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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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neuartigen, großartigen Existenzform, die sie dem Commander verdankte - aber das war nicht das, was sie sich von ihrem Leben erhoffte. Sie war von ganz unten nach fast schon ganz oben aufgestiegen, durch die Hilfe des ›seligen Kraken‹, und sie wollte nicht wieder ganz unten anfangen. Niemals mehr.
    Bishop hatte ihr eine neue Existenz geschenkt, eine neue Lebenserfahrung. Aber er hatte ihr auch alles genommen, was sie zuvor erreicht und besessen hatte.
    Sie begann ihn zu hassen.
    Wie konnte sie es anstellen, ihn dafür zur Rechenschaft zu ziehen?
    Sie überlegte noch, als sie draußen abermals Schritte hörte…
    ***
    Chance vertan!, begriff Nicole entsetzt. Bishop ließ sich auf ihr Spiel nicht ein. Er wollte sie definitiv nicht überleben lassen, und er gab ihr keine Chance! Mit ihrem Versuch, ihn unter Druck zu setzen, hatte sie sich selbst ausgetrickst.
    Denn er bluffte nicht!
    Nicole fühlte den Schmerz in ihrem Bein, als Rani den Fuß langsam weiter drehte. Er würde es so lange tun, bis die Sehnen und das Fleisch rissen, bis die Knochen aus dem Gelenk sprangen. Und im Gegensatz zu einem Menschen besaß er die Kraft, das auch tatsächlich zu schaffen!
    Nicole fühlte, wie ihr der Angstschweiß ausbrach - und sich mit dem klebrigen Sekret vermischte, das ihr Gesicht bedeckte und ihre Haare verschmierte. Noch war der Schmerz erträglich, der furchtbare Druck noch auszuhalten, aber allein die Angst vor dem, was kam, ließ sie aufschreien. Sie verlor die Kontrolle, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben.
    Denn es würde nicht aufhören.
    Es würde weitergehen. Stück für Stück. Bis sie endlich als entsetzlich verstümmeltes Etwas starb!
    Sie sah, wie der letzte Kobramann eine Lederschnur zwischen seinen Händen straff zog. Und sie wusste, was das bedeutete; er würde den Beinstumpf abbinden, damit Nicole nicht zu rasch verblutete. So, wie es Bishop angekündigt hatte.
    Zu ihrer Angst gesellte sich Hass. In diesem Moment wäre sie fähig gewesen, Nick Bishop vorsätzlich zu ermorden.
    Wenn man sie nur gelassen hätte…
    Sie schrie immer noch. »Aufhören… aufhören…« Und sie verstand ihre eigenen Worte kaum. Es wurde unerträglich. Jeden Moment konnten Fasern und Sehnen reißen…
    Sie sah nicht einmal, dass Bishop Rani einen Wink gab.
    Aber dann ließen der furchtbare Druck und der Schmerz nach.
    »Du hast es dir also doch noch einmal überlegt, Nicole Duval«, hörte sie wie durch Watte die höhnische Stimme des Commanders. »Dann solltest du meine Geduld nicht länger auf die Probe stellen. Denn beim nächsten Mal werde ich Rani nicht mehr stoppen. Dann werde ich diesen Raum verlassen und mir nicht einmal mehr dein Geschrei anhören. Also, was ist jetzt mit dem Dhyarra-Kristall?«
    Nicole keuchte, rang nach Atem. Sie brauchte Zeit, sich wieder zu beruhigen! Da war immer noch die entsetzliche Todesangst, und diese Angst wollte einfach nicht schwinden! Denn so oder so würde sie als Schlangenfutter enden! Nur nicht ganz so schmerzhaft…
    Sie beschloss, ihren Bluff trotzdem durchzuführen.
    Sollte dieser verfluchte Dreckskerl doch auch Angst haben! Wenigstens für ein paar Stunden!
    »Die Dhyarra-Magie«, presste Nicole hervor, »ist vergiftet !«
    Bishop blieb seltsam ruhig. »Das dachte ich mir schon«, sagte er. »Wie äußert sich das, und wie kann man dieses ›Gift‹ neutralisieren?«
    »Das können nur Zamorra oder ich«, murmelte sie erschöpft.
    »Ach nein«, sagte er spöttisch. »Ein weiterer Versuch, zu überleben? Ich hätte dich für schlauer gehalten.«
    »Du hast den Kristall berührt, Schlangensklave«, sagte Nicole leise. »Damit hast du dein Todesurteil unterschrieben. Die giftige Magie wird dich innerhalb von 24 Stunden töten. Du wirst bei lebendigem Leib verfaulen; du wirst noch denken und Schmerz fühlen können, wenn du praktisch nur noch ein Skelett bist, das allmählich zu Staub zerpulvert. Du wirst…«
    »Ich werde nicht sterben, weil du mir verrätst, wie ich dieses Gilft neutralisieren kann«, sagte er.
    Er zeigte keine Spur von Furcht!
    War er wirklich so eiskalt?
    »Du selbst kannst es nicht tun«, sagte sie. »Das können nur Zamorra oder ich.«
    »Warum?«
    »Weil dazu der Dhyarra und seine Magie selbst benutzt werden müssen. Aber der Kristall übersteigt dein Para-Potential - sofern du überhaupt eines hast.«
    Gib mir den verdammten Kristall, weil du glaubst, ich könnte die angebliche Wirkung damit neutralisieren! Habe ich den Dhyarra-Kristall erst mal, ist hier

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