0685 - Planet in Angst
und Layzot das Bewußtsein bereits verloren. Fellmer Lloyd feuerte pausenlos mit den Bordwaffen auf die Ploohns und töteten die Angreifer.
Jetzt setzte ein wahrer Feuerhagel auf den Shift ein. Rakete auf Rakete explodierte in den Schutzschirmen. Von überall her tauchten Ploohns auf und griffen an.
„Wir ziehen uns vorerst zurück", sagte Fellmer Lloyd. „Es ist nicht unsere Aufgabe, das Tal und die anderen Täler, die hier vielleicht noch sind, zu erobern."
„Einverstanden", antwortete Ras Tschubai. „Für die beiden Phäbäer wird es außerdem Zeit, daß sie in die Kälte zurückkehren."
Der Telepath und Gefühlsorter ließ den Shift ansteigen.
Er durchbrach die Plastikfolie erneut. Pausenlos explodierten Raketen um ihn herum, ohne ihn zu beschädigen.
Lloyd verzichtete darauf, das Feuer zu beantworten. Er flog an den Berghängen hoch, glitt schließlich über den Bergsattel hinweg und entfernte sich vom Tal. Die Ploohns stellten das Abwehrfeuer ein. Sie mochten eingesehen haben, daß sie nichts gegen den Shift ausrichten konnten.
Ras Tschubai bemühte sich um die beiden Phäbäer. Layzot hielt eine Pflanze in den schlaffen Händen. Er rührte sich nicht.
Seem Allag dagegen kam langsam wieder zu sich. Der Teleporter blickte auf das Thermometer an seinem Arm. Die Temperaturen sanken auf minus 65 Grad. Längst hatte er seinen Helm wieder geschlossen, da die Kälte für ihn unerträglich wurde. Seem Allag aber erholte sich zusehends. Er beugte sich über Layzot und massierte seine Brust, doch nach einigen Minuten ließ er von ihm ab und blickte Ras Tschubai traurig an.
„Er ist tot", sagte er. „Die Hitze war zuviel für ihn. Emper Had hat ihn zu sich auf die warmen Wiesen gerufen."
„Es tut mir leid", erwiderte Ras Tschubai mitfühlend.
„Oh, das ist nicht schlimm. Reelahg ist glücklich. Er hat das Ziel seines Lebens erreicht. Er hat das Tal gesehen und die Pflanzen, die darin wachsen. Er weiß, was unsere Welt bedroht. Er hat ein reiches Leben hinter sich, und er ist nun dort, wo es keine Mühsal mehr gibt."
„Dennoch bist du traurig."
„Ich beneide ihn. Er hat geschafft, wozu ich noch viele Jahre benötigen werde."
Der Shift landete vor einer Eishöhle. Seem Allag sprang von ihm herab, und Ras Tschubai reichte ihm den toten Layzot.
Der Assistent nahm ihn in seine Arme, senkte den Kopf und ging mit langsamen Schritten in die Höhle hinein. Der Teleporter blickte ihm nach, bis er hinter dem Eis verschwunden war, dann stieg er durch die Schleuse in den Shift zurück. Fellmer Lloyd erwartete ihn bereits mit einer Tasse dampfenden Kaffees.
„Was nun?" fragte er. „Warten wir auf Danton?"
„Ich bin dafür, daß wir mit Hilfe von Allag Verbindung mit den Phäbäern aufnehmen. Wir müssen herausbekommen, was hier wirklich geschieht. Wir müssen wissen, weshalb die Ploohns die Pflanzen anbauen, und was sie eigentlich vorhaben.
Allein gegen sie zu kämpfen, wäre vermutlich ziemlich sinnlos."
Master-Sergeant Hon-Tuang und Ortungsfunker Irosch Schkuntzky hörten schweigend zu.
„Wir könnten es ohne weiteres mit der Besatzung eines Tales aufnehmen", erwiderte Fellmer. „Aber ich habe nicht den Eindruck, daß wir in das wichtigste Nest gestochen haben."
„Eben. Der Meinung bin ich auch. Die Phäbäer verfügen vielleicht über Informationen, die uns weiterhelfen. Ich kann mir vorstellen, daß ein Biologe wie Seem Allag darüber nicht informiert ist. Aber es mag eine Abwehr geben, die recht gut Bescheid weiß, aber nie zugeschlagen hat, weil sie keine Erfolgsaussichten gegen die Ploohns hatte. Mit unserer Hilfe sieht alles anders aus."
„In den Städten unter dem Eis herrscht Unruhe", sagte der Telepath. „Es gibt verschiedene politische Strömungen in einem System, das zwischen Diktatur und Demokratie steht.
Die Konservativen wollen in den Bunkerstädten unter dem Eis bleiben, die Aggressiven wollen gegen den Nachbarplaneten vorgehen. Seem Allag hat bis jetzt noch immer nicht mit letzter Konsequenz begriffen, daß die Itrinks gar nicht die wahren Feinde von Stiemond sind. Obwohl wir ihm gesagt haben, daß es nicht so ist, glaubt er noch immer an die Möglichkeit, daß die Ploohns doch von Papillo kommen. Dabei hat er die Insekten mit eigenen Augen gesehen, und er hat unseren Bericht gehört. Er müßte sich eigentlich sagen, daß wir keinen Grund haben, ihn zu belügen."
„Dann wird es wohl nicht ganz leicht sein, regierungsamtliche Stellen zu überzeugen", fügte Ras an.
„Eben.
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