Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
beschädigen. Sie werden hinterher noch genauso schön sein wie jetzt. Vielleicht sogar noch ein bißchen schöner.«
    Cuca stand auf, und da Wakalla dem Dämon sein Schwert an die Brust gesetzt hatte, näherte sich Lobbon dem Mädchen. Es blitzte gefährlich in ihren Augen, doch Lobbon nahm das nicht ernst.
    Breit grinsend ging er auf sie zu. »Als wir euch sahen, dachten wir, Atax wäre zu beneiden. Ich möchte nun prüfen, ob das auch tatsächlich stimmt.«
    Cuca schlug um wie der Wind.
    Ihr Blick hieß den Coor-Banditen auf einmal willkommen. Ihre sinnlichen Lippen öffneten sich. Er sah ihre weißen, regelmäßigen Zähne, durch die sich die rosige Zungenspitze drängte.
    Sie wollte es genau wie er…
    Lobbon holte tief Luft. »So ist es richtig«, sagte er. »Warum immer nur Atax?«
    »Ja«, flüsterte Cuca. »Warum immer nur er?«
    »Wir ziehen uns zurück«, sagte Lobbon.
    »Wozu? Atax kann uns nicht stören. Dein Freund hält ihn doch mit dem Schwert in Schach. Ich möchte, daß uns Atax dabei zusieht.«
    Lobbon lachte. »Ist das eine Art Rache?«
    »Vielleicht.«
    »Dann bin ich genau der Richtige, mit dem du sie ausführen kannst: He, Atax! Sieh genau zu. Ich bin sicher, du kannst heute eine ganze Menge lernen!«
    »Nicht so viele Worte«, sagte Cuca ungeduldig. Sie breitete die Arme aus. »Komm. Ich bin hungrig.«
    Lobbon trat näher. Zum erstenmal schien er sie genauer zu sehen. Sie hatte bisher immer so jugendlich gewirkt, doch nun erkannte er, daß ihre Haut trocken und faltig war.
    »Komm«, flüsterte sie lockend. »Laß dir nicht soviel Zeit…«
    Er sah dünne dunkle Härchen auf ihrer Oberlippe, eine große dunkle Warze neben der Nase, etliche kleine Warzen, die über das ganze Gesicht verteilt waren.
    Wie war das möglich? Wieso war das nur aus der Nähe zu sehen?
    »Was hast du denn? Warum zögerst du?« fragte Cuca Leidenschaftlich.
    »Nun tu ihr doch endlich den Gefallen, Lobbon!« rief Wakalla. »Laß sie doch nicht so lange betteln.«
    Cuca hatte ihr Aussehen verändert. Aus der Nähe sah sie direkt abstoßend aus. Alt und verbraucht wirkte sie. Überhaupt nicht mehr anziehend. Bei ihrem Anblick verging Lobbon alles.
    Nicht mit dieser scheußlichen alten Vettel, dachte er und trat einen Schritt zurück. Da warte ich lieber auf Roxane Arma. Die da kann Wakalla haben.
    Er wandte sich an den Komplizen. »Du wolltest doch zuerst drankommen.«
    Wakalla lachte aus vollem Hals. »Also das habe ich bei dir noch nie erlebt. Was ist denn auf einmal los mit dir? Du trittst freiwillig zurück? Hat sie dich zu sehr erregt?«
    »Nimm sie, sie gehört dir«, sagte Lobbon angewidert.
    »Dann paß du auf den Knaben auf«, verlangte Wakalla, auf Atax weisend, und Lobbon richtete sein Schwert gegen den Dämon, der mit den Coor-Banditen spielte, doch das wußten sie nicht. Schon längst hätte er sie töten können, aber er ließ sich damit noch Zeit. Ihm war aufgefallen, zu welchem einfachen Trick Cuca gegriffen hatte, und das amüsierte ihn.
    »Lobbon hat Schwierigkeiten«, sagte Wakalla. »So etwas kommt bei mir nicht vor. Tut mir leid, daß der Junge dich enttäuscht hat. Ich werde dich sofort entschädigen.«
    Er machte noch einen Schritt auf Cuca zu, und dann prallte er zurück. Sie hatte ihr Aussehen noch mehr verändert. So, wie sie jetzt dastand, würde sie auf ganz Coor keinen Mann finden.
    Wakalla drehte es den Magen um.
    Er schüttelte benommen den Kopf, wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Augen, hoffte, daß Cuca dann wieder verführerisch aussehen würde, doch ihr Anblick wurde immer scheußlicher, unerträglicher.
    »Was ist?« fragte Cuca triumphierend. »Was habt ihr denn? Ich dachte, ihr wolltet Atax vertreten. Warum tut ihr es nicht?«
    »Verdammt, hast du schon mal in einen Spiegel gesehen?« fragte Wakalla angewidert. »Dann müßtest du die Antwort kennen.«
    »Du hast mir etwas versprochen!« sagte Cuca. »Ich will, daß du es tust. Ich verlange es.«
    Wakalla wich zurück.
    Sie trat vor und griff nach ihm.
    »Faß mich nicht an!« schrie Wakalla.
    Da fing Cuca an kreischend zu lachen. »Was seid ihr denn für Männer?«
    Wut und Abscheu schüttelten Wakalla. Er griff nach dem Schwert und wollte Cuca töten.
    In diesem Augenblick veränderte auch Atax sein Aussehen. Er präsentierte sich den Coor-Banditen in seiner wirklichen Gestalt. Lobbon bemerkte die Veränderung erst, als sie schon fast abgeschlossen war. Sie verblüffte ihn so sehr, daß er nicht daran dachte, mit dem

Weitere Kostenlose Bücher