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068 - Der Vampir und die Taenzerin

068 - Der Vampir und die Taenzerin

Titel: 068 - Der Vampir und die Taenzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marilyn Ross
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Vandalismus, oder könnte Marios ruheloser Geist sich aus dem Sarg befreit haben?“
    Er antwortete nicht sofort. Dann stellte er fest: „Für Sie existiert der mysteriöse Geist also wirklich?“
    „Ich bin davon überzeugt“, sagte sie ernst. „Sie nicht?“
    „Bisher habe ich daran gezweifelt, obwohl ich nicht von der Hand weisen will, daß Mario früher tatsächlich einmal gespukt hat. Aber ich war der Meinung, er habe schließlich seine Ruhe gefunden, wie andere unglückliche Geister auch. Nun bin ich nicht mehr so sicher.“
    „Ich glaube bestimmt, daß Marios Geist herumirrt, getrieben vom Rachedurst.“
    „Wenn er wirklich wieder sein Unwesen treibt, müssen wir etwas unternehmen, ihn aufzuhalten.“
    Dianas Gedanken waren bereits weitergewandert. „Die Vampirgeschichte – ist er darin verwickelt? Ich weiß nicht viel darüber.“
    Er lachte trocken. „Sonst würden Sie sich vielleicht hüten, im Dunkeln mit mir zusammen zu sein.“
    Sie blickte ihn fragend an. „Was meinen Sie damit?“
    „Diese Geschichte geht auf meinen Vorfahren zurück, den vielverfluchten Barnabas Collins, dessen Porträt in Collinwood hängt.“
    „Sie sehen ihm erstaunlich ähnlich.“
    „Wie oft habe ich das schon gehört!“ Er lächelte schwach. „Vor ungefähr hundertfünfundsiebzig Jahren beschuldigte man ihn, ein Vampir zu sein und die Frauen der Umgebung anzufallen. Die Stimmung gegen ihn nahm so bedrohliche Formen an, daß er sich gezwungen sah, nach England zu fliehen.“
    „Aber gibt es überhaupt Vampire?“
    „Ja. Ich habe Gründe, es anzunehmen.“
    „Aber dieses Gerede, Ihr Vorfahre sei einer gewesen und mache sogar jetzt noch die Gegend unsicher, ist doch absoluter Unsinn!“
    „Ich bin froh, daß Sie so denken.“
    „Wie ist es überhaupt zu dem Gerücht gekommen?“
    „Durch meine Rückkehr“, antwortete er fast beiläufig.
    Diana starrte ihn fassungslos an. „Ihretwegen?“
    „Ja. Ich kleide mich vielleicht ein wenig altmodisch. Die Leute hier verstehen das nicht. Sie halten auch meine Arbeitsgewohnheit und meine Art mich zu entspannen für merkwürdig. Weil ich mein Haus nicht vor Sonnenuntergang verlasse, stempeln sie mich als lichtscheu ab.“
    „Wie dem auch sei“, meinte Diana. „Eleanor hatte ein Vampirmal an ihrem Hals, als sie gefunden wurde. Ich weiß genau, daß sie so etwas nie vortäuschen würde.“
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über Barnabas’ Züge. „Ich sagte Ihnen ja bereits: ich glaube, Eleanors Fall ist eine Ausnahme. Vielleicht hat sie sich am Hals verletzt, als sie aufschlug. Und ihr Sturz von den Klippen kann sehr wohl von einem recht lebendigen Menschen verursacht worden sein, nicht von einem Geist!“
    Diana nickte aufgeregt. „Sie haben bestimmt recht! Es treibt sich ein Strolch in der Gegend herum. Ich habe heute nachmittag bereits unliebsame Bekanntschaft mit ihm gemacht.“ Sie erzählte ihm von den Vorfällen.
    Besorgt meinte Barnabas: „Geben Sie Ihre Rolle auf. Verlassen Sie Collinwood!“
    „Nein, das kann und darf ich nicht tun“, wehrte sie ab. „Es wäre den anderen gegenüber unfair. Außerdem glaube ich, daß Stefans Ballett ein Erfolg wird. Und ich möchte gern daran teilhaben.“
    „Dann mußt du mir aber versprechen, gut auf dich aufzupassen, mein Liebes“, sagte er, plötzlich zum vertrauten Du übergehend. Er legte seinen Arm um Diana und küßte sie lange. Nun war sie unsagbar glücklich. An seiner Brust fühlte sie sich geborgen und sicher, trotz allem, was vorgefallen war. Und dann, ganz langsam, wurde ihr bewußt, wie kalt seine Lippen waren – kälter noch als seine Hände. Ein Schatten fiel über den Augenblick des Glücks.
    „Uhhhh, uhhh“, heulte melancholisch ein Nachtvogel, als er dicht an ihnen vorbeiflatterte. Barnabas ließ sie sofort los und blickte sie traurig an.
     

     
    Diana lächelte verlegen. „Mit meinen Nerven scheint es nicht zum besten zu stehen. Das Klagen der Eule jagt mir einen kalten Schauder über den Rücken. Alles kommt mir plötzlich so unheimlich vor.“
    Barnabas senkte den Kopf. „Ich hätte dich nicht küssen dürfen!“
    Sie streichelte seine Hand. „Ich bin glücklich, daß du es getan hast“, sagte sie zärtlich. „Das war es auch nicht. Ich hatte bereits zuvor ein so seltsames Gefühl. Und als du mich dann küßtest, bildete ich mir ein, deine Lippen seien ganz kalt.“
    „Das sind sie auch manchmal“, meinte er traurig. „Ich leide häufig an Untertemperatur.“
    Besorgt fragte

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