0685 - Planet in Angst
kommen, auf der es wesentlich wärmer war, wenngleich wiederum nur schwer vorstellbar war, daß es solche Welten gab. Was aber trieb die Fremden auf die Eiswelt?
„Wer sind eure Feinde im Tal?" fragte der Mann, der den Namen Ras Tschubai trug.
„Wir wissen es nicht", antwortete Seem Allag.
Ras Tschubai blickte Fellmer Lloyd an. Der Telepath schüttelte den Kopf. Der Phäbäer hatte die Wahrheit gesagt.
Ras überlegte, ob er die beiden Männer in die Space-Jet bitten sollte, mit der sie in der Eiswüste gelandet waren. Dann sagte er sich, daß es für sie vielleicht zu heiß darin war.
„Wir würden euch gern helfen", sagte er. „Wir möchten auch wissen, was sich im Tal verbirgt. Erzählt mir mehr von euch und von dem, was ihr über das Tal wißt."
„Wir würden gern euer Raumschiff sehen", sagte der kleinere der beiden Phäbäer. Er unterschied sich deutlich von dem anderen, weil sein Pelz hell und gelblich-weiß war, während der des anderen einen rostroten Farbton hatte.
„Gern", erwiderte der Terraner und ging auf den Höhlenausgang zu, der den beiden Phäbäern bislang noch verborgen geblieben war. Fellmer Lloyd folgte als letzter. Die beiden Phäbäer wandten sich scheu an ihn und nannten ihm ihre Namen. Allmählich begannen sie sicherer zu werden. Sie berichteten mehr und mehr über sich selbst, über die politische Situation auf Stiemond, über das geheimnisvolle Tal, in das noch kein einziger Phäbäer einen Einblick gehabt hatte, und über die Angst, von den Bewohnern des dritten Planeten angegriffen zu werden.
Dann verließen sie die Eishöhle und traten ins Freie hinaus.
Staunend näherten sie sich der Space-Jet, die nur fünfzig Schritte von ihnen entfernt war. An der Schleuse stand der Emotionaut Mentro Kosum, ein Mann, der in den Augen der Phäbäer ein wahrer Riese war. Auch er trug einen Raumanzug, der ihn vor der Kälte schützte. Seem Allag und Ree-lahg verstummten bei seinem Anblick. Sie hielten ihn für den ältesten der Fremden, da seine rostrote Mähne deutlich zu sehen war.
Ortungsfunker Irosch Schkuntzky, der durch die transparente Sichtkuppel an der Oberseite der Jet zu sehen war, meldete sich per Funk.
„Sir, soeben ist ein Rafferspruch von der MC-SP 34 eingelaufen."
„Danke, Irosch", erwiderte Lloyd. „Ich komme."
Der Funkspruch stammte von Roi Danton, der den dritten Planeten angeflogen hatte. Er mußte dort Kontakt mit den Bewohnern dieser Welt aufgenommen haben, Daher erwartete der Telepath wichtige Hinweise von ihm, die ihm unter Umständen helfen konnten, die Probleme von Stiemond besser zu lösen.
„Es ist ein Funkspruch für mich von meinen Freunden gekommen", erklärte Lloyd den beiden Phäbäern. „Ich komme sofort zurück. Ihr könnt, wenn ihr wollt, das Raumschiff besichtigen - falls es - euch nicht zu warm darin ist."
Allag und Layzpt blickten sich freudig erregt an. Sie fürchteten sich kaum noch. Sie wußten, daß der dunkelhäutige Mann sie längst ins Schiff hätte bringen können, wenn er nur gewollt hätte.
Wie er es angestellt hatte, sie zu retten, war ihnen beiden völlig unklar. Auf Stiemond waren parapsychische Vorgänge völlig unbekannt.
Fellmer Lloyd verschwand in der Schleuse. Ras führte die beiden Phäbäer an das Raumschiff heran. Sie ließen ihre sechsfingrigen Hände staunend über die Ynkeloniumhülle gleiten und flüsterten miteinander. Zögernd blieben sie vor - der Schleuse stehen.
„Ich gehe mit euch", sagte Ras. „Wenn es euch zu warm ist, lasse ich euch schnell wieder heraus. Ihr braucht keine Angst zu haben."
Seem Allag faßte all seinen Mut zusammen und betrat die Schleuse. Jetzt stieg auch Layzot hinein. Ras legte seine Hand auf die Kontaktplatte. Das Schott fuhr zu. Die Temperaturen in der Schleuse stiegen steil an. Die Phäbäer wurden unruhig. Bei zwanzig Grad schrie Allag auf.
„Meine Füße", rief er stöhnend. „Sie verbrennen."
Ras Tschubai fuhr das Schleusenschott auf. Schlagartig fielen die Temperaturen wieder ab.
„Es geht nicht", sagte er bedauernd. „Es ist einfach zu heiß für euch."
„Schade", erwiderte Layzot. „Ich bin sehr neugierig. Könnt ihr es drinnen nicht kälter machen?"
Ras lehnte ab. Er wollte kein unnötiges Risiko eingehen.
Raumanzüge konnte er den Phäbäern ebenfalls nicht geben, da diese nicht tief genug abgekühlt werden konnten. Ihm war auch nicht wichtig, daß die Phäbäer das Schiff besichtigten, sondern daß sie seinen guten Willen registrierten und mehr Vertrauen zu
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