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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwiderte Mervan. „In diesem Fall werden wir uns auf die oberen Decks konzentrieren."
    Einige Minuten später gelangten sie an einen Antigravschacht, vor dem ein paar verbogene Leichtmetallverkleidungen lagen.
    Mervan und Greimoon räumten sie zur Seite, dann betraten sie den Schacht.
    „Wir haben Glück", sagte Mervan und deutete auf ein paar Metallstreben, die von oben herabhingen. „Ich hatte schon befürchtet, der gesamte Schacht wäre von Trümmern verschüttet."
    „Ich habe den Eindruck, daß vor uns schon jemand hier war - Plünderer vielleicht", sagte Greimoon. „Unter diesen Umständen habe ich nicht viel Hoffnung, daß wir das, was wir suchen, auch finden."
    Mervan warf ihm einen Seitenblick zu.
    „Was ist mit Ihrem Optimismus?"
    Greimoon zuckte mit den Schultern.
    „Vielleicht habe ich ihn im Gercksvira-Sektor zurückgelassen."
    Sie schalteten ihre Flugaggregate ein und schwebten durch den Schacht in das nächsthöhere Deck. Ihren Blicken bot sich ein Bild der Verwüstung.
    „Hier haben einst Kämpfe stattgefunden", sagte Mervan.
    „Vielleicht sind zwei Gruppen rivalisierender Piraten übereinander hergefallen."
    Wieder meldete sich Abartes.
    „Wir haben sechzehn Magazine abgesucht", berichtete er. „Es sieht trostlos aus, Mervan."
    „Weitersuchen!" Mervan warf einen Blick auf die Uhr. „Es ist möglich, daß es in anderen Teilen des Schiffes nicht so schlimm aussieht. Wir wenden uns jetzt den oberen Polräumen zu."
    Abartes bestätigte.
    Mervan und Greimoon kamen nur langsam voran. Überall versperrten ihnen Trümmer den Weg. Greimoon wollte ein paar Streben mit dem Thermostrahler beseitigen, doch Mervan befahl ihm, die Waffe wieder einzustecken.
    „Jeder Schuß kann eine Katastrophe auslösen", sagte er.
    Sobald es die Umgebung zuließ, schalteten sie ihre Aggregate ein und flogen. Mervan las die Beschriftung an den Schotten und in den Korridoren. Die lemurische Schrift bereitete ihm keine Schwierigkeiten.
    „Ich bin sicher, daß alles, was sich an Bord befand und genutzt werden konnte, bereits weggeschleppt wurde", meldete sich Abartes. „Amun und ich haben bisher nur völlig ausgeplünderte Magazine gefunden."
    „Wir suchen noch zwanzig Stunden weiter", entgegnete Mervan.
    „Und danach?"
    „Dann sehen wir uns nach anderen Schiffen um!"
    „Nach anderen Schiffen?" wiederholte Abartes fassungslos.
    „Sie denken doch nicht etwa an die zweiundzwanzigtausend verschollenen lemurischen Schiffe?"
    „Doch", bestätigte Mervan. „An die denke ich."
    „Aber wir haben sie nicht orten können", wandte Abartes ein.
    „Natürlich nicht, aber das hat nichts zu sagen. In diesem Mahlstrom werden alle Impulse von den Ausstrahlungen kosmischer Materie überlagert. Es ist durchaus möglich, daß ein paar Schiffe ganz in der Nähe stehen."
    „Aber das bedeutet doch, daß wir aussteigen müssen", mischte sich Greimoon ein.
    „Ja", sagte Mervan. „Wenn wir hier an Bord keinen Sauerstoff finden, werden wir in den Mahlstrom hinausfliegen."
     
    *
     
    Zwanzig Stunden später trafen sich die vier Männer in dem Hangar wieder, von wo ihre Expedition durch das Schiff ihren Anfang genommen hatte. Wie Greimoon befurchtet hatte, waren sie ohne Erfolg geblieben. Sämtliche Magazine an Bord waren ausgeplündert oder zerstört.
    „Wir legen eine Ruhepause von vier Stunden ein!" entschied Mervan. „Sie wird uns allen gut tun."
    „Ich kann in dieser Verfassung sowieso nicht schlafen", protestierte Abartes. „Deshalb bin ich dafür, daß wir sofort etwas unternehmen. Allerdings bin ich dagegen, dieses Wrack zu verlassen. Dort draußen hatten wir keine Überlebenschancen."
    „Nennen Sie uns Ihre Alternativen" schlug Mervan vor.
    Die Gelassenheit, mit der er Abartes' ständige Proteste ertrug, imponierte Greimoon.
    „Wir bleiben hier und beginnen zu funken!" sagte Abartes.
    „Mit unseren Armbandgeräten?" fragte Mervan. „Sie wissen doch selbst, daß diese Geräte viel zu schwach sind, um hier im Mahlstrom durchschlagen zu können. Aber auch, wenn der unwahrscheinliche Zufall eintreten sollte, daß jemand unsere Signale empfangen würde, wissen wir nicht, wie der Empfänger aussieht und was er unternehmen wurde. Wir müssen uns selbst helfen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht."
    Abartes deutete auf die Hangarschleuse.
    „Dort draußen wartet der Tod!" sagte er dramatisch.
    „Wir haben aber eine geringe Chance", meinte Mervan.
    „Dagegen wissen wir, daß wir hier im Schiff auf jeden Fall sterben

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