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0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen, aber sofort den richtigen Eindruck bekommen. Die hier lebenden Menschen, die Rockwell großspurig als Stadt ansahen, wollten keine Fremden. Sie blieben lieber unter sich. Es war schon ein kleines Wunder gewesen, daß Bill überhaupt bedient worden war.
    In Rockwell und mitten in der Nacht hatte er seinen Informanten Donovan getroffen, einen Kollegen, der sich selbst als Sensationsreporter einstufte.
    Donovan hatte dann von den Ungeheuern gesprochen, die Rockwell und Umgebung unsicher machten.
    Ein Wahnsinn, eine unglaubliche Begebenheit, die Bill einfach lächerlich fand, wenn nicht ausgerechnet Donovan ihm diese Nachricht übermittelt hätte.
    Und er war kein Spinner. Donovan wußte genau, wo es langging. Er gehörte zu den Kollegen, die unglaublich gut recherchierten, bevor sie etwas in Bewegung setzten. Es hatte mit einer Nachricht angefangen, dann hatten sie sich getroffen, und Donovan hatte darum gebeten, daß Bill im nahen Wald sein Lager aufschlug.
    Gern hatte er es nicht getan, doch Donovan hatte ihm versprochen, daß es sich lohnen würde.
    In dieser Nacht sollte es passieren.
    Und die Nächte waren verdammt kalt, auch wenn sich der Monat März allmählich dem Ende zuneigte. Die Bäume trugen noch kein Kleid aus Blättern, sie reckten sich kahl über dem Reporter in die Höhe, als wollten sie den dunklen Himmel streichen.
    Es war überhaupt eine düstere Nacht. Man hätte sie auch als unheilschwanger ansehen können. Bill kannte derartige Nächte, sie drückten aufs Gemüt und versprachen oft genug das Unheil.
    Damit mußte er rechnen, wenn das stimmte, was ihm sein Informant berichtet hatte. Seiner Ansicht nach deutete sich hier in Rockwell so etwas wie ein Weltuntergang an, denn das absolute Böse war in dieser Umgebung entstanden.
    Auch in dem Wald.
    Nur hatte Bill bisher davon noch nichts mitbekommen. Er wartete in der Dunkelheit, verborgen durch das Unterholz, und hielt sein wichtiges Instrument, seine Kamera, schußbereit.
    Er mußte einfach von diesen unaussprechlichen und unglaublichen Vorgängen Bilder schießen, Beweise haben, denn mit ihnen wollte er zu seinem Freund John Sinclair gehen.
    Aber der und London waren einige Tausend Meilen von ihm entfernt. Erreichbar nur in der Erinnerung.
    Und so wartete Bill.
    Bereits die zweite Nacht hockte er in seiner provisorischen Hütte am Waldrand. Beim Bau hatte sich der Reporter wieder in seine alten Pfadfinderzeiten zurückversetzt gefühlt. Irgendwo hatte es ihm auch Spaß gemacht, die primitive Bude aufzustellen, nach dem Motto: Hauptsache ein Dach über dem Kopf.
    Er wartete. Die Kamera durchgecheckt und schußbereit. Gegen den Hunger hatte er sich Trockenobst und Kekse gekauft. Mineralwasser löschte seinen Durst, aber nichts war vorhanden, was seine nagende Ungeduld vertrieben hätte.
    Die Zeit dehnte sich.
    Bill konnte sich auch nicht rühren, er mußte sich ruhig verhalten. Donovan hatte ihn gewarnt, die Augen und Ohren der anderen waren angeblich überall.
    Und so wartete Bill auf bessere Zeiten, auf den sicheren Schuß, darauf, daß endlich etwas geschah.
    Aber man ließ sich Zeit. Selbst von Donovan sah er nichts. Sie hatten keinen genauen Zeitpunkt ausgemacht. Irgendwann um Mitternacht oder kurz danach würde er mit den Beweisen erscheinen.
    Die sollten so schlagend sein, daß eine Welt damit fast aus den Angeln gehoben werden konnte.
    Bill war skeptisch, obwohl er Donovan kannte und wußte, daß der Kollege nicht zu den Spinnern gehörte.
    Ab und zu nahm er einen Schluck Wasser. Das Gluckern in der Flasche und in seiner Kehle kam ihm überlaut in der Stille vor, die nur hin und wieder durch ein geheimnisvolles Rascheln oder Knistern unterbrochen wurde, wenn sich ein Tier in seiner Nähe über den Boden oder durch das Unterholz bewegte.
    Die Spannung war wie ein Druck, der sich immer stärker um seinen Körper legte. Beim kleinsten Geräusch schreckte Bill auf. Nicht daß er überängstlich gewesen wäre, aber er hatte vor nicht allzu langer Zeit ein Geräusch gehört, das ihn schon störte.
    Es war ein drohendes, unheimlich klingendes Grummeln oder Fauchen gewesen, das überhaupt nicht in die andere Geräuschkulisse hineinpaßte, wenn er überhaupt was hörte.
    Irgendwer oder irgend etwas lauerte in seiner Nähe. Zudem fühlte sich Bill hin und wieder beobachtet. Dann drehte er sich herum, schaute noch und starrte nur in die Finsternis des Waldes hinein, die wie ein dunkles Tuch zwischen den Bäumen hing.
    Einiges lief nicht gut…
    Er

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