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0685 - Planet in Angst

Titel: 0685 - Planet in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Hand um den Oberkörper. Er schrie gellend auf und wollte sich umdrehen. Die Lanzen verschwanden vor seinen Augen. Es wurde dunkel um ihn. Er hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen.
     
    3.
     
    Als Seem Allag wieder sehen konnte, befand er sich in einer grün schimmernden Eishöhle. Reelahg Layzot kämpfte mit einem Riesen, der einen eigentümlichen roten Anzug trug und einen kugelförmigen, durchsichtigen Helm über den Kopf gestülpt hatte.
    Der Biologe schlug mit beiden Fäusten wild auf diesen Fremden ein. Seem Allag erkannte schockiert, daß das Gesicht des Großen völlig nackt und haarlos war. Der Anblick lahmte ihn für den ersten Moment. Unwillkürlich schreckte er vor diesem Wesen zurück, bis er endlich begriff, daß es überhaupt kein Phäbäer war und auch nicht von Stiemond stammte. Es konnte nur vom dritten Planeten kommen und zu den Teuflischen gehören.
    Mit einem wilden Aufschrei stürzte er sich in den Kampf gegen den Fremden, der ihn um etwa drei Köpfe überragte. Der Mann rief ständig etwas, das Allag nicht verstand, und er schlug auch nicht zurück, sondern wehrte nur die Schläge Layzots ab. Aber das fiel Seem Allag in diesen Sekunden nicht auf. Er reagierte, wie es ihm seine Instinkte befahlen.
    Dabei hatte er völlig übersehen, daß sich noch jemand hinter ihm befand. Das merkte er erst, als ihn dieses Wesen bei den Schultern packte und herumwirbelte.
    Eine erneute Überraschung wartete auf ihn. Verblüfft ließ er die Fäuste sinken. Auch dieser Fremde trug eine rote Kombination und den gleichen Helm. Sein Gesicht aber war nicht hellbraun, sondern fast schwarz. Dennoch hatte es große Ähnlichkeit mit dem des anderen. Das Wesen verschränkte seine Arme vor der Brust und wehrte sich auch nicht, als Seem Allag zweimal kräftig auf ihn einhieb. Er zeigte ihm vielmehr die Zähne. Allag wußte nicht, was das zu bedeuten hatte. Er fühlte sich plötzlich nicht mehr bedroht. Und auch Layzot kämpfte nicht mehr.
    „Ohne Helm ist es mir bei euch zu kalt", erklärte der Schwarze.
    Seine Stimme klang aus einem kleinen Gerät auf seiner Brust heraus. Er sprach phäbäerisch, und das verblüffte Allag am meisten. „Sonst würde ich ihn natürlich abnehmen."
    Er klopfte gegen das transparente Material.
    „Ich glaube, ich habe euch noch rechtzeitig weggeholt, sonst hätten euch die Lanzen durchbohrt."
    Layzot und Allag faßten sich hilfesuchend bei den Händen.
    „Du hast uns gerettet?" fragte der Assistent.
    „Ein anderer hätte es nicht tun können", antwortete der Schwarze. „Mein Name ist Ras Tschubai, und ich bin dein Freund. Deine Feinde befinden sich in dem Tal, in das du eindringen wolltest."
    „Mein Name, ist Fellmer Lloyd", sagte der andere Fremde. „Wir kommen aus einem anderen Sonnensystem. Ich sehe, daß ihr euch beruhigt habt. Das ist gut so. Dann können wir vernünftig miteinander reden."
    „Wo sind wir?" fragte Allag.
    „Weit vom Tal entfernt", antwortete Ras Tschubai. „Inzwischen haben die aus dem Tal euren Sammler zerstört. Ihr müßt also zu Fuß bis Quarrisch gehen. Ihr könnte euch natürlich auch uns anschließen.
    Das ist etwas bequemer. Wir sind mit einem Raumschiff gekommen und auf Stiemond gelandet."
    „Niemand hat euch angegriffen?" fragte Layzot.
    „Dazu sind die Fremden zu klug", antwortete Lloyd. „Wenn sie uns angreifen, müssen sie damit rechnen, daß wir zurückschlagen. Lassen sie uns in Ruhe, können sie hoffen, daß wir wieder verschwinden."
    „Woher kennt ihr unsere Sprache?"
    „Wir beobachten Stiemond schon seit einigen Stunden. Wir konnten uns in dieser Zeit recht gut informieren. Ist euch nicht kalt?"
    Ras Tschubai musterte die beiden kleinen Gestalten, die nur mit einer dünnen Kombination bekleidet waren. Er blickte auf ein Meßgerät an seinem Arm. „Immerhin haben wir 87 Grad unter Null."
    „Hier in der Höhle ist es recht angenehm. Draußen ist es kälter."
    Seem Allag verspürte nach wie vor ein leichtes Zittern in den Knien. Er merkte, daß auch Reelahg Layzot seine Furcht noch nicht ganz überwunden hatte. Natürlich wußten die Phäbäer, daß es außer ihnen noch andere Völker unter anderen Sonnen gab, aber bisher hatten sie sich durch sie stets nur bedroht gefühlt.
    Auf den Gedanken, nicht stiemondische Wesen könnten ihnen freundlich gesinnt sein, waren sie noch nie gekommen. Doch jetzt sahen sie, daß die Fremden ohne schützenden Anzug offenbar gar nicht auf Stiemond leben konnte. Sie mußten von einer Welt

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