen gegeben haben, die mit Tieren sprechen konnten, ich gehörte nicht dazu. Mein Verstand sagte mir, dass es Irrsinn war, mich in ihre direkte Nähe zu begeben, aber ich wollte sie einfach provozieren. Sie mussten mir den Weg zeigen. Also schritt ich in den Kreis hinein und interessierte mich nicht dafür, was außerhalb geschah.
    Nur die Vögel und ich waren wichtig.
    Bewaffnet war ich mit der Beretta und dem Dolch. Sicherheitshalber hängte ich mein Kreuz ab, behielt die Kette zwischen den Fingern und schwenkte den Talisman im Kreis.
    Sie lauerten wie Krieger, die auf den Befehl ihres Anführers warteten, aber der befand sich Tausende von Meilen entfernt, und doch glaubte ich daran, dass er mit ihnen in Verbindung stand, denn nur er konnte sie geschickt haben.
    Es war still geworden. Was vor dem Haus geschah, bekam ich nicht mit.
    Geräusche jedenfalls drangen nicht an meine Ohren. Ich hörte nur das Knirschen der eigenen Schritte im Schnee, der unter den Sohlen pappte.
    Natürlich konzentrierte ich mich auf sie. Dabei waren für mich

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