0685 - Planet in Angst
ihm faßten. Lloyd kehrte zurück.
„Nun, alles okay bei den anderen?" fragte Ras.
„Alles in Ordnung", berichtete Fellmer. „Danton ist auf dem dritten Planeten auf eine Insektenrasse gestoßen. Einige dieser Insekten hatten sich maskiert und die Rolle von maßgeblichen Persönlichkeiten des einheimischen Intelligenzvolkes übernommen."
Der Telepath ließ den Translator eingeschaltet, so daß die Phäbäer jedes Wort verstehen konnten. Gebannt hörten sie ihm zu. Zum erstenmal vernahmen sie etwas vom dritten Planeten, das sich nicht auf Vermutungen und Spekulationen aufbaute, sondern von jemandem stammte, der selbst dort gewesen war.
Die tiefverwurzelte Furcht vor den Bewohnern dieser Welt nährte sich aus jahrtausendealten Sagen und Legenden, stützte sich aber auch zum Teil auf Beobachtungen, die mit Telerobotern, Sonden und Satelliten gemacht worden waren - als diese noch nicht sofort nach dem Start von unbekannten Mächten vernichtet worden waren. Die Phäbäer hatten immer geglaubt, daß die Bewohner des dritten Planeten für diese Zerstörungen verantwortlich waren, und sie hatten diese als Anzeichen einer beginnenden Invasion angesehen. Nun erfuhren sie zu ihrem Erstaunen, daß eine Insektenrasse die Bewohner der dritten Welt unterwandert hatte.
„Die Insekten konnten entlarvt und ihr Einfluß auf die Itrinks beseitigt werden", fuhr Lloyd fort.
Reelahg Layzot wollte eine Frage stellen, aber er wurde durch Master-Sergeant Hon Tuang abgelenkt, der mit einem Plastikkasten aus der Jet kam, diesen neben ihnen abstellte und aufklappte. Zischend blies sich ein Iglu auf, der etwa zweieinhalb Meter hoch war und einen Durchmesser an der Grundfläche von fünf Metern hatte. Ortungsfunker Schkuntzky brachte zwei weitere Behälter herbei und trug sie in das Haus, dessen Wände sich chemisch veränderten und damit steinhart wurden. Durch den offenen Eingang konnten die beiden Phäbäer beobachten, wie der Terraner Mobiliar aus den Kästen hervorzauberte. Alle Gegenstände bliesen sich auf und erhärteten dann.
„Bitte", sagte Ras Tschubai schließlich und lud seine überraschten Gäste in das Haus ein. Zögernd betraten Layzot und Allag den Iglu, faßten sich dann aber schnell, als Fellmer und Ras sich gesetzt hatten. Sie taten, als sei ein derartiges Konstruktionsverfahren auch für sie nichts Neues und ließen sich auf den Stühlen nieder.
„Ich möchte wissen, ob sich auch unter uns Insektenfeinde verbergen", sagte Layzot. Er beugte sich vor und blickte Fellmer forschend an. „Das würde sehr viel erklären. Auch bei uns gibt es einige Persönlichkeiten, deren Verhalten mir oft seltsam vorgekommen ist."
„Bist du groß oder klein im Vergleich zu anderen Phäbäern?"
fragte der Telepath.
Reelahg Layzot erhob sich und atmete schnaufend durch die Nase ein.
„Ich bin ein bescheidener Mann, der mehr auf Geistesgaben, denn auf körperliche Größe gibt", erklärte er. „Dennoch möchte ich deutlich sagen, daß ich fast immer angenehm auffalle, weil ich so groß bin."
Seem Allag nahm sein Gebiß aus dem Mund und hielt es sich in die Armbeuge.
„Natürlich ist er nicht so groß wie ihr", verkündete er mit Kehlkopfstimme, ohne die Lippen zu bewegen, „aber für unsere Begriffe reicht es. Er ist ein schöner Mann."
Verblüfft blickten Ras Tschubai und Fellmer Lloyd auf das klappernde Gebiß in der Armbeuge. Sie konnten sich ein Lachen nicht verkneifen, während Reelahg Layzot empört herumfuhr.
„Emper Had", rief er. „Das war ein starkes Stück. Paß nur auf, daß dir deine Zähne nicht zusammenfrieren."
Seem Allag schob das Gebiß in den Mund zurück.
„Reelahg Layzot ist niemals mit nur fünf Frauen zufrieden gewesen", sagte er. „Und das in seinem Alter!"
Der Wissenschaftler schlug die Faust krachend auf den Tisch.
Wütend blickte er seinen Assistenten an.
„Seem - es gibt Dinge, über die man nicht spricht. Weißt du, wie sie über Frauen denken? Vielleicht haben sie zehn oder zwanzig und halten uns für unmännlich, weil wir nur so wenig haben.
Also, beherrsche dich. Man muß nicht alles ausplaudern."
„Wieviel Frauen hast du?" fragte Seem Allag Ras Tschubai.
Fellmer Lloyd lächelte unterdrückt. Er schaltete seinen Translator ab, so daß nur Ras Tschubai ihn über Helmfunk hören konnte.
„Sag ruhig, daß du recht hoffnungslos mit Ery Noublish flirtest und es nicht wagst, dich darüber hinaus einem zweiten Weib zuzuwenden, weil du sie nicht vergrämen willst."
„Es gibt Dinge,
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