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0688 - Der Einmann Krieg

Titel: 0688 - Der Einmann Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für ihn gestorben war, hatte ihn schockiert, so daß er seinen Haß gegen die Überschweren kaum noch unterdrücken konnte.
    Jetzt mußte er erleben, daß ein Freund von ihm ihn töten wollte, obwohl er keinerlei Beweise für seine Schuld haben konnte.
    Oder sollte er doch welche haben?
    Jacintho blickte sich im Raum um. Die vorgeblichen Rebellen schienen sich ihrer Sache nicht ganz sicher zu sein. Sie diskutierten flüsternd miteinander.
    Was war von ihnen zu halten? Waren sie „echt", oder waren sie tatsächlich Spione der Überschweren, die nur vorgeschoben wurden, um seine Integrität zu prüfen?
    Bilk Amos wandte sich ihm zu.
    „Wir können dir unseren Zeugen, der alles gesehen hat, nicht gegenüberstellen."
    „Weil es ihn nicht gibt."
    „Er hat beobachtet, daß du mit At Wenk gekämpft und ihn dabei absichtlich in die Tiefe gestürzt hast."
    Jacintho beruhigte sich schlagartig. Bilk Amos hatte sich verraten. Er war ein Spion der Überschweren, denn nur von diesen konnte er die falsche Information erhalten haben. Der Polit-Offizier glaubte, die Situation beherrschen zu können, bis er sich daran erinnerte, daß Amos über den Kirlianer Bescheid wußte. Hatte er es den Überschweren noch nicht mitgeteilt?
    „Wir haben beschlossen, daß du sterben sollst. Es tut mir leid, Wazzer, aber ich kann es nicht ändern. Du hast keine Chance, lebend hier herauszukommen. Es liegt bei dir, wie lange es dauert. Wenn du dich nicht wehrst, verspreche ich dir, es schnell und schmerzlos zu machen."
    Jacintho lächelte herablassend.
    „Das ist wirklich lieb von dir."
    Bilk Amos und zwei weitere Männer kamen auf ihn zu. Sie waren unbewaffnet, aber ihm dennoch überlegen. Jacintho wich bis an die Wand zurück. Seine Blicke glitten suchend über die Wände. Irgendwo mußte ein zweiter Ausgang sein.
    „Mit Verrätern können wir keine Kompromisse schließen, Wazzer. Es tut mir leid, daß ich es bin, der dich töten wird, aber die anderen haben es so bestimmt."
    „Ich sehe, daß dir das Herz bricht."
    Jacintho schnellte sich vor und hieb Amos die Faust unter das Kinn. Damit schleuderte er ihn gegen die beiden anderen Männer. Für einige Sekunden hatte er Luft - würde das jedoch genügen?
     
    4.
     
    Jacintho hatte wütende Gegenattacken erwartet, aber er täuschte sich. Die Gruppe ging kühl und sachlich vor. Die fünf Männer und die Frauen verteilten sich gleichmäßig an den Wänden. Nur Bilk Amos blieb in der Mitte des Raumes. Seine Arme baumelten herab, als seien sie kraftlos.
    Der Polit-Offizier sah dem ehemaligen Freund in die Augen.
    Amos haßte ihn nicht. Das erkannte er sofort. Er schien Mitleid mit ihm zu haben. Ihm schien es als einzigem schwerzufallen, die ihm gestellte Aufgabe zu erledigen."Helft mir", sagte Amos.
    Die anderen reagierten nicht, so als hätten sie seine Worte gar nicht gehört. Wazzer Jacintho glaubte, das ungeheuerliche Spiel mehr und mehr durchschauen zu können. Irgend jemand zwang Bilk Amos dazu, das zu tun, was er nicht wollte. Was aber war wirklich mit ihm geschehen? War er ein Spion der Überschweren oder nicht? War er vielleicht doch ein Rebell, der nur eine Rolle spielte, mit der er die Überschweren täuschen wollte? Hatte er ein raffiniertes Täuschungsmanöver begonnen - und war ihm das Spiel aus den Händen geglitten, so daß er nun zu diesem Kampf gepreßt werden konnte?
    Jacintho fühlte einen unangenehmen Druck in seinem Magen.
    Ihm wurde übel. Wie weit wollten die Überschweren es noch treiben?
    „Wir müssen nicht kämpfen, Bilk", sagte er ruhig. „Wir können über alles reden."
    Amos zuckte zusammen. Er wich den Blicken Jacinthos aus und stürmte los. Ein wilder Kampf begann, bei dem Bilk Amos seine überlegenen Kräfte und Wazzer Jacintho seine Dagortechnik einsetzte. Dabei war der ehemalige SolAb-Agent jedoch geschickt genug, immer wieder Treffer hinzunehmen und sich zurückwerfen zu lassen. Keiner der anderen durfte merken, daß er Amos - der kein so starker und heimtückischer Gegner wie At Wenk war - überlegen war. Jacintho rettete sich immer nur dann mit einem Spezialgriff, wenn die Situation allzu gefährlich für ihn wurde.
    Die anderen Männer und Frauen im Raum beobachteten den Kampf mit kühlem Interesse. Ab und zu griff einer der Männer ein und versetzte Jacintho einen Tritt, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen oder ihn gegen Amos zu schleudern. Je länger der Kampf dauerte, desto häufiger wurden diese Unterstützungen für Amos, und desto mehr wuchs

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